Deutschland ist zusehends säkularisiert – in einer Welt des Ineinanders von Religion und Politik. Geopolitisch häufen sich die Konflikte mit teilweise religiösem Hintergrund. In der Bundesrepublik wenden sich viele Bürgerinnen und Bürger von den christlichen Kirchen ab, während umgekehrt etwa die Kirchentage – auch als politische Anlässe – besonders auf junge Menschen eine Anziehung ausüben.
Sinnbild war und bleibt der Streit um die Aussage des damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff, der 2010 festhielt: „Der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.“ Der Entwurf des neuen CDU-Grundsatzprogramms, das 2024 verabschiedet wird, nuanciert: „Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland. (…) Die Scharia gehört nicht zu Deutschland.“
Hinzu kommt der Konflikt in Israel und Gaza: Nach den Terrorangriffen der Hamas und dem anschließenden Militärschlag Israels ist (auch) in der Bundesrepublik ein Antisemitismus offen zutage getreten, dessen latentes Wirken zuvor schon Studien ausgelotet hatten. Jüdisches Leben wird zunehmend bedroht, bei vielen Jüdinnen und Juden hat sich ein neues, altes Gefühl existenzieller Unsicherheit eingestellt.
Eine Tagung auf der Suche einerseits nach konkreten Lösungen und andererseits nach Wegen, gemeinsam die Werte der Aufklärung in der neuen Vielfalt der deutschen Gesellschaft zu sichern. Herzliche Einladung in das Schloss Tutzing!
Pfr. Udo Hahn
Direkto der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. h. c. mult. Roger de Weck
Leiter des Politischen Clubs der Evangelischen Akademie Tutzing