„IN DER UNO WIRD VOR ALLEM SEHR VIEL GEREDET. DIE UNO WIE DIE INTERNATIONALE POLITIK HABEN IN SYRIEN VERSAGT“
Carla del Ponte
„Syrien“ – ein Wort genügt, um einen sprachlos oder schreiend zu machen. Die kriegsgeladene Situation schreit zum Himmel. Soviel Not, Elend, Tod, Mord und Folter, zerstörte Leben, versehrte Leiber, kaputte Seelen, verwüstete Städte, zerbombte Dörfer, vermintes Land. Und so viele Flüchtlinge und junge Leute: Was für eine Zukunft werden sie haben?
Denn kann es eine Zukunft geben ohne Gerechtigkeit, Sühne und Recht, ohne eine wenigstens symbolische wenn nicht juristische, politische Rehabilitation der vielen Opfer? Und gleichviel: dass die Täter, die Mörder und Folterer, dass sie allesamt zur Rechenschaft gezogen werden! Aber kann Politik das leisten?
Sie muss es. Die Handlanger des Bösen triumphierten sonst wohl auf ewig über ihre Opfer und kämen ungeschoren davon. Wie oft lachen die Täter ihre Opfer noch aus in einer ausweglos absurd verdichteten Immanenz. In dieser beginnt irgendwann der Wiederaufbau – während Hunderttausende in Flüchtlingslagern leben.
Wo also anfangen? Ja, hat der Krieg überhaupt aufgehört? Und welche Kräfte sollen nun auf den Trümmern das Neue gestalten? Gibt es eine Instanz, die über alle Wunden die Menschen verbindet? Wer kann, wo so viel Unheil nicht heilt, wenigstens trösten, Mut machen?
Helfen, Flüchtlinge aufnehmen, Grundstrukturen schaffen – das braucht Viele, die frei sind von den lähmenden Traumata. Mag es zu Frieden, Demokratie, Toleranz, Solidarität, Empathie unendlich weit erscheinen: Wie wichtig jedoch ist eine Vision von Gerechtigkeit? Gerade auch für die Jugend dort, nicht weniger für unsere Kids hier? Wie bildet sich ein Minimalprogramm des Humanums, des Unrechts- und Rechtempfindens?
Immerhin gibt es den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Anders als viele wohl situierten Zyniker und Mauerbauer gegen Flüchtlinge und Hilfsbedürftige, nennt er die Verbrechen und klagt die Verbrecher an.
Recht und Sühne für Syrien, exemplarisch für viele andere Barbareien auf der Welt – dazu laden wir sehr herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing.
Prof. Dr. Marcus Llanque, Universität Augsburg
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
Carla del Ponte
„Syrien“ – ein Wort genügt, um einen sprachlos oder schreiend zu machen. Die kriegsgeladene Situation schreit zum Himmel. Soviel Not, Elend, Tod, Mord und Folter, zerstörte Leben, versehrte Leiber, kaputte Seelen, verwüstete Städte, zerbombte Dörfer, vermintes Land. Und so viele Flüchtlinge und junge Leute: Was für eine Zukunft werden sie haben?
Denn kann es eine Zukunft geben ohne Gerechtigkeit, Sühne und Recht, ohne eine wenigstens symbolische wenn nicht juristische, politische Rehabilitation der vielen Opfer? Und gleichviel: dass die Täter, die Mörder und Folterer, dass sie allesamt zur Rechenschaft gezogen werden! Aber kann Politik das leisten?
Sie muss es. Die Handlanger des Bösen triumphierten sonst wohl auf ewig über ihre Opfer und kämen ungeschoren davon. Wie oft lachen die Täter ihre Opfer noch aus in einer ausweglos absurd verdichteten Immanenz. In dieser beginnt irgendwann der Wiederaufbau – während Hunderttausende in Flüchtlingslagern leben.
Wo also anfangen? Ja, hat der Krieg überhaupt aufgehört? Und welche Kräfte sollen nun auf den Trümmern das Neue gestalten? Gibt es eine Instanz, die über alle Wunden die Menschen verbindet? Wer kann, wo so viel Unheil nicht heilt, wenigstens trösten, Mut machen?
Helfen, Flüchtlinge aufnehmen, Grundstrukturen schaffen – das braucht Viele, die frei sind von den lähmenden Traumata. Mag es zu Frieden, Demokratie, Toleranz, Solidarität, Empathie unendlich weit erscheinen: Wie wichtig jedoch ist eine Vision von Gerechtigkeit? Gerade auch für die Jugend dort, nicht weniger für unsere Kids hier? Wie bildet sich ein Minimalprogramm des Humanums, des Unrechts- und Rechtempfindens?
Immerhin gibt es den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Anders als viele wohl situierten Zyniker und Mauerbauer gegen Flüchtlinge und Hilfsbedürftige, nennt er die Verbrechen und klagt die Verbrecher an.
Recht und Sühne für Syrien, exemplarisch für viele andere Barbareien auf der Welt – dazu laden wir sehr herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing.
Prof. Dr. Marcus Llanque, Universität Augsburg
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing