Newsletter Oktober 2020
Erst durch die Beziehung zu Menschen wächst auch die Motivation, für andere zu sorgen. So können sogenannte sorgende Gemeinschaften (engl. caring communities) entstehen, die in der aktuellen Forschung sogar als neues Leitbild der Daseinsvorsorge bezeichnet werden. Durch die Einbindung der Zivilgesellschaft entsteht neben staatlicher und persönlicher Verantwortung eine dritte Dimension von Verantwortung. Können caring communities eine mögliche Antwort auf so manches Manko in unserem Sozialsystem sein?
In unserem neuen Jahresprogramm 2020/21 finden sich auch einige Veranstaltungen zu Fragen der Regionalentwicklung, beispielsweise zu „Verantwortung und Governance in ländlichen Räumen“ Ende Januar 2021 und „Gleichwertigkeit in Stadt und Land – eine Illusion?“ Anfang Juni 2021.
Das Konzept der „caring community“ erinnert mich beim Schreiben dieser Zeilen an eine alltägliche Versuchung der Corona-Pandemie – in Zeiten von Homeoffice und Ausgangsbeschränkung: Lassen Sie uns darauf achten, dass wir die Notwendigkeit des „physical distancing“ nicht mit einem „social distancing“ verwechseln und uns aus lebenswichtigen sozialen Beziehungen zurückziehen. Diese Gefahr ist keine Frage des Alters.
Fühlen Sie sich als Empfängerinnen und Empfänger dieses Newsletters als Teil unserer im weitesten Sinne „sorgenden Bildungsgemeinschaft“ der Evangelischen Akademie Tutzing. Seien Sie uns herzlich willkommen bei der einen oder anderen Tagung – und bleiben Sie bis dahin behütet!
Ihr
Martin Waßink
Studienleiter für Wirtschaft, Arbeitswelt und nachhaltige Entwicklung