WAS WILL RUSSLAND WIRKLICH?
Kein Zweifel: Michail Gorbatschow hat durch seine Politik – Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) – das Ende des Kalten Krieges in Europa eingeleitet. Die Welt ist seither eine andere – und auch Russland selbst hat sich gewandelt. Doch die nach dem Zerfall der Sowjetunion begonnene Demokratisierung im Inneren stagniert. Und nach außen kämpft das Land seit geraumer Zeit gegen den Verlust von Bedeutung.
Mit der Annexion der Krim, die eine Verletzung völkerrechtlicher Normen darstellt, ist in Europa ein Konflikt entstanden, der das Potential zur Eskalation in sich trägt. Was will Russland wirklich? Die Nachkriegsgrenzen in Europa – gewaltsam – verändern? „Neurussland“ erstehen lassen?
Der Ausbruch und die dramatische Zuspitzung der Ukraine-Krise haben die öffentliche Debatte der vergangenen eineinhalb Jahre in Deutschland nachhaltig geprägt. Der Krieg ist nach Europa zurück gekehrt und verlangt nach einer außen- und sicherheitspolitischen Antwort. Zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Wladimir Putin besteht zwar eine stabile Verbindung, ansonsten ruhen die Beziehungen bzw. scheint der Gesprächsfaden gerissen. Zugleich mehren sich die Stimmen, den Dialog mit einer verbalen Abrüstung – bi- und multilateral – neu aufzunehmen.
Russland, quo vadis? Diese Frage stellt die Herbsttagung des Politischen Clubs im Allgemeinen. Im Besonderen geht es u.a. auch um diese Aspekte: Wie lässt sich verloren gegangenes Vertrauen wieder herstellen? Wie entwickelt sich die Beziehung zwischen Deutschland und Russland, zwischen Russland und der Ukraine? Hat Russland überhaupt einen Platz in Europa? Welche Auswirkungen hat die Krise auf die europäische Energiepolitik?
Diese und weitere Fragen stehen auf der Tagesordnung des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing. Es ergeht herzliche Einladung in das Schloss Tutzing!
Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. Günther Beckstein, Ministerpräsident a.D., Leiter des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing