Gut essen mit Genome Editing?

Gut essen mit Genome Editing?

01. - 02. Oktober 2019

Inhalt

Wahlfreiheit ermöglichen im Zeitalter von Genome Editing                                                  
                                                                               
Die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), Genome Editing (Gen-Schere) genauso zu regulieren wie die „alte“ Gentechnik, hat viele Wissenschaftler vor den Kopf gestoßen. In einem offenen Brief haben sich mehr als 130 Pflanzenforscher in Deutschland an die Bundesregierung gewandt. Unter der Überschrift „Die Politik ist am Zug“ fordern sie in den bestehenden Gesetzen „zumindest die GVO-Definitionen an den wissenschaftlichen Fortschritt anzupassen“. Nichts zu tun, sei keine Alternative. „Die Anwendung des Genome Editing braucht klare Richtlinien, aber – und das ist essentiell – auf einer deutlich differenzierteren Ebene, als sie pauschal unter die strengen Regularien des Gentechnikgesetzes zu verbannen.“
 
Verbraucherschutz ist ein hohes Gut. Unstrittig ist, dass landwirtschaftliche Produkte, die mit den neuen Verfahren des Genome Editing hergestellt werden, für Umwelt und Gesundheit unbedenklich sein müssen, um zugelassen zu werden. Zugleich erblicken viele Forscher und Landwirte in den neuen Züchtungsmethoden Chancen für einen nachhaltigen Anbau und eine verbesserte Nutztierhaltung. Doch vermuten sie, dass der Verbraucher die Produkte nicht akzeptiert, wenn diese verpflichtend als Gentechnik gekennzeichnet werden müssen. Laut der EU-Verordnung 1830/2003 verfolgt die Kennzeichnung den Zweck, „dass den Beteiligten und den Verbrauchern genaue Informationen zur Verfügung stehen und diese damit in die Lage versetzt werden, ihr Recht auf freie Wahl effizient auszuüben.“ Geeignete Nachweisverfahren für den Einsatz von Genome Editing gibