„FRAGEND SCHREITEN WIR VORAN"…
Slogan der zapatistischen Alternative zum Wachstums- und Fortschrittsmodell: „Preguntando caminamos", Mexiko
…dieses Leitmotiv eint viele alternative ökonomische Ansätze. Dem vor-herrschenden Paradigma „TINA – There Is No Alternative!" setzen sie damit ein „TAMARA – There Are Many Awesome Realistic Alternatives!" entgegen. Sie schaffen Alternativen zu einem System, das immer mehr Menschen als sozial ungerecht und ökologisch destruktiv erleben.
Oft entwickeln diese Bewegungen auf Graswurzel-Ebene ganz konkrete neue Ansätze: Sie bauen regionale Strukturen des Selbermachens auf und verbinden sie mit dem Digitalen.
Transition Towns, Sharing und Commoning faszinieren gerade junge Menschen – ohne Eigentum, alles teilen, gemeinsam entwickeln. Kann das gut gehen?
Auch auf makroökonomischer Ebene werden gesellschaftliche Utopien konkretisiert. Theorien von Ökologischer Ökonomie, Politischer Ökonomik und Postkolonialismus werden mit neuem Leben gefüllt und auf die heutige Situation angewendet: Postwachstum und Degrowth, Gemeinwohlökonomie, Solidarische Ökonomie, die Kritik am Neokolonialismus.
Gleichzeitig sind diese Ansätze im öffentlichen Bewusstsein und in den Medien noch unterrepräsentiert, und auch für Kenner der einzelnen Ansätze stehen die verschiedenen Strömungen oftmals unverbunden nebeneinander. Dabei stellen sie ähnliche Fragen und ringen um Ant-worten: Was ist das Kernproblem des jetzigen Systems? Wo findet die Innovation, die Produktion statt, die unsere Gesellschaft voranbringt? Wie kann das Verhältnis von Ökonomie und Politik wieder ins Gleichgewicht gebracht werden? Und geht es dabei um Wachstums- oder um Kapitalismuskritik?
Wir laden herzlich dazu ein, diese Fragen in Vorträgen, Diskussionen und anhand vielfältiger Methoden in der Evangelischen Akademie Tutzing zu diskutieren. Dabei werden die verschiedenen Ansätze alternativen Wirt-schaftens miteinander ins Gespräch gebracht und gemeinsam fortentwickelt. Darüber hinaus wird erarbeitet, was erste Schritte der Transformation sind, welche Rolle den Unternehmen in der sozial-ökologischen Transformation zukommt, und wie politische Veränderung konkret herbeigeführt werden könnte.
Katharina Hirschbrunn, Studienleiterin, Wirtschaft und Arbeitswelt, Nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
Sophie Demeter, Josephine Eberhardt,Veronika Reiser, Lena Schützle, Raphael Thalhammer, Commit e.V., München
Nina Treu, Konzeptwerk Neue Ökonomie, Leipzig