Ich wünsche mir Verständnis und Zuhören, wirklich Lösungen, die uns helfen, statt solche, die sich realitätsferne Politiker ausgedacht haben.“ (16-Jährige im Onlineworkshop „Your Voice!“ im Jungen Forum der Evangelischen Akademie Tutzing)
Dialog mit Jugendlichen findet politisch zu wenig statt. In Talkshows zur Lösungsfindung im Umgang mit der Pandemie existieren junge Menschen nicht. Maischberger und eine Schülersprecherin? No way. Auch Fachkräfte aus der Jugendbildung sind nicht eingeladen. Und Expertise zur psychischen Lage der Jugend in der Pandemie ist auch so gut wie nicht in Debatten zu hören. Damit sind Interessen von jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahren politisch nicht repräsentiert. Dabei geht es um 14 Millionen Menschen – 17 Prozent der deutschen Bevölkerung. Es geht um ihre Zukunftsperspektive. Sie brauchen besonderen Support, um sich als mündige Bürger*innen für die Gesellschaft engagieren zu können. Das Recht auf Teilhabe und Mitbestimmung besteht auch in einer Pandemie – und auch für die Jugend.
Das Junge Forum der Akademie hat deshalb in ihren Onlinetagungen „Jugend auf Stopp“ und „Your voice“ Wünsche, Nöte und Forderungen entwickelt, die in das Jugend-Hearing des Bundesjugendministeriums im März 2021 eingegangen sind. Das Ministeriums-Event hat die Hoffnung geweckt, dass jugendliche Belange nach einem Jahr Homeschooling, Lockdown und digitale Lehre endlich wahrgenommen werden. Unzählige angestaute Ideen, Schwierigkeiten und Lösungsideen junger Menschen hat sich Bundesjugendministerin Franziska Giffey angehört. 100 Expert:innen – also Jugendliche, junge Erwachsene und Vertretungen von Fachverbänden der Kinder- und Jugendhilfe – haben sich für die Interessen junger Menschen stark gemacht (Stream: https://www.youtube.com/watch?v=7eyIoCnDVQk). Aus den jungen Lebenswelten heraus lieferten sie Lösungsvorschläge. Zur Frage „Wie geht es euch, Jugend?“, wurde vor allem der Wunsch laut, nicht nur als Schüler*in, Auszubildende oder Studierende wahrgenommen zu werden, sondern ganzheitlich mit all den Facetten, die junge Menschen ausmachen. Dafür braucht es besonders die Bildung außerhalb von Schule und Uni, den Fokus auf die psychische Gesundheit und echte politische Beteiligung der Jugend. Denn: Eine Anhörung ist das eine. Eine politische Mitbestimmung bei den eigenen Belangen das andere. Auch in und nach der Pandemie.
Immanuel Benz, Referent für Jugendstrategie und eigenständige Jugendpolitik des Bundesjugendministeriums, organisierte das Jugend-Hearing mit. Was waren die zentralen Erkenntnisse des Hearings für das BMFSFJ? Wie geht es mit den Ergebnissen und der Jugendstrategie der Bundesregierung nun weiter? Und wie wird der Dialog mit den jungen Menschen fortgeführt? Das diskutieren wir im Online-Talk.
Herzliche Einladung an alle jungen Menschen zum Online-Event „Jugendpolitik & Mental Health im Lockdown“!
Julia Wunderlich, Studienleiterin für Jugendpolitik & Jugendbildung (Junges Forum) in der Evangelischen Akademie Tutzing
ABLAUF
19.00 Uhr Begrüßung & Speeddating
19.20 Uhr Jugend-Hearing. Ergebnisse und nächste Pläne
Immanuel Benz
19.50 Uhr Diskussion in Kleingruppen und im Plenum
21.00 Uhr Tagungsende
ANMELDUNG
Die Teilnahme ist kostenfrei
Die Anmeldung erbitten wir direkt online oder per Mail an boehm@ev-akademie-tutzing.de. Deine Anmeldung wird von uns bestätigt, sie ist verbindlich und Voraussetzung für die Teilnahme. Wir senden euch am 19. April 2021 die Zugangsdaten zu. Anmeldeschluss ist 19. April 2021.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftliche Jugendbildung statt und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.