ZU RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN FRAGEN SIE IHREN PROGRAMMIERER
Das Internet scheint allmächtig: Es kennt uns, es analysiert und versteht uns, es hilft uns. Ohne Netz lebt heute kaum noch jemand in unserer Gesellschaft. Das Netz mit seinen Möglichkeiten ist reich an Ideen und Hilfestellungen für den Alltag. Auch das beschädigte oder beeinträchtigte Leben kann davon profitieren. Hilfe aus dem Netz – das ist für viele Menschen Realität. Dabei geht es nicht nur um Wettervorhersage und Routenführung. Es geht auch um Trost, Therapie, technische Unterstützung über weite Distanzen und neue Formen der Kommunikation. Wo sonst vielleicht Barrieren oder die Scheu vor der persönlichen Begegnung den Kontakt erschweren, ist Beziehung nun in Krisenzeiten, bei Sorgen und Nöten über große Entfernung hin medial vermittelt möglich.
Doch das Netz vergisst auch nichts. Einmal Geschriebenes oder Gesagtes verbleibt im undurchsichtigen Cyberspace und droht aus dem Hintergrund jederzeit und kompromittierend wieder aufzutauchen, wenn Sicherungsmaßnahmen versagen oder versagt werden. Was ehemals hilfreich gedacht, kann zur Gefahr sui generis werden.
Die Entwicklung der Online-Medizin und der Online-Psychologie bedarf also der sorgfältigen ethischen Begleitdiskussion. Dazu laden wir Anbieter, Nutzer und interessierte Mitbürger in die Evangelische Akademie im Schloss am Starnberger See herzlich ein.
Prof. Dr. Volker Beck, Darmstadt
Pfr. Frank Kittelberger, Tutzing
Prof. Dr. Tanja Vollmer, Rotterdam