WACHSTUMSGRENZEN, GLOBALISIERUNG, DIGITALISIERUNG:
IST „GUTE ARBEIT“ FÜR ALLEMÖGLICH?
IST „GUTE ARBEIT“ FÜR ALLEMÖGLICH?
Der Sinn von ökologischer Rationalisierung sei eine Gesellschaft, in der sich besser und anders leben lasse – durch weniger Konsum und weniger Erwerbsarbeit. Das schrieb schon der Sozialphilosoph André Gorz. Heute stellt sich erneut die Frage, wofür wir Effizienzsteigerungen verwenden wollen – für höheren Konsum oder mehr Freizeit, für ökologische Nachhaltigkeit, für qualitativ bessere Arbeit, für weniger Wachstumsdruck?
Gegenwärtig scheinen sich Ökologie und Soziales dabei oft zu widersprechen: War es bislang der technische Fortschritt, der zum Verlust von bestimmten Arbeitsplätzen führte, so wird jetzt die ökologische Transformation zum Umbau ganzer Sektoren führen. Kohlereviere und Fabriken für fossil angetriebene Autos werden überflüssig – doch was geschieht dann mit den dort Arbeitenden? Und auch wenn Wirtschaftswachstum heute als gesellschaftliches Ziel von vielen Menschen in Frage gestellt wird, argumentieren Politik und Wirtschaft, weiteres Wachstum sei nötig, um Arbeitslosigkeit und soziale Missstände zu verhindern.
Gilt also: Produzieren, vor allem um Erwerbsarbeit zu schaffen? Den Ausgangspunkt zur Tagung bildet die Frage nach dem Sinn von Arbeit, nach möglichen Definitionen von „guter Arbeit“ im 21. Jahrhundert. Das beinhaltet die Frage nach dem guten Leben und Autonomie. Nach Konzepten wie Grundeinkommen versus Arbeitszeitverkürzung, den Auswirkungen auf den globalen Süden, nach Ungleichheiten und Machtverhältnissen hier und dort.
Im Anschluss behandelt die Tagung konkrete Problemfelder: Wie kann Arbeit heute so organisiert und verteilt werden, dass sie weniger von Wachstum abhängig ist? Und was bedeutet das für Unternehmen, für Gewerkschaften und Politik?
Wir laden Sie herzlich ein, im Schloss Tutzing mit Wissenschaftlerinnen und Politikern, mit Unternehmerinnen und Gewerkschaftern grundlegende und praktische Fragen nach dem Verhältnis von Ökologie und Arbeit zu diskutieren.
Prof. Dr. Hans Diefenbacher, stellv. Leiter der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft, apl. Professor für Volkswirtschaftslehre, Universität Heidelberg
Katharina Hirschbrunn, Studienleiterin Wirtschaft und Arbeitswelt, Nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
PD Dr. Irmi Seidl, Leiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Zürich
Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
Katharina Hirschbrunn, Studienleiterin Wirtschaft und Arbeitswelt, Nachhaltige Entwicklung, Evangelische Akademie Tutzing
PD Dr. Irmi Seidl, Leiterin Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Zürich
Prof. Dr. Angelika Zahrnt, Ehrenvorsitzende Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)