Soll Wachstum auch weiterhin das Ziel allen Wirtschaftens sein? Daran besteht im Hinblick auf die Industrieländer zunehmend Zweifel. So zeigen Glücksforscher, dass menschliche Zufriedenheit mit dem Wachstum nicht weiter ansteigt. Was Menschen brauchen – Zeit, Soziale Kontakte, Freiheit – widerspreche häufig einem auf Konsum und Produktion ausgerichtetem Gesellschaftsmodell. Auch hinsichtlich zunehmender Ubgleichheit sowie Umweltschäden und Klimawandel wird Kritik am Wirtschaftswachstum geübt. Und nicht zuletzt wird gewarnt, dass die Ausrichtung auf Wachstum und auf die Interessen von Konzernen und globalen Finanzmärkten die Demokratie ad absurdum führe – die Rede ist von der “marktkonformen Demokratei”.
Ist es an der Zeit für ein neues Paradigma?
Regelmäßig diskutiert die Evangelische Akademie Tutzing Antworten auf die Frage, wie eine Wirtschaft und Gesellschaft aussehen kann, die nicht mehr auf materielles Wachstum, sondern statt dessen direkt auf Freiheit, Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Dabei wird auch gefragt, wie die vielfältigen Abhängigkeiten vom Wirtschaftswachstum reduziert werden können: auf dem Arbeitsmarkt, im Geldsystem, im Steuersystem. Und es werden konkrete Alternativen erdacht für ein Wirtschaftssystem des 21. Jahrhunderts.