DER AUFTRAG DES LWB ANGESICHTS DER FLÜCHTLINGSBEWEGUNGEN
Während noch vor zwanzig Jahren ca. 80 Prozent der Flüchtlinge vor den Folgen von Naturkatastrophen Schutz suchten und ca. 20 Prozent vor Konflikten und Gewalt flohen, hat sich dieses Verhältnis heute ins Gegenteil verkehrt: 80 Prozent der Flüchtlinge fliehen derzeit vor Krieg, Gewalt und Konflikten. Diese Statistik macht deutlich, wo eine systemische Ursachenbekämpfung anzusetzen hat. Die Lage in Europa unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg und die aus der neuen geopolitischen Aufteilung Europas resultierende massive Migration und Vertreibung stellten im Jahr 1947 eines der Hauptmotive für die Gründung des Lutherischen Weltbunds (LWB) dar. Lutherische Kirchen weltweit schlossen sich damals zusammen, um sich gemeinsam der Herausforderung von Migration und Vertreibung zu stellen. Sie verstanden dies als einen konkreten Ausdruck christlicher Verantwortung. Heute wirkt der LWB als fünftgrößter Partner des UNHCR an der Betreuung von weltweit 2,3 Millionen Flüchtlingen mit – in Kenia, im Nordirak, in Jordanien. Er tut dies aus tiefer Glaubensüberzeugung. Die Zuwendung zum leidenden Nächsten gehört unveräußerlich zur christlichen Identität.
Menschenrechte wahren angesichts der Herausforderungen durch die weltweite Flüchtlingsbewegung – Pfr. Dr. h.c. Martin Junge wird hierzu sprechen und seine Thesen zur Diskussion stellen. Er ist der erste Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, der aus Lateinamerika stammt.
Wir laden Sie herzlich zum Vortrag von Generalsekretär Junge und anschließender Diskussion in das Museum Fünf Kontinente in München ein.
Pfr. Udo Hahn, Direktor, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Horst Mahr, 1. Vorsitzender der Gesellschaft für Außenpolitik
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