Die Kanzelrede ist eine gemeinsame Veranstaltung der Evangelischen Akademie Tutzing und des Freundeskreises der Akademie. Sie wurden 1997 initiiert und finden in der Erlöserkirche in München-Schwabing statt. Der Definition nach handelt es sich um eine Sprachform, die zwischen Predigt und Vortrag angesiedelt ist. Ihr Ort ist nicht der Gottesdienst, wohl aber der Kirchenraum. Nichtordinierte „Laien“ sprechen zu einem Thema ihrer Wahl. Die besondere Ortschaft der Kirche zeigt den ethischen Umkreis und die theologische Dimension an, der sich der Kanzelredner/die Kanzelrednerin verpflichtet oder zumindest nahe fühlt, so weit er/sie sich auch von der formalen und inhaltlichen Bindung der Predigt entfernen mag. Die Gestaltung von Welt und Gesellschaft entspringt dem biblischen Auftrag. Jeder und jede ist unverzichtbar, seinen/ihren spezifischen Beitrag zu leisten. Die Kanzelrede setzt einen kräftigen rhetorischen Einzelakzent. Dabei können ihr die deutliche Sprache und der Bekennermut der protestantischen Predigt-Tradition in besonderer Weise zugute kommen. Als mediales Ereignis – sie werden von ARD-alpha aufgezeichnet – heben sich Kanzelreden schon deshalb vom Üblichen ab, weil sie sich als engagierte Darstellung einer Persönlichkeit präsentieren, die für ihre Sache einsteht und somit Verantwortung übernimmt.
Zu den Kanzelrednerinnen und -rednern gehörten u.a.:
Heribert Prantl
, Joachim Gauck, Gesine Schwan
, Horst Seehofer, Johano Strasser
, Charlotte Knobloch und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Die vollständige Liste aller Rednerinnen und Redner können Sie hier einsehen.