CARE WIRD ALS GRUNDLEGENDE BEDINGUNG VON GESELLSCHAFT UND DEMOKRATIE BETRACHTET.
Lea Chillian
Lea Chillian
Hospize sind besondere Orte – und die Menschen, die hier beschäftigt sind, sind es auch. Denn: Haupt- und Ehrenamtliche in der Hospizarbeit und in Palliative Care sind Sorgende. Das meint mehr als Versorgung: „Sorge“ – englisch: care – ist dem Ethos der Achtsamkeit verpflichtet. Achtsamkeit am Lebensende umfasst die Praxis der Fürsorge, das Umsorgen und eine umfängliche Begleitung. Sie würdigt unser Leben.
Ethos und Praxis der Sorge reichen jedoch weit über die Hospizarbeit hinaus: Ohne Sorge kann niemand sein. Wir alle haben ein Recht auf Sorge, auf ein gerechtes Leben. Wir bleiben zeitlebens auf die solidarische Sorge anderer angewiesen und verwiesen. Gleichzeitig ist die Sorge eine Gabe, ein Geschenk.
Hospizarbeit und Palliative Care bieten eine Perspektive für eine neue Gesellschaft: eine Gesellschaft, deren Kern die Haltung der Rücksichtnahme auf die Schwachen und Verwundbaren ist. Das ist eine Gesellschaft, in der Menschen in sorgenden Gemeinschaften – caring communities – sich umeinander kümmern.
Sorge ist politisch! Wir fragen: Wie kann die Praxis der Sorge gesellschaftlich wirken? Welchen Beitrag leisten Hospizarbeit und Palliative Care zum Gemeinwohl einer Kommune? Wie können Hospizarbeit und Palliativversorgung in eine sorgende Gemeinschaft eingebettet werden? Welche Verbindungen braucht es zwischen Hospizarbeit und Kommunalpolitik?
Darüber wollen wir mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis sowie Menschen aus der Politik in den Austausch kommen. Wir wollen weit denken und weiterdenken im Zusammenspiel von Praxis, Politik und Wissenschaft. Lassen Sie uns unsere Erkenntnisse in Thesen zu einer sorgenden Gemeinschaft fassen!
Wenn Ihnen die Zukunft von Hospizarbeit und Palliativversorgung in einer sorgenden Gesellschaft ebenfalls am Herzen liegt, kommen Sie vom 6. – 7. Februar 2024 ins Schloss Tutzing! Herzliche Einladung zum 9. Tutzinger Hospizgespräch!
Dr. Hendrik Meyer-Magister, Stellvertretender Direktor und Studienleiter, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Margit Gratz, Stellv. Vorsitzende des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes, München
Prof. Dr. Andreas Heller, Sprecher des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Hospiz und Palliativverbandes, Graz
Willy Knödlseder, Vorsitzender des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes, Passau
Prof.in Dr.in Helen Kohlen, Sprecherin des Wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Hospiz und Palliativverbandes, Hannover