Deutsche Einheit, deutsche Teilung – 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg

Deutsche Einheit, deutsche Teilung – 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg

21. - 23. März 2025

Inhalt

VERSCHIEDENE SOZIALISIERUNGEN

Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg geteilt, gut vierzig Jahre später vereinigte sich das Land wieder, nun ziehen sich Risse durch die Bundesrepublik. Wie tief sind sie? Was sind die Gründe? Wie geht esweiter in West, in Ost, mit der Demokratie und der politischen Kultur? Und: Was ist zu tun? Diese Fragen beschäftigen uns.

Nach der Bundestagswahl, aber über die Tagespolitik hinaus zeichnet die Tagung den langen Weg Deutschlands nach 1945 nach: im Dialog zwischen Ost und West, Alt und Jung, Politik und Gesellschaft.

Was ist das Gemeinsame, wo sind Unterschiede: Wie lässt sich Einheit in der Vielfalt gestalten? Es geht um den historischen Blick, die Entwicklung der demokratischen Institutionen, aber auch um die Voraussetzungen bundesrepublikanischer Demokratie. Frei nach dem Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde lassen sich dabei nennen: eine gemeinsame Debattenkultur, die Fähigkeit einander zuzuhören, den Respekt und die Sachlichkeit des Diskurses zwischen Ost und West, die beidseitige Lernbereitschaft, das Zuhören jenseits aller Überheblichkeit oder Minderwertigkeitskomplexe sowie einen Gemeinsinn über alle Bruchlinien hinweg. In der Tagung wird es außerdem um unterschiedliche außenpolitische Wahrnehmungen gehen.

Fehlt es am gegenseitigen Interesse – in West wie in Ost? Für die deutsch-französische Verständigung wurden nach dem Weltkrieg Organisationen und Initiativen lanciert. Die deutsch-deutsche Verständigung nach Jahrzehnten der Trennung wurde nach der Anfangseuphorie ziemlich sich selbst überlassen. Was können wir heute tun? Wie überwindet der Osten das Gefühl des benign neglect (gutartige Vernachlässigung) und der Westen seinen Paternalismus? Und welche Rolle spielt hier die europäische Frage, die anstelle der deutschen Frage getreten ist?

Wir möchten auch über die verschiedenen Sozialisierungen innerhalb Deutschlands sprechen. Mit den Exzessen, dem Scheitern, der Nervosität und Aufregung, die zu einer „Open Society" gehören, hatte man im Westen umzugehen gelernt. Dem gegenüber schreibt die aus Leipzig stammende Autorin Jackie Thomae in ihrem Roman „Brüder": „Im Osten gab es (…) weniger Reklame und Kommerz, keine Penner, keine Junkies und keine Hinweise auf Sex im Stadtbild. Im Osten gab es keine nennenswerte Einwanderercommunity, die sich niederließ und Geschäfte und Restaurants eröffnete." Woran macht sich das heute noch bemerkbar?

Wir laden Sie ein zu einem deutsch-deutschen Dialog als Rückblick nach vorn.

Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. h.c. mult. Roger de Weck, Leiter des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing

Tagungs-Programm

Freitag, 21. März 2025
Anreise ab 15.30 Uhr
17.00 UhrAbendessen
18.00 UhrBegrüßung & EinführungPfr. Udo Hahn
Dr. h. c. mult. Roger de Weck
18.15 UhrDie Kirchen – Kitt der Gesellschaft?Landesbischof Christian Kopp
20.00 Uhr„Die Demokratie ist weiblich“Konzert & Gespräch
Christian Krumbiegel
21.30 UhrBegegnungen und Gespräche in den Salons
Anreise ab 15.30 Uhr
17.00 Uhr
Abendessen
18.00 Uhr
Begrüßung & EinführungPfr. Udo Hahn
Dr. h. c. mult. Roger de Weck
18.15 Uhr
Die Kirchen – Kitt der Gesellschaft?Landesbischof Christian Kopp
20.00 Uhr
„Die Demokratie ist weiblich“Konzert & Gespräch
Christian Krumbiegel
21.30 Uhr
Begegnungen und Gespräche in den Salons
Samstag, 22. März 2025
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrDeutschland als Projekt – eine ZwischenbilanzDr. Franziska Augstein
10.30 UhrKaffeepause
11.00 UhrDer kurze, lange Weg seit Theodor HeussProf. Dr. Ludwig Theodor Heuss
12.30 UhrMittagessen
14.00 UhrDeutsche VerantwortungProf. Dr. Dr. Michel Friedmann
15.15 UhrKaffee, Tee & Kuchen
15.45 UhrOst und West, zwei deutsche GeschichtenDr. James Hawes
17.00 UhrEin transatlantischer Blick auf die deutsche DemokratieProf. Dr. Christina Morina
18.15 UhrAbendessen
19.30 UhrDie FriedensfrageProf. Dr. Heribert Prantl
21.00 UhrBegegnungen und Gespräche in den Salons
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Deutschland als Projekt – eine ZwischenbilanzDr. Franziska Augstein
10.30 Uhr
Kaffeepause
11.00 Uhr
Der kurze, lange Weg seit Theodor HeussProf. Dr. Ludwig Theodor Heuss
12.30 Uhr
Mittagessen
14.00 Uhr
Deutsche VerantwortungProf. Dr. Dr. Michel Friedmann
15.15 Uhr
Kaffee, Tee & Kuchen
15.45 Uhr
Ost und West, zwei deutsche GeschichtenDr. James Hawes
17.00 Uhr
Ein transatlantischer Blick auf die deutsche DemokratieProf. Dr. Christina Morina
18.15 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Die FriedensfrageProf. Dr. Heribert Prantl
21.00 Uhr
Begegnungen und Gespräche in den Salons

Referierende

Dr. Franziska Augstein, Publizistin, Autorin, Berlin

Prof. Dr. Dr. Michel Friedmann, Jurist, Publizist, Philosoph, Frankfurt am Main

Dr. James Hawes, Germanist, Schriftsteller, Populärhistoriker, London/ Großbritannien

Prof. Dr. Ludwig Theodor Heuss, Vorsitzender der Theodor Heuss Stiftung, Stuttgart

Christian Kopp, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, München

Sebastian Krumbiegel, Sänger, Musiker, Berlin

Marko Martin, Schriftsteller und Publizist, Berlin

Prof. Dr. Christina Morina, Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte, Universität Bielefeld

Prof. Dr. Heribert Prantl, Publizist, Journalist, Autor, München

Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a.D., Berlin

Preise & Informationen

VERANSTALTUNGSLEITUNG
Pfr. Udo Hahn, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. h.c. mult. Roger de Weck, Leiter des Politischen Clubs

ORGANISATION & INFORMATION
Isabelle Holzmann, E-Mail: holzmann@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251-121. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir über das Online-Formular auf unserer Homepage. Sie wird von uns bestätigt, ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme. Anmeldeschluss ist der 16. März 2025.

Abmeldung
Sollten Sie an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 19. März 2025 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung. Unsere Stornobedingungen entnehmen Sie unserer Homepage.

Preise pro Person für die gesamte Veranstaltungsdauer (in Euro):

Vortragsgebühr                                                                                         80.–
(zzgl. Kaffee/Tee/Kuchen auch bei Teilnahme ohne Verpflegung)

Vollpension
– im Einzelzimmer                                                                                 203.–
– im Zweibettzimmer                                                                             159.–
– im Zweibettzimmer als EZ                                                                  227.–

Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung                                                 10.–

Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                                         66.–

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stipendien
Der Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing fördert junge Menschen mit wenig Geld durch Bildungsstipendien, die eine kostenlose Teilnahme ermöglichen. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei der zuständigen Studienleitung.

Preisnachlass
Auszubildende, Schüler:innen, Student:innen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitsuchende erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent. Journalist:innen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn ein aktueller Presseausweis einer ausstellungsberechtigten Organisation zusammen mit dem Auftrag zur Berichterstattung vorliegt. Eine Kopie Ihres Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.

Verpflegung
Gerne bietet Ihnen unsere Küche gegen 10.– € Aufpreis pro Person & Veranstaltung bei veganer Ernährung, Unverträglichkeiten oder Allergien ein darauf abgestimmtes Essen an. Bitte teilen Sie uns dies verbindlich mit Ihrer Anmeldung mit.

Weitere Informationen zu Schlosseuro / Datenschutz / AGB / E-Mobilität und umweltfreundlicher Anreise finden Sie unter dem Titel der Tagung auf unserer Homepage: www.ev-akademie-tutzing.de

Veranstaltungsnummer: 0402025 / Bildnachweis: © Adobe Stock

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

Hier finden Sie Informationen zu den aktuellen Umbaumaßnahmen im Ort.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee, Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 60.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing. Im Ort wird die Hauptstraße bis Ende 2023 umgebaut, was mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr verbunden ist.

E-MOBILITÄT
Die E-Ladesäulen der Akademie befinden sich auf dem Parkplatz P2.
Die Karten dafür erhalten Sie an der Rezeption.