STREITBAR VORANGEHEN – ERFOLGREICHE TRANSFORMATIVE UMBRÜCHE GESTALTEN
Viele tragen in ihren jeweiligen Lebensbereichen aktiv zur Nachhaltigkeitstransformation bei: über die Arbeit, im gesellschaftlichen und politischen Engagement, in ihrer Gemeinde, über ihren Lebensstil. Sie versuchen, das in ihren Kräften Mögliche zu tun, andere mitzunehmen und dabei guten Mutes zu bleiben.
Wie geht das angesichts der krisenhaften Entwicklungen? Die Strukturbrüche und die Probleme in der nicht-nachhaltigen Welt werden offensichtlicher und heftiger. Aktuell beherrschen Panikreaktionen und fossiler Aktionismus die Schlagzeilen. Angesichts der Folgen des Nichthandelns und des verzögerten Handelns in Richtung ernsthafter Umsteuerung überraschen diese Reaktionen wenig. Auch die Tatsache, dass gerade diejenigen, die die Wende in der Mobilität, der Energie und im Agrarbereich ausbremsen, sich nun auf die Kritik der Aktionsformen der Klimaaktivist:innen kaprizieren, um ihr eigenes Versagen zu verdecken, erstaunt nicht. Zentrale Akteur:innen der Transformation werden zwar bereitwillig auf Podien und in Talkshows geladen, aber es wird zu wenig gehandelt. Manche Transformationsakteur:innen kommen sich vor, wie das Feigenblatt für eine weitverbreitete Verweigerungshaltung.
In dieser Lage ist es gut, wenn sich diejenigen offen austauschen, die in ihren jeweiligen Bereichen für die sozial-ökologische Transformation aktiv sind. In unserer Tagung möchten wir Hoffnungen und Erfolge ebenso benennen wie eigene Ängste, Enttäuschungen und Konflikte.
Mit welchen Strategien lässt sich der stockenden Veränderung begegnen? Wie können Akteur:innen mit unterschiedlichen Interessen und in unterschiedlichsten Lebenslagen gut zusammenarbeiten? Welche Chancen können multiple Krisen bieten? Nachhaltigkeitswenden, die notwendig sind, lassen sich mit Veränderungen zur Krisenbewältigung verbinden. Wie könnte die Nachhaltigkeitstransformation mit der digitalen Transformation besser Hand in Hand gehen?
Wir möchten auch über die Öffnung für Neues und die Förderung von Möglichkeitsräumen für die Transformation sprechen, über Zeitfenster, die sich anbieten sowie über das, was uns Kraft gibt und uns motiviert, aktiv zu sein – damit wir streitbar, ausdauernd und zuversichtlich bleiben.
Neben dem Austausch geht es uns auch um eine Positionsbestimmung der sozial-ökologischen Transformation – angesichts der heftigen Widerstände, Gegentendenzen und Blockaden bei gleichzeitigem Engagement vieler unterschiedlicher Akteure.
Wir laden alle sehr herzlich nach Tutzing ein, die in den Auseinandersetzungen rund um die beginnende sozial-ökologische Transformation aktiv sind. Wir freuen uns auf die Debatte!
TAGUNGSTEAM
Martin Geilhufe, BUND Naturschutz in Bayern
Martin Held, Evangelische Akademie Tutzing
Mattias Kiefer und Klaus Mertens, Transformateure
Kora Kristof, KIT – Karlsruher Institut für Technologie
Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin