Wir brauchen mehr spezifische Präventions- und Unterstützungsangebote
Sophie Schwab
Landeschefin der DAK-Gesundheit in Bayern
Im Vergleich zur vorpandemischen Zeit sind die Zahlen von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen erschreckend hoch. Das zeigt der letzte Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit für Bayern (2023). Nur zwei Beispiele: Bei jungen Mädchen lag die Zahl der neu diagnostizierten Depressionen im Jahr 2022 um 32 Prozent, die der erstmals diagnostizierten Essstörungen sogar um 70 Prozent über den Zahlen von 2019.
Prävention erscheint wichtiger denn je. Denn etwa 75 Prozent aller psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 25. Lebensjahr. Zur traurigen Wahrheit gehört auch: Weltweit ist Suizid die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die Schule spielt für die mentale Gesundheit von Jugendlichen eine Schlüsselrolle. Nicht wenige Schüler:innen kennen die Sorge, den Anschluss zu verlieren und im Leben nicht die erhofften Chancen zu bekommen: Wehe, wer nicht performt! Über die schulische Ausbildung hinaus sind Schüler:innen intensiv mit der Ausbildung ihrer Persönlichkeit beschäftigt: Wer bin ich? Wo fühle ich mich zugehörig? An wem orientiere ich mich? Auf wen ist Verlass und wer enttäuscht mich? Social Media bietet neue Möglichkeiten, Beziehungen zu pflegen, aber auch auszuschließen und Menschen zu spiegeln: Du gehörst nicht dazu!
Als Lebensort von Kindern und Jugendlichen bietet Schule aber auch die Chance zu lernen, sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern: Was tut mir und meiner Seele gut? Was brauche ich, um in dieser offenen, intensiven, ereignis- und verheißungsreichen Phase des Lebens in gutem Kontakt mit mir selbst zu sein? Wo sind meine Kraftquellen und wo liegen meine Belastungen? Wie kann ich etwaige Alarmzeichen richtig deuten und welche Ressourcen habe ich, mich um mich selbst zu kümmern und nicht aus der Bahn zu fliegen?
In München hat sich jüngst ein Mental Health Netzwerk gebildet mit dem Ziel, Schüler:innen, Schulen und Lehrkräfte in Fragen mentaler Gesundheit zu sensibilisieren und Kompentenzen in diesem Thema zu schulen. Dadurch sollen auch Vorurteile und Stigmata gegen psychisch Erkrankte abgebaut werden. Die Akteure des Netzwerks bieten kleinere und größere Unterrichtseinheiten, -besuche und -projekte an. Am Welttag für seelische Gesundheit 2024 möchten wir diese Angebote vorstellen. In Vortrag und Diskussion zu Mental Health von Schüler:innen bringen wir darüber hinaus Perspektiven aus Theorie und Praxis, Politik und Schule zusammen.
Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind – ob als Schüler:in, Lehrkraft, Schulpsycholog:in, Elternteil oder aus einem anderen Interesse: Sie sind herzlich willkommen! Lassen Sie uns gemeinsam etwas für die mentale Gesundheit in der Schule tun!
Dr. Hendrik Meyer-Magister, Evangelische Akademie Tutzing
Peter Bechmann, BASTA – Bündnis für psychisch erkrankte Menschen
Dr. Heinrich Berger, Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Lucia Kleekamm, Mental Health Crowd
Julia Knürr, Mental Health Initiative
Marie Merkel, Sozialpsychiatrische Dienste Neuhausen-Nymphenburg der Diakonie München und Oberbayern
Michael Peter, Städtische Willy-Brandt-Gesamtschule München
Sophie Schwab
Landeschefin der DAK-Gesundheit in Bayern
Im Vergleich zur vorpandemischen Zeit sind die Zahlen von psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen erschreckend hoch. Das zeigt der letzte Kinder- und Jugendreport der DAK-Gesundheit für Bayern (2023). Nur zwei Beispiele: Bei jungen Mädchen lag die Zahl der neu diagnostizierten Depressionen im Jahr 2022 um 32 Prozent, die der erstmals diagnostizierten Essstörungen sogar um 70 Prozent über den Zahlen von 2019.
Prävention erscheint wichtiger denn je. Denn etwa 75 Prozent aller psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 25. Lebensjahr. Zur traurigen Wahrheit gehört auch: Weltweit ist Suizid die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Die Schule spielt für die mentale Gesundheit von Jugendlichen eine Schlüsselrolle. Nicht wenige Schüler:innen kennen die Sorge, den Anschluss zu verlieren und im Leben nicht die erhofften Chancen zu bekommen: Wehe, wer nicht performt! Über die schulische Ausbildung hinaus sind Schüler:innen intensiv mit der Ausbildung ihrer Persönlichkeit beschäftigt: Wer bin ich? Wo fühle ich mich zugehörig? An wem orientiere ich mich? Auf wen ist Verlass und wer enttäuscht mich? Social Media bietet neue Möglichkeiten, Beziehungen zu pflegen, aber auch auszuschließen und Menschen zu spiegeln: Du gehörst nicht dazu!
Als Lebensort von Kindern und Jugendlichen bietet Schule aber auch die Chance zu lernen, sich um die eigene mentale Gesundheit zu kümmern: Was tut mir und meiner Seele gut? Was brauche ich, um in dieser offenen, intensiven, ereignis- und verheißungsreichen Phase des Lebens in gutem Kontakt mit mir selbst zu sein? Wo sind meine Kraftquellen und wo liegen meine Belastungen? Wie kann ich etwaige Alarmzeichen richtig deuten und welche Ressourcen habe ich, mich um mich selbst zu kümmern und nicht aus der Bahn zu fliegen?
In München hat sich jüngst ein Mental Health Netzwerk gebildet mit dem Ziel, Schüler:innen, Schulen und Lehrkräfte in Fragen mentaler Gesundheit zu sensibilisieren und Kompentenzen in diesem Thema zu schulen. Dadurch sollen auch Vorurteile und Stigmata gegen psychisch Erkrankte abgebaut werden. Die Akteure des Netzwerks bieten kleinere und größere Unterrichtseinheiten, -besuche und -projekte an. Am Welttag für seelische Gesundheit 2024 möchten wir diese Angebote vorstellen. In Vortrag und Diskussion zu Mental Health von Schüler:innen bringen wir darüber hinaus Perspektiven aus Theorie und Praxis, Politik und Schule zusammen.
Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind – ob als Schüler:in, Lehrkraft, Schulpsycholog:in, Elternteil oder aus einem anderen Interesse: Sie sind herzlich willkommen! Lassen Sie uns gemeinsam etwas für die mentale Gesundheit in der Schule tun!
Dr. Hendrik Meyer-Magister, Evangelische Akademie Tutzing
Peter Bechmann, BASTA – Bündnis für psychisch erkrankte Menschen
Dr. Heinrich Berger, Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie
Lucia Kleekamm, Mental Health Crowd
Julia Knürr, Mental Health Initiative
Marie Merkel, Sozialpsychiatrische Dienste Neuhausen-Nymphenburg der Diakonie München und Oberbayern
Michael Peter, Städtische Willy-Brandt-Gesamtschule München
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In Kooperation mit: Münchner Mental Health Netzwerk, StadtschülerInnenvertretung München, Willy-Brandt-Gesamtschule München und Bayerische Gesellschaft für Soziale Psychiatrie