Gesundheit und Geschlecht: anders krank sein – ungleich behandeln

Gesundheit und Geschlecht: anders krank sein – ungleich behandeln

24. - 26. Januar 2025

Inhalt

DIE MÄNNERGRIPPE GIBT ES WIRKLICH!

In der Gesundheit stehen unsere Klischees Kopf: Männer gelten als wehleidig und das vermeintlich schwache Geschlecht ist „hart im Nehmen“. Doch Männer haben in der Tat von der Evolution ein schwächeres Immunsystem mitbekommen als Frauen. Die oft belächelte Männergrippe gibt es wirklich! Die Kehrseite der Medaille ist, dass Frauen öfter an Autoimmunerkrankungen leiden.

Männer und Frauen sind unterschiedlich krank. Sie müssen daher auch anders diagnostiziert und behandelt werden. Ein Herzinfarkt äußert sich bei Frauen anders als Mann es kennt. Eine Medizin, in der der Mann das Maß der Dinge ist, ist ein Problem: Denn Frauen werden nach „männlichen Maßstäben“ diagnostiziert, behandelt, medikamentiert und rehabilitiert. Kein Wunder, dass Frauen bei gleicher Diagnose eine deutlich schlechtere Lebensqualität angeben – wenn ihr Leiden überhaupt richtig erkannt und behandelt wird. Bei gleicher Erkrankung, etwa bei einem Herzinfarkt, ist ihr Sterberisiko höher.

Umgekehrt gehen Frauen mit ihrer Gesundheit bewusster um. Sie ernähren sich gesünder, nutzen Vorsorgeangebote deutlich häufiger, begeben sich eher in Behandlung und schildern ihre Symptome ausführlicher. Depressionen werden wiederum bei Männern nur halb so oft diagnostiziert – aber ihre Selbstmordrate ist doppelt so hoch. Bleiben psychische Erkrankungen bei Männern häufiger unerkannt?

Die geschlechtersensible Medizin und Pflege hebt die Unterschiede der Geschlechter hervor und versucht Bewusstsein zu schaffen: Ungleiches muss ungleich behandelt werden! Der Weg zu mehr gesellschaftlicher Gleichberechtigung von Männern und Frauen liegt hier gerade in der Betonung ihrer biologischen Unterschiede und der Bewusstmachung der immer noch bestehenden sozialen Unterschiede.

Auch in der Medizin wird das Bewusstsein für die Vielfalt der Geschlechter größer. Wie gehen wir in unserem Gesundheitssystem mit Körpern um, die nicht der binären Logik Mann / Frau entsprechen? Wie absolut ist unsere historisch gewachsen und sozial tiefverankerte binäre Geschlechterordnung eigentlich, nicht zuletzt im Blick auf Körper? Wie behandeln wir in der Gesundheitsversorgung nicht-binäre Personen und Trans*Personen, deren biologisches bzw. das ihnen zugeschriebene Geschlecht nicht mit ihrer Geschlechtsidentität übereinstimmt?

Geschlecht – eine Grundkategorie unseres biologischen und sozialen Lebens, das dennoch in der Medizin noch nicht ausreichend differenziert betrachtet wird.
Wir laden Sie ein, sich dem Thema anzunähern, es aus verschiedenen Perspektiven in den Blick zu nehmen und in die Diskussion zu kommen.

Dr. Hendrik Meyer-Magister, Pfarrer, Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care an der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. med. Robert Ritzel, Chefarzt der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Angiologie der München Klinik Schwabing und Bogenhausen, München
Dr. biol. hum. Hildegard Seidl, Humanbiologin und Gesundheitsökonomin; Fachreferentin für Gendermedizin und -pflege der München Klinik

Tagungs-Programm

Freitag, 24. Januar 2025
16.00 UhrAnreise
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrBegrüßungDr. Hendrik Meyer-Magister
16.00 Uhr
Anreise
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
BegrüßungDr. Hendrik Meyer-Magister

Referierende

VERANSTALTUNGSLEITUNG

Dr. Hendrik Meyer-Magister, Pfarrer, Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care an der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. med. Robert Ritzel, Chefarzt der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Angiologie der München Klinik Schwabing und Bogenhausen, München
Dr. biol. hum. Hildegard Seidl, Humanbiologin und Gesundheitsökonomin; Fachreferentin für Gendermedizin und -pflege der München Klinik

BETEILIGTE

Dr. med. Astrid Bühren, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie; Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin e. V.; von 1997 bis 2009 Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, jetzt Ehrenpräsidentin; von 1999 bis 2007
Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer, Murnau
Dr. med. Christiane Groß, M.A., Ärztin für Allgemeinmedizin – Psychotherapie, ärztliches Qualitätsmanagement; Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbund, Wuppertal
Mari Günther, evangelische Dipl.-Gemeindepädagogin, systemische Therapeutin (SG), Familientherapeutin (BIF Berlin) in eigener Praxis; Fachreferentin für Beratungsarbeit und Gesundheitsversorgung des Bundesverbandes Trans*, Berlin
Dr. med. Eimo Martens, Leiter der Device-Therapie und des telemedizinischen Zentrums des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München
Prof. Dr. rer. soc. Anne Maria Möller-Leimkühler, Professorin für Sozialwissenschaftliche Psychiatrie an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München, Vorstandsmitglied der Stiftung Männergesundheit, München
Prof. Dr. med. Gertraud Stadler, Professorin für Präventionsforschung und Direktorin des Instituts Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. phil. Heiko Stoff, Medizinhistoriker; Projektleiter im SFB 1665 „Sexdiversity“ sowie Leiter der Arbeitsgruppe zur „Zeit- und Wissenschaftsgeschichte der Medizin“ am Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin der Medizinischen Hochschule Hannover
Jutta Prediger, Journalistin, Redakteurin und Moderatorin beim Bayerischen Rundfunk, München
Prof. Dr. med. Hans Hauner, Direktor des Else Kröner-Fresenius-Zentrums für Ernährungsmedizin mit Standorten am Wissenschaftszentrum Weihenstephan und dem Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Preise & Informationen

ORGANISATION & INFORMATION

Cornelia Spehr, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-126. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage (s. auch QR-Code). Sie wird von uns bestätigt, ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme. Anmeldeschluss ist der 10. Januar 2025.

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 17. Januar 2025 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung. Unsere Stornobedingungen entnehmen Sie unserer Homepage.

Preise pro Person für die gesamte Veranstaltungsdauer (in Euro):
 
Vortragsgebühr 90.–
(zzgl. Kaffee/Tee/Kuchen auch bei Teilnahme ohne Verpflegung)  
Vollpension  
– im Einzelzimmer 203.–
– im Zweibettzimmer 159.–
– im Zweibettzimmer als EZ 227.–
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung 10.–
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück) 66.–
 
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stipendien
Der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing fördert junge Menschen mit wenig Geld durch Bildungsstipendien, die eine kostenlose Teilnahme ermöglichen. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der zuständigen Studienleitung.

Preisnachlass
Auszubildende, Schüler:innen, Student:innen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent. Journalist:innen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn ein aktueller Presseausweis einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Verpflegung
Gerne bietet Ihnen unsere Küche gegen 10.– € Aufpreis pro Person & Veranstaltung bei veganer Ernährung, Unverträglichkeiten oder Allergien ein darauf abgestimmtes Essen an. Bitte teilen Sie uns dies verbindlich mit Ihrer Anmeldung mit.

Weitere Informationen zu Schlosseuro / Datenschutz / AGB / E-Mobilität und umweltfreundlicher Anreise finden Sie unter dem Titel der Tagung auf unserer Homepage: ww.ev-akademie-tutzing.de
Veranstaltungsnummer: 0262025 / Bildnachweis: Adobe Stock
 
Fortbildungspunkte bei der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) sind beantragt.
Fortbildungspunkte bei der Bayerischen Landesärztekammer sind beantragt.

 

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Hier finden Sie Informationen zu den aktuellen Umbaumaßnahmen im Ort.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 60.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. Im Ort wird die Hauptstraße bis Ende 2023 umgebaut, was mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr verbunden ist.

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.