Weiße Rose-Gedächtnisvorlesung

Von Udo Hahn zu Dr. Katja Wildermuth: 2021 stand Akademiedirektor Udo Hahn für die Aufzeichnung  der Weiße Rose-Gedächtnisvorlesung im Lichthof der LMU vor der Kamera. Darin ging er auf das Erbe der Münchner Widerstandsgruppe “Die Weiße Rose” ein sowie auf die Verpflichtung, entschieden für Menschenwürde und Freiheit einzutreten. In diesem Jahr hält die BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth die Vorlesung, die am 22. Februar 2022 auf ARD alpha gesendet wird.


→ Die Vorlesung von Udo Hahn mit dem Titel “Mit dem Glauben unvereinbar – Warum Kirche zu Menschenfeindlichkeit nicht schweigen kann.” ist auf dem YouTube-Kanal der Ludwig-Maximilians-Universität München abrufbar.

→ Informationen zur Gedächtnisvorlesung 2022 mit Dr. Katja Wildermuth finden Sie hier

Am 18. Februar 1943 legten Hans und Sophie Scholl – wie schon einige Male zuvor – Flugblätter vor den Hörsälen im Hauptgebäude der Münchner Universität aus. Als sie ihre letzten Exemplare in den Lichthof fallen lassen, werden sie vom Hausmeister beobachtet und festgehalten – und von der Gestapo verhaftet. Bereits wenige Tage später wurden die ersten Todesurteile gegen Mitglieder der Weißen Rose vollstreckt.

Alljährlich lädt die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) in Verbindung mit der Weiße Rose Stiftung zu einer Gedächtnisvorlesung ein, um an die Widerstandsgruppe gegen die Diktatur des Nationalsozialismus zu erinnern, die wohl zu den beeindruckendsten gehört: die Weiße Rose.

2021 hält die Gedächtnisvorlesung der Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, Pfarrer Udo Hahn. Seine Rede trägt den Titel: “Mit dem Glauben unvereinbar – Warum Kirche zu Menschenfeindlichkeit nicht schweigen kann.”

Darin geht Udo Hahn auf das Erbe der Weißen Rose ein sowie auf die Verpflichtung, entschieden für Menschenwürde und Freiheit einzutreten. Er benennt in seiner Vorlesung aber auch das Versagen gesellschaftlicher Strukturen während des Nationalsozialismus. “Im Blick auf die Evangelische Kirche ist von einem Systemversagen zu sprechen. Nicht von Beginn an, aber im Ergebnis”, so Hahn. Rechtsextremes Gedankengut – genauso wie alle “gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit”, sei mit christlicher Theologie unvereinbar. Dazu gehören unter anderem Rassismus, Sexismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Homophobie.

Coronabedingt kann die Gedächtnisvorlesung nicht wie gewohnt in der Großen Aula der Universität vor Publikum gehalten werden. So entstand die Idee, sie erstmals in der DenkStätte am Lichthof der LMU aufzuzeichnen, dem zentralen Erinnerungsort zur Geschichte des studentischen Widerstands der Weißen Rose.

Das Manuskript der Gedächtnisvorlesung von Udo Hahn können Sie unter diesem Link nachlesen.

Die Aufzeichnung ist auf dem YouTube-Kanal der LMU abrufbar.

Hinweis:
Dieser Online-Artikel ist zum ersten Mal am 16.2.2021 erschienen.

Bild: Weiße Rose Gedächtnisvorlesung mit Udo Hahn (Foto: LMU / Christoph Osinski)

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