Die Tagung findet online statt.
EIN NICHT TOLERIERBARER ANTEIL ÄLTERER MENSCHEN HAT KEINEN ODER NUR EINGESCHRÄNKTEN ZUGANG ZU DIGITALEN TECHNOLOGIEN.
Achter Altersbericht (2020)
Achter Altersbericht (2020)
Unsere Gesellschaft erlebt eine digitale Spaltung. Digitale Technologien im eigenen Leben zu nutzen, hängt zum Beispiel davon ab, wie wohlhabend und wie gebildet jemand ist, welches Geschlecht ein Mensch hat und nicht zuletzt: vom Alter. Gerade Ältere haben oder finden häufig keinen Zugang zum Internet. Sich digital zu vernetzen, stellt schnell eine Hürde dar – wobei auch hier wieder wohlhabende, gebildete und technikaffine Senior:innen im Vorteil sind.
Ältere Menschen sind im Quartier unterwegs. Sie nutzen die Angebote von Nachbarschaftscafés, vernetzen sich in Einkaufshilfen, begegnen sich bei gemeinsamen Ausflügen und kulturellen Veranstaltungen und engagieren sich in ehrenamtlichen Initiativen am Wohnort. Die Kirchen und die Diakonie vor Ort unterhalten hier zahlreiche Angebote und stellen eine wichtige Säule lokaler Gemeinwesenarbeit dar.
Die Corona-Pandemie hat die Achillesferse dieser Arbeit getroffen: Sie lebt von der Begegnung im analogen Raum. So waren gerade Senior:innen besonders von den Kontaktbeschränkungen betroffen, saßen sie doch häufig von jetzt auf gleich – möglicherweise allein – zu Hause. Häufig hatten sie nicht die Möglichkeit, ohne Weiteres auf digitale Begegnungsformate umzusteigen: Es fehlte nicht nur an Geräten und an technischem Wissen, auch die Quartiersarbeit selbst war zu großen Teilen nicht auf digitale Kommunikation eingestellt.
Welche Chancen bietet die Digitalisierung den Menschen im Quartier und besonders Älteren? Wie kann sie für gesellschaftliche Teilhabe und echte Begegnung sorgen, ohne dass digitale und analoge Begegnungsräume gegeneinander ausgespielt werden? Wir werden uns anschauen, welche Projekte in der digital-vernetzten Quartiersarbeit erfolgreich sind, was Kirche und Diakonie dazu beitragen können und welche aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse hilfreich sind.
Gemeinsam möchten wir uns einer Vision des vernetzten Quartiers in der Stadt und auf dem Land annähern, in dem Menschen gerne miteinander leben, am sozialen Leben teilhaben, sich begegnen und engagieren – und dafür sowohl digitale als auch analoge Mittel und Räume nutzen. Wir laden Sie herzlich ein, dabei zu sein!
Pfr. Dr. Hendrik Meyer-Magister, Studienleiter für „Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care“, Evangelische Akademie Tutzing
KR Bettina Naumann, Referentin für Diakonie, Beratung und themen-bezogene gesellschaftliche Aufgaben im Landeskirchenamt der ELKB
Renate Wolfrum, Projektleiterin „Quartier aktiv voran“ beim Diakonischen Werk Bayern e.V.