AUCH DER TRIALOG IST EIN DIALOG
Der Trialog ist aus der jüngeren Psychiatriegeschichte nicht wegzudenken. Er markiert schon lange den ersehnten Paradigmenwechsel. Doch wie weit ist er tatsächlich gediehen? Was ist aus der Zusammenarbeit von Patienten, Therapeuten und Angehörigen geworden? Wie hat sich die Beteiligung der Betroffenen in der Behandlung von psychischer Krankheit, in der Therapie, der ambulanten und stationären Versorgung sowie der (Wieder)eingliederung in den gesellschaftlichen Alltag bewährt. Und wo liegen neue Herausforderungen?
Der Status quo kann kein Ort des Verweilens sein. Die Bedingungen in Psychiatrie und Gesellschaft ändern sich permanent. Was also muss sich im Trialog ändern, wenn dieser als Prinzip erhalten bzw. weiterentwickelt werden soll? Welche politischen Erfolge kann er erzielen, um die wichtigen Anliegen der Psychiatrie voranzubringen?
Die Psychiatrietagung der Evangelischen Akademie Tutzing nutzt das bewährte Forum für den Austausch. Wir wollen uns dabei über die Grundideen und die Arbeitsweisen in den sogenannten Psychose-Seminaren informieren. Ein kritischer Blick auf verschiedene Behandlungssettings soll uns zeigen, wie sehr das Trialogprinzip auch im therapeutischen Sinne umsetzbar ist. Und nicht zuletzt ist die politische Beteiligung von betroffenen Menschen und ihren Angehörigen an den politischen Willensbildungsprozessen ein Gradmesser dafür, wie sehr die Psychiatrie die Prinzipien von Dialog, demokratischer Mitbestimmung und transparenten Aushandelns umsetzen kann.
Wir laden in das Schloss Tutzing am Starnberger See ein, um diesen Fragen und Gesprächen Raum zu geben.
Dipl. Sozialpäd. Margit Klemer, Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V.
Dr. phil. Dipl. Psych. Heinrich Berger, Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.
Pfr. Frank Kittelberger, Evangelische Akademie Tutzing