Newsletter Februar 2021
Beim traditionellen Jahresempfang der Evangelischen Akademie Tutzing sieht das etwas anders aus. Kreativität heißt die Kernkompetenz der Stunde – gepaart mit Offenheit für digitalen Wandel und einer Prise des Wagemuts eines Einhandseglers. Um am Leuchtturm-Termin in unserem Jahresverlauf festzuhalten, haben wir uns etwas einfallen lassen und uns im übertragenen Sinne aufs offene Meer gewagt.
Für den ersten Online-Jahresempfang in der Geschichte der Evangelischen Akademie Tutzing sind wir unter die Filmschaffenden gegangen. Ein Drehbuch musste geschrieben werden, ein Drehplan erstellt, Gedanken zu Licht- und Tonverhältnissen geordnet werden, das technische Equipment musste stimmen und schließlich einiges an Filmmaterial gesichtet, zusammengeschnitten und hochgeladen werden. Natürlich hatten wir dabei professionelle Begleitung. Den Hauptanteil haben wir jedoch aus eigener Kraft gestemmt – mit der Unterstützung der vielen unsichtbaren und fleißigen Hände, die auch sonst dafür sorgen, dass dieser Ankerpunkt im Akademiejahr regelmäßig gesetzt werden kann.
Der Titel der Festrede in diesem Jahr lautete: „Bedroht, beschützt, beheimatet: Jüdisches Leben heute“. Anlass ist das Festjahr 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. Weder das Thema noch den Empfang zu verschieben waren für uns denkbar. Antisemitismus macht auch vor Corona keinen Halt – ganz im Gegenteil. Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Respekt, Toleranz und Zivilcourage im Blick zu behalten bleibt eine Aufgabe, für die wir sowohl in der analogen als auch in der digitalen Welt einstehen – und uns ganz und gar nicht alleine im offenen Meer fühlen.
Lassen Sie uns gemeinsam, vertrauensvoll und kreativ neue Wege gehen, unsere Verbundenheit dabei pflegen und die Zivilgesellschaft stärken.
Ihre
Dorothea Grass
Studienleiterin / Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit