DAS KLIMA IST EIN GEMEINSCHAFTLICHES GUT VON ALLEN UND FÜR ALLE
Papst Franziskus
Papst Franziskus
Es ist das Ende der isolierten Welten: Durch die gesammelten Emissionen der früh industrialisierten Länder kippt das Klima. Betroffen davon sind vor allem die Länder des globalen Südens: Wüsten breiten sich aus, Böden erodieren, der Meeresspiegel steigt. Das Leben verändert sich. Wann zwingt der Klimawandel die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen? Menschen brechen auf, lassen alles hinter sich, riskieren ihr Leben, kommen an. Manche als politische, manche „nur“ als Wirtschaftsflüchtlinge. In Zukunft auch immer mehr Klimaflüchtlinge. Was ist der ethische Unterschied? Welche Menschen haben Chancen auf rechtliche Anerkennung? Inwiefern bedingt das Handeln des globalen Nordens die ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Missstände, die zu Flucht führen?
Wer Deutschland schließlich erreicht, wird anerkannt, geduldet oder abgeschoben. Es warten Bürokratie, enge Zelte und offene Arme. Die Bezeichnungen für die Menschen verändern sich: Ausländer und Asylanten werden zu Flüchtlingen, Geflüchteten, Zuflucht Suchenden. In Debatten tauchen sie auf als Zahlen, je nach Position entweder als Leistungsempfänger oder als Demographie-Retter. Anders auf den Straßen: Hier bekommt der „Andere“ ein Gesicht, wird zum Nachbarn und Mitmenschen, zur Kollegin und gesellschaftlichen Akteurin. Oder bleibt doch ganz fremd: Störend, bedrohlich, Konkurrenz um Arbeit, Wertschätzung, Wohnraum. Eine Projektionsfläche / Karikatur der Ängste im Land. Die Reaktionen auf die Neuankömmlinge spiegeln Werte, Lebensumstände und persönliche Erfahrungen.
Und das innere Klima: Empathie und Abstumpfung, Abweisung und Zuversicht. Die Gesellschaft wandelt sich. „Wir“: In der Frage der Zuwanderung uneinige, gespaltene Freunde und Familien. Und das neue Wir: Von der Studentin zur Fluchthelferin, vom Manager zum Deutschlehrer, vom „Türken“ zum „deutschen Integrationshelfer“. Was bedeutet Identität, was Integration in einem Einwanderungsland? Wie gehen Schulen, Kirche und Städte konkret mit den neuen Herausforderungen um? Und wo sind rassistische Vorbehalte auch in uns selbst präsent?
Auf der Tagung diskutieren wir, inwiefern der Klimawandel heute und in Zukunft zu Fluchtbewegungen führt, und wie Migration das gesellschaftliche Klima in Deutschland verändert. Herzliche Einladung in die Evangelische Akademie Tutzing!
Katharina Hirschbrunn, Studienleiterin, Evangelische Akademie Tutzing
Mattias Kiefer, Sprecher der Umweltbeau ragten der bayerischen (Erz-)Bistümer
PD Dr. Wolfgang Schürger, Beauftragter für Umwelt- und Klimaverantwortung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern