Nicht vergessen! Gemeinsam sorgen für Menschen mit Demenz (Nördlingen)

Nicht vergessen! Gemeinsam sorgen für Menschen mit Demenz (Nördlingen)

01. März 2024

Inhalt

Die Veranstaltung in Nördlingen findet nicht statt.

DAS THEMA „DEMENZ“ WIRD GRÖSSER, DENN DIE ZAHL DER BETROFFENEN WÄCHST.

                                                                                                                                       Reimer Gronemeyer

An der Supermarktkasse kramt der alte Herr lange im Portemonnaie, steckt dann den Zwanzigeuroschein wieder weg und zahlt seine Packung Toastbrot mit einem Fünfziger. Die Banknachbarin im Gottesdienst singt kräftig und schön mit wie eh und je. Beim zweiten Blick fällt auf: sie hält das Gesangbuch auf dem Kopf. Zum Kaffee der Seniorinnen- und Seniorengruppe der Nachbarschaftshilfe steht Salz und Pfeffer auf dem Tisch.
 
Nicht alles deutet gleich auf eine Demenz. Aber die Zahl der Menschen mit demenziellen Veränderungen nimmt zu und wird weiter zunehmen, wenn in unserer alternden Gesellschaft zukünftig immer mehr Menschen bei guter körperlicher Verfassung immer älter werden. Das Zusammenleben mit demenziell veränderten Menschen wird Alltag werden, auch abseits spezialisierter Angebote – und das soll auch so sein! Menschen mit Demenz gehören in die Mitte, nicht an den Rand unserer Quartiere, Nachbarschaften, Kommunen und Gemeinden.
 
Umso mehr braucht es Aufmerksamkeit im täglichen Miteinander, um menschenfreundlich und lebensdienlich mit Demenz umzugehen, als selbst betroffene, als pflegende oder als angehörige Person, als Nachbarn oder in der Gemeindegruppe. Denn eins ist sicher: Auch wenn sich Verhaltensweisen verändern, die kognitiven Fähigkeiten, die Orientierung im Alltag und die verbale Ausdrucksfähigkeit abnehmen, bleiben Betroffene auf Kontakt, Austausch und Beziehungen angewiesen. Zugleich werden die hergebrachten Sorgestrukturen brüchig: Familien leben nicht mehr über Generationen zusammen, besonders in den Städten werden Nachbarschaften anonymer. Demenz verstärkt die Einsamkeit schnell, und das Leben im angestammten Umfeld ist bald nicht mehr möglich.
 
Kirche und Diakonie engagieren sich besonders für die Schwachen und Vulnerablen in unserer Gesellschaft. Es gibt bereits viele hervorragende und professionelle Angebote für Menschen mit Demenz, nicht nur – aber auch – in kirchlicher und diakonischer Trägerschaft. Kirchengemeinden und diakonische Einrichtungen können ein wichtiger Baustein in den regionalen und lokalen Sorgenetzwerken für Menschen mit Demenz sein. Dafür bedarf es der Vernetzung mit anderen Akteuren in den Sozialräumen und eine Sensibilität in allen Arbeitsbereichen für das Thema „Demenz“! Wie kann gemeinsam für Menschen mit Demenz gesorgt werden? Was kann hier der spezifische Beitrag von Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen sein?
 
In einer Reihe von Veranstaltungen fragen wir nach Erfahrungen mit Demenz, lassen Menschen zu Wort kommen, die am jeweiligen Ort in Projekten engagiert sind und stellen weitergehende ethische und kirchentheoretische Reflexionen zur Sorge für Menschen mit und um Demenz an. Wir laden Sie herzlich ein, damit Menschen mit demenziellen Veränderungen, ihre Angehörigen und Pflegenden in unseren Quartieren, Gemeinden und Einrichtungen nicht vergessen werden!
 
 
Dr. Hendrik Meyer-Magister, Evangelische Akademie Tutzing
Stadtdekanin i.R. Barbara Kittelberger, Leiterin des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing in München
Prof. Dr. Arne Manzeschke, Fachstelle für Ethik und Anthropologie im Gesundheitswesen der ELKB, Nürnberg

