Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode
William Shakespeare, Hamlet, 1601
„Das ist doch nicht normal!“ Diesen Ausruf hat wohl jeder schon einmal geseufzt, gestöhnt oder herausgeschrien. Es greift uns an, wenn uns Fremdes oder Unverständliches begegnet. Es berührt unangenehm, wenn das scheinbar Abnorme besessen, bedrohlich oder unkontrollierbar auftritt. Dennoch sind manche Menschen von ungewöhnlichem, ekstatischem und grenzüberschreitendem Verhalten angezogen oder gar fasziniert. Nicht wenige versuchen, solche Zustände zu erreichen. Andere leiden darunter – und mit ihnen ihre Umwelt.
Wir deuten und ordnen Dinge ein. Da mag dann ein Phänomen als krank oder verwirrt oder zumindest als Symptom einsortiert werden. Oder aber, es wird bestaunt und gefeiert, weil es Höhe oder Tiefe signalisiert, die der Normalbürger niemals erreicht. Wahn und Genie liegen eng beieinander, Ekstase und Besessenheit scheinen Geschwister zu sein. Ungewöhnliche
Bewusstseinszustände können zum Fall für den Psychiater oder für den Schamanen werden.
Medizin, Psychologie und Religion haben darüber schon manch hitzige Debatte geführt. Wo stehen wir heute in dieser Frage? Was sagen die Disziplinen zu Phänomenen, die uns außergewöhnlich, auffällig oder gar unnormal vorkommen? Dazu wollen wir Fachleute hören und mit ihnen und interessierten Zeitgenossen ins Gespräch kommen. Die Akademie
lädt ein in das besondere Ambiente des Schlosses am Starnberger See.
Dr. phil. Dipl. Psych. Heinrich Berger
Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie e.V.
Pfr. Frank Kittelberger
Evangelische Akademie Tutzing
Dipl. Sozialpäd. Margit Klemer,
Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V.
Dr. med. Friedrich Mohr
kbo-Isar-Amper-Klinikum München Ost
Dipl. Sozialpäd. (FH) Rainer Speckmaier
Bayerische Gesellschaft für psychische Gesundheit e.V.
Dr. med. Herbert Steinböck
kbo-Isar-Amper-Klinikum München Ost