LANDWIRTSCHAFT OHNE TIER?
In Deutschland werden 60 Prozent des Acker- und Weidelandes für den Anbau von Pflanzen verwendet, die an Nutztiere verfüttert werden. Das liegt zum einen am hohen Futterbedarf. Zum anderen sind aber auch bei weitem nicht alle landwirtschaftlich genutzten Flächen wie etwa das
Grünland für die Erzeugung von Nahrungsmitteln geeignet.
Grünland für die Erzeugung von Nahrungsmitteln geeignet.
Konkurrieren wir mit den Nutztieren um das fruchtbare Ackerland? Kommen in Zukunft Fleisch und Milch aus dem Labor? Oder brauchen wir gerade die Tierhaltung, um mit begrenzten Ressourcen möglichst viele Lebensmittel zu erzeugen?
Wegen ihres großen Flächenbedarfs und ineffizienter Kaloriennutzung wird die Tierhaltung oft pauschal als umwelt- und klimaschädlich bezeichnet. Ob zu viel Stickstoff und Phosphor aus tierischen Wirtschaftsdüngern oder Pflanzenschutzmittel aus dem Anbau von Futter – besonders dort, wo viele Tiere gehalten werden, führt die Nutztierhaltung zu Umweltbelastungen. Gefordert wird daher die Verringerung des Konsums tierischer Produkte. Immer mehr Konsumenten steigen auf bio-vegane Ernährung um oder praktizieren den Verzicht auf Fleisch. Doch es gibt auch noch andere Strategien, um mit den Problemen umzugehen. Welche Optionen bieten verfahrenstechnischen Maßnahmen und eine bessere räumlichen Verteilung der Nutztiere? Und wie denken Bürger – Verbraucher wie Landwirte – über die Tierhaltung und ihre Folgen?
Der Verzehr tierischen Proteins ist eng verzahnt mit der Entwicklung von Mensch und Zivilisation. Fleisch ist Kulturgut. Einst ein Symbol für Wohlstand und Lebenskraft, ist es heute zur Chiffre für „ungesund“ und „umweltschädlich“ geworden. Aber eine global gesunde Welternährung
lässt sich nicht einfach herbeiregulieren. Verbraucher entscheiden selbst, was sie essen wollen. CO2-Emissionsminderung und Kalorieneffizenz sind dabei nur zwei Entscheidungskriterien unter vielen. Es geht dabei eben auch um die Rolle von Traditionen, Emotionen und Esskulturen. Wie also umgehen mit der kulturellen Bedeutung von Tier, Fleisch, Fleischersatz und Konsum?
lässt sich nicht einfach herbeiregulieren. Verbraucher entscheiden selbst, was sie essen wollen. CO2-Emissionsminderung und Kalorieneffizenz sind dabei nur zwei Entscheidungskriterien unter vielen. Es geht dabei eben auch um die Rolle von Traditionen, Emotionen und Esskulturen. Wie also umgehen mit der kulturellen Bedeutung von Tier, Fleisch, Fleischersatz und Konsum?
Zur Diskussion – vor allem auch der wissenschaftlichen und ethischen Aspekte des Themas – laden wir Sie herzlich ein ins Tutzinger Schloss!
Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. Jan Grossarth
Hochschule Biberach
Dr. Stephan Schleissing
Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Prof. Dr. Jan Grossarth
Hochschule Biberach
Dr. Stephan Schleissing
Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München