Tagungs-Programm

Freitag, 01. März 2024
09.30 UhrAnkommen
09.45 UhrBegrüßungChrista Müller
Friedrich Wörlen
Dr. Hendrik Meyer-Magister
10.00 UhrGrußwortRegionalbischof Axel Piper
10.15 Uhr„Das Herz wird nicht dement.“Erfahrungen einer Seelsorgerin
Stadtdekanin i.R. Barbara Kittelberger
10.45 UhrMeine Erfahrungen mit DemenzAustausch in Kleingruppen
11.30 UhrSorgen für Menschen mit und um Demenz, Ethische und ekklesiologische PerspektivenProf. Dr. Arne Manzeschke
12.30 UhrMittagspause
13.45 UhrDemenzGuide für Angehörige und PflegendeEine digitale Unterstützung für Angehörige dementiell Erkrankter
Michael Thoma
14.15 UhrKirche und Diakonie im SorgenetzwerkGute Beispiele vor Ort und bei den Menschen
Helga Eger-Geiger
15.15 UhrKaffepause
15.30 UhrAustausch im Plenum, Erkenntnisse, offene Fragen, bleibende Herausforderungen
16.15 UhrVerabschiedung
09.30 Uhr
Ankommen
09.45 Uhr
BegrüßungChrista Müller
Friedrich Wörlen
Dr. Hendrik Meyer-Magister
10.00 Uhr
GrußwortRegionalbischof Axel Piper
10.15 Uhr
„Das Herz wird nicht dement.“Erfahrungen einer Seelsorgerin
Stadtdekanin i.R. Barbara Kittelberger
10.45 Uhr
Meine Erfahrungen mit DemenzAustausch in Kleingruppen
11.30 Uhr
Sorgen für Menschen mit und um Demenz, Ethische und ekklesiologische PerspektivenProf. Dr. Arne Manzeschke
12.30 Uhr
Mittagspause
13.45 Uhr
DemenzGuide für Angehörige und PflegendeEine digitale Unterstützung für Angehörige dementiell Erkrankter
Michael Thoma
14.15 Uhr
Kirche und Diakonie im SorgenetzwerkGute Beispiele vor Ort und bei den Menschen
Helga Eger-Geiger
15.15 Uhr
Kaffepause
15.30 Uhr
Austausch im Plenum, Erkenntnisse, offene Fragen, bleibende Herausforderungen
16.15 Uhr
Verabschiedung

Referierende

BETEILIGTE
 
Stadtdekanin i.R. Barbara Kittelberger, Seelsorgerin im Altenheim, Lehrsupervisorin (DGfP), Paar- und Familientherapeutin (GaG); bis 2019 Vorsitzende des Unterausschusses für Ethik in Medizin und Biotechnik der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Leiterin des Freundeskreises der Evangelischen Akademie Tutzing in München
Prof. Dr. Arne Manzeschke, Professor für Ethik und Anthropologie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg; Mitglied des Unterausschusses für Ethik in Medizin und Biotechnik der Synode sowie Leiter der Fachstelle für Ethik und Anthropologie im Gesundheitswesen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Nürnberg
Michael Thoma, Pfarrer; Beauftragter für Beauftragter für Altenheimseelsorge in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, München
Helga Eger-Geiger, Dipl. Sozialpädagogin und Case Managerin; Teamleiterin des Gerontopsychiatrischen Dienstes und der Fachstelle für pflegende Angehörige der Diakonie Donau-Ries, Nördlingen
Oberkirchenrat Axel Pieper, Regionalbischof des Kirchenkreis Schwaben der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Augsburg
 
KONZEPTION UND PLANUNG
 
Dr. Hendrik Meyer-Magister, stellv. Direktor und Studienleiter an der Evangelische Akademie Tutzing 
Christa Müller, Geschäftsführerin und pädagogische Leitung des Evangelisches Bildungswerk Donau-Ries, Nördlingen
Friedrich Wörlen, Leiter des Freundeskreises der Evangelischen Akademie in Nördlingen 

 

Preise & Informationen

Kooperationspartner
 
in Kooperation mit der Fachstelle für Ethik und Anthropologie im Gesundheitswesen der ELKB, dem Evangelischen Bildungswerk Donau-Riess und dem örtlichen Freundeskreis der Evangelischen Akademie Tutzing
 
Veranstaltungsleitung
 
Dr. Hendrik Meyer-Magister, Evangelische Akademie Tutzing
 
Organisation & Information
 
Cornelia Spehr, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de; Tel. 08158 251- 125. Ihre Anfragen zu der Veranstaltung erreichen uns in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
 
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung zu den einzelnen Veranstaltungen über die Website oder per E-Mail ist erforderlich. 
 
Weitere Informationen zu
Datenschutz / AGB / E-Mobilität und umweltfreundlicher Anreise finden Sie auf unserer Homepage 
 
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Ort & Anreise

Gemeindezentrum St. Georg, Hallgasse 7, 86720 Nördlingen