„Mon très cher père!“
Obwohl Wolfgang Amadeus Mozart, viel zu jung, bereits im Alter von nur 35 Jahren verstarb, schuf er in seinem kurzen Leben ein schier unerschöpfliches musikalisches Werk, das bis heute nichts an Bedeutung verloren hat. Neben seinem meisterhaften kompositorischen Schaffen war Mozart Zeit seines Lebens jedoch auch ein leidenschaftlicher Briefeschreiber. Mit Freunden und Bekannten, Auftraggebern und vor allem seiner Familie pflegte er stets einen regen, mitunter äußerst unterhaltsamen Schriftwechsel. Mozarts Briefe gehören zu den wichtigsten außermusikalischen Hinterlassenschaften des Wunderkindes und geben einen tiefen Einblick in sein bewegtes Leben und die damalige Zeit.
Zu den eindrücklichsten Korrespondenzen zählen neben den sogenannten „Bäsle-Briefen“ zwischen ihm und seiner geliebten Cousine, dem Bäsle, die Briefwechsel mit Mutter Maria Anna und Vater Leopold aus dem Jahr 1778. Wolfgang Amadeus war gemeinsam mit seiner Mutter nach Paris aufgebrochen, Vater Leopold mit dem Nannerl in Salzburg zurückgeblieben, da er vom dortigen Hofe für diese Reise nicht beurlaubt wurde. Vorrangiges Ziel der Reise war es, auch in Paris wertvolle Kontakte zu knüpfen und am dortigen Hofe nach Möglichkeit eine Anstellung zu finden. Doch es sollte anders kommen...
Der Schauspieler Gerd Anthoff und das Clemente Trio um den Geiger Peter Clemente widmen sich in „Mon très cher père!“ dem Briefwechsel der Familie aus ebendieser Zeit. Mozarts Musik – unter anderem aus seinen berühmten Klaviertrios – und die Briefe stehen dabei stilistisch wie chronologisch stets in engem Bezug zueinander, Texte und Kompositionen verschmelzen auf diese Weise zu einem beeindruckenden Mozartschen Gesamtkunstwerk.
Zu dieser musikalischen Lesung laden wir Sie herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein!
Pfr. Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing