DAS LEBEN, EIN SPIEL VON ZUFÄLLEN, WIE DIE WÜRFEL EBEN FALLEN? DOCH WER WÜRFELT?
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel, so jäh zerstört ein Unfall eine Familie, verliert man ein Kind, den Partner oder Heimat, Wohnung, Arbeit. Schleichend wird man selber unheilbar krank oder fallen die Liebsten einem Wahnsinn, einem Verbrechen zum Opfer.
Plötzlich ist alles ein Albtraum. Wie standhalten? Geht es überhaupt weiter? Wie 1 mm Abstand zwischen sich und die zerstörerische, alles raubende Wucht des Zufalls bringen? Doch ist es ein „Schicksalsschlag“, ein Geschick(tes)? Von wem, von Gott, der Natur, den Umständen? Gar selbst verschuldet? „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, der Name des Herrn sei gelobt“? Wer hat so viel Gelassenheit wie Hiob? Und sind der blinde Zufall, die Willkür, hier Glück, dort Unglück, ertragbar? Steckt keine verborgene Macht dahinter, an wen dann das Hadern, Weinen, Schreien richten?
Es fällt wenig Licht in das Dunkel des Schrecklichen. Dem Blitz der Katastrophe folgt der nachrollende Donner bohrender Fragen: warum? Das Leben kennt keine Reset-Taste wie der PC, keine Wiederherstellung des vertrauten Lebens zuvor. Trost, Kraft, Zuversicht, woher?
Andere indes leben heiter weiter, haben Dusel oder Massel: wundersam von tödlicher Krankheit geheilt, im Lotto gewonnen, den Traumjob be- kommen. Rätselhaft. Andere gar riskieren ihr Leben, im Sport. Ihr Ge- schick ist ihre Geschicklichkeit. Fordern sie ihr Schicksal nicht heraus? Ist der Kick des Hasardeurs nicht Hybris?
Was die Betroffenen ereilt hat, daran können wir uns nur herantasten. Zuhören, spüren, fragen – das alles verlangt Behutsamkeit. Verstehen, „wenn es passiert“, heißt wissen, dass unser Leben radikal offen ist: Jedem kann alles passieren in dieser schönen, schrecklichen Welt.
Davon werden uns Menschen erzählen, vom Schock, vom Leid, von Schmerz, Trauer und Wut, der Ohnmacht. Wie sie seither mit der klaffen- den Wunde leben. Andere zeigen uns intensivstes Glück, den Flow der Extreme. Ihnen allen garantieren wir den geschützten Raum.
Wir laden alle, die mit Trauma und Traum zuwege sind, sehr herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing.
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzin
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel, so jäh zerstört ein Unfall eine Familie, verliert man ein Kind, den Partner oder Heimat, Wohnung, Arbeit. Schleichend wird man selber unheilbar krank oder fallen die Liebsten einem Wahnsinn, einem Verbrechen zum Opfer.
Plötzlich ist alles ein Albtraum. Wie standhalten? Geht es überhaupt weiter? Wie 1 mm Abstand zwischen sich und die zerstörerische, alles raubende Wucht des Zufalls bringen? Doch ist es ein „Schicksalsschlag“, ein Geschick(tes)? Von wem, von Gott, der Natur, den Umständen? Gar selbst verschuldet? „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, der Name des Herrn sei gelobt“? Wer hat so viel Gelassenheit wie Hiob? Und sind der blinde Zufall, die Willkür, hier Glück, dort Unglück, ertragbar? Steckt keine verborgene Macht dahinter, an wen dann das Hadern, Weinen, Schreien richten?
Es fällt wenig Licht in das Dunkel des Schrecklichen. Dem Blitz der Katastrophe folgt der nachrollende Donner bohrender Fragen: warum? Das Leben kennt keine Reset-Taste wie der PC, keine Wiederherstellung des vertrauten Lebens zuvor. Trost, Kraft, Zuversicht, woher?
Andere indes leben heiter weiter, haben Dusel oder Massel: wundersam von tödlicher Krankheit geheilt, im Lotto gewonnen, den Traumjob be- kommen. Rätselhaft. Andere gar riskieren ihr Leben, im Sport. Ihr Ge- schick ist ihre Geschicklichkeit. Fordern sie ihr Schicksal nicht heraus? Ist der Kick des Hasardeurs nicht Hybris?
Was die Betroffenen ereilt hat, daran können wir uns nur herantasten. Zuhören, spüren, fragen – das alles verlangt Behutsamkeit. Verstehen, „wenn es passiert“, heißt wissen, dass unser Leben radikal offen ist: Jedem kann alles passieren in dieser schönen, schrecklichen Welt.
Davon werden uns Menschen erzählen, vom Schock, vom Leid, von Schmerz, Trauer und Wut, der Ohnmacht. Wie sie seither mit der klaffen- den Wunde leben. Andere zeigen uns intensivstes Glück, den Flow der Extreme. Ihnen allen garantieren wir den geschützten Raum.
Wir laden alle, die mit Trauma und Traum zuwege sind, sehr herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing.
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzin