Lektüre.

Lektüre.

14. - 16. September 2018

Inhalt

LESEN – WUNDER, RÄTSEL,  SPANNUNG, VERSINKEN IN 1001 WELTEN, TRÄUMEN,  AUF TUCHFÜHLUNG MIT EINEM GEHEIMNIS ….

Ein lesender Mensch, ist das nicht ein Bild des Friedens, der Konzentration, einer Hingabe an etwas zutiefst Intimes? Wir entsinnen uns vielleicht im Spiel mit Kindern oder wenn die Kleinen eingeschult werden: Wie war das, lesen, rechnen, schreiben lernen? Nun können wir das Alphabet und das Einmaleins, können lesen, aber lesen lernen nie mehr.

Ja, wundersam webt unsere Phantasie aus Buchstaben, Zahlen und Zeichen Sinnhaftigkeit. Wie im Schlaf verwandelt sich schwarz-weiß Gedrucktes in uns in szenische Bewegung. Ja, es gibt eine Leselust, einen Heißhunger auf das Geschriebene, die biomorphen Lettern aus ihrer erstarrten Unruhe wieder zum Leben zu erwecken.

Seit jeher geht vom Lesenden ein Reiz aus, scheint er doch Ort und Zeit enthoben, befreit von Alltag, Lärm, Kino und Krieg, mit Göttern und Kosmos, Mythen und Märchen, Geschichten und all den vor uns Gelebten zu kommunizieren. So stillen Lesende ein tiefes Heimweh: das vom „Eindringen in die archaische Stille des Buches“ (Walter Benjamin).

Was Wunder, dass Lesende ein Faszinosum vieler Künstler sind. Geben die Lesenden im gemalten Bild etwas von ihrer Zwiesprache im Innersten preis? Oder wollen die Gemälde von Lesenden nur die Aura andeuten, die magische Selbstvergessenheit und Entrücktheit der Lektüren zeigen? Um sogleich zu mahnen: Hände weg von ihrer Andacht?

Längst scheint uns die alte Kulturtechnik des Lesens indessen vom Verschwinden bedroht. Es ist daher ein Glück, sich in der sehr reizvollen Ausstellung „Lektüre. Bilder vom Lesen – Vom Lesen der Bilder“ im Franz Marc Museum in Kochel am See mit vielen KünstlerInnen (vgl. Künstlerliste) selbst ein Bild von der Kunst des Lesens zu machen.

Raus aus dem Mediengestöber zum Leser von Lesenden werden, als Betrachter von Malenden und Gemalten mit Abstraktionen spielen – schauen, spüren, begreifen, vor allem: staunen. Dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein nach Tutzing und Kochel am See.
 
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Franz Marc Museum Kochel am See
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzin

Tagungs-Programm

Freitag, 14. September 2018
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrBeginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 UhrLektüre Begrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
19.15 UhrLektüre. Bilder vom Lesen – Vom Lesen der Bilder Einführung
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy
19.30 UhrWie wir lesen: Literatur und Geisteswissenschaften im Zeitalter der digitalen BilderflutProf. Dr. Klaus Benesch
20.00 UhrRené Dumont liest Texte vom Lesen musikalisch umspielt von
Thomas Bouterwek / Saxophon
Jörg Hess / Bass
21.00 UhrGeselligkeit in den Salons
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Beginn der Tagung mit dem Abendessen
19.00 Uhr
Lektüre Begrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
19.15 Uhr
Lektüre. Bilder vom Lesen – Vom Lesen der Bilder Einführung
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy
19.30 Uhr
Wie wir lesen: Literatur und Geisteswissenschaften im Zeitalter der digitalen BilderflutProf. Dr. Klaus Benesch
20.00 Uhr
René Dumont liest Texte vom Lesen musikalisch umspielt von
Thomas Bouterwek / Saxophon
Jörg Hess / Bass
21.00 Uhr
Geselligkeit in den Salons
Samstag, 15. September 2018
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrSommerlektüre Auguste Renoirs Lesendes Mädchen (1880)
Marlene Bielefeld M.A.
10.00 UhrErlesenes LebenDie Bedeutung der Lektüren für die Biographie
Prof. Dr. Bernd Scheffer
11.00 UhrKaffeepause
11.30 UhrLeib lesen lernenNasenlochnarben und Zonenglühen. Mit der Trennungsüberwindungsprothese zum Tausendlüngler.
Sophie Schmidt
12.30 UhrMittagessen
13.30 UhrExkursion ins Franz Marc Museum Kochel am See
14.30 UhrLektüre. Bilder vom Lesen – Vom Lesen der Bilder Besuch der Ausstellung (17.06.2018 – 23.09.2018)
Kaffee und Kuchen im Museumsrestaurant 'Blauer Reiter'
17.30 UhrRückfahrt nach Tutzing
18.30 UhrAbendessen
20.00 UhrBlue notes – gespielt, nicht nur nach Partitur gelesen Live in der Schlossdiele
Bernd Hess
Jenny Evans / Vocal
Anna Rehker / Cello
Alex Haas / Gitarre / Banjo
Bernd Hess / Gitarre
20.00 UhrGeselligkeit in den Salons
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Sommerlektüre Auguste Renoirs Lesendes Mädchen (1880)
Marlene Bielefeld M.A.
10.00 Uhr
Erlesenes LebenDie Bedeutung der Lektüren für die Biographie
Prof. Dr. Bernd Scheffer
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Leib lesen lernenNasenlochnarben und Zonenglühen. Mit der Trennungsüberwindungsprothese zum Tausendlüngler.
Sophie Schmidt
12.30 Uhr
Mittagessen
13.30 Uhr
Exkursion ins Franz Marc Museum Kochel am See
14.30 Uhr
Lektüre. Bilder vom Lesen – Vom Lesen der Bilder Besuch der Ausstellung (17.06.2018 – 23.09.2018)
Kaffee und Kuchen im Museumsrestaurant 'Blauer Reiter'
17.30 Uhr
Rückfahrt nach Tutzing
18.30 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Blue notes – gespielt, nicht nur nach Partitur gelesen Live in der Schlossdiele
Bernd Hess
Jenny Evans / Vocal
Anna Rehker / Cello
Alex Haas / Gitarre / Banjo
Bernd Hess / Gitarre
20.00 Uhr
Geselligkeit in den Salons
Sonntag, 16. September 2018
07.45 UhrGottesdienst in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 UhrIm Reigen der Buchstaben Hilmar Klute
10.00 UhrMaria, lesend Prof. Dr. Barbara Vinken
11.00 Uhr Feldpostausgaben aus dem Hyperion Verlag … um fröstelnde Seelen an Kunst und Poesie zu wärmen
Beate Passow
12.00 UhrHomo legens. Über Sinn und Glück des Lesens Prof. Dr. Georg Langenhorst
13.00 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Gottesdienst in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
09.00 Uhr
Im Reigen der Buchstaben Hilmar Klute
10.00 Uhr
Maria, lesend Prof. Dr. Barbara Vinken
11.00 Uhr
Feldpostausgaben aus dem Hyperion Verlag … um fröstelnde Seelen an Kunst und Poesie zu wärmen
Beate Passow
12.00 Uhr
Homo legens. Über Sinn und Glück des Lesens Prof. Dr. Georg Langenhorst
13.00 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Mehr zum Thema

Künstlerliste:

Ernst Barlach (1870–1938)
Max Beckmann (1884–1950)
Henri Cartier-Bresson (1908–2004)
Daniel Chodowiecki (1726–1801)
Lovis Corinth (1858–1925)
Tacita Dean (*1965)
Joseph Ducreux (1735–1802)
Adolf Erbslöh (1881–1947)
Alberto Giacometti (1901–1966)
Julio Gonzalez (1876–1942)
Armand Guillaumin (1841–1927)
Erich Heckel (1883–1970)
Candida Höfer (*1944)
Karl Hofer (1878–1955)
Wassily Kandinsky (1866–1944)
Alexander Kanoldt (1881–1939)
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938)
Paul Klee (1879–1940)
Paul Kleinschmidt (1883–1949)
Pierre Klossowski (1905¬–2001)
Henri Lebasque (1865–1937)
Max Liebermann (1847–1935)
Jean-Étienne Liotard (1702–1789)
August Macke (1887–1914)
Franz Marc (1880–1916)
Albert Marquet (1875–1947)
Henri Matisse (1869–1954)
Adolf Menzel (1815–1905)
Gabriele Münter (1877–1962)
Emil Nolde (1867–1956)
Emil Orlik (1870–1932)
Beate Passow (*1945)
Pablo Picasso (1881–1973)
Marcel Proust (1871–1922)
Auguste Renoir (1841–1919)
Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976)
Erich Schönfeld (1904–1983)
Rosemarie Trockel (*1952)
Cy Twombly (1928–2011)
Jacques de la Villeglé (*1926)
Edouard Vuillard (1868–1940)

Referierende

Referierende
 
Prof. Dr. Klaus Benesch, Amerika-Institut, Nordamerikastudien, Anglistik, Kultur, Technikgeschichte und Medien, LMU, München
Marlene Bielefeld, M.A., Kunsthistorikerin, München
René Dumont, Schauspieler, Ensemble-Mitglied Residenztheater,  München
Dr. Cathrin Klingsöhr-Leroy, Kunsthistorikerin, Direktorin und Geschäftsführerin des Franz Marc Museums Kochel am See
Hilmar Klute, Journalist, Süddeutsche Zeitung, Leitung Streiflicht, Autor, München
Prof. Dr. Georg Langenhorst, Praktische Theologie, Religionspädagogik, Religionsdidaktik, Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Augsburg
Beate Passow, Künstlerin, Trägerin des Gabriele Münter Preises u.a., München
Prof. Dr. Bernd Scheffer, Germanistik und Medienwissenschaft, LMU München
Sophie Schmidt, Künstlerin, München
Prof. Dr. Barbara Vinken, Ph. D., Französische Literaturwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, LMU, München

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23, E-Mail: wolff@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich. Anmeldeschluss ist der 7. September 2018.

Abmeldung Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 7. September 2018 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.  Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise für die gesamte Tagungsdauer
  
Teilnahmebeitrag inkl. Exkursion ins Museum                              85.–  €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)                                49.–  €
Vollpension
– im Einzelzimmer                                                                         166.– €
– im Zweibettzimmer                                                                     122.– €
– im Zweibettzimmer als EZ                                                          182.– € 
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung                                         10.– €

In den Pausen werden Kaffee/Tee/Kuchen angeboten  und auch bei Teilnahme ohne Verpflegung berechnet (à 4.– €)

Sonderkost
Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10.– € pro Person & Veranstaltung bei streng veganem Essen, Unverträglichkeiten oder Allergien die Zubereitung einer Sonderkost an – s. Anmeldekarte.

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt.  Bei Inanspruchnahme einer Ermäßigung schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises mit Ihrer Anmeldung zu.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.

Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.

Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal  Greenmobility auf unserer Homepage. Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.

Bildnachweis: Pablo Picasso, La Lecture, 1953, Öl auf Holz,  Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin, Museum Berggruen
Foto: Jens Ziehe
Tagungsnummer: 0032019

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €. Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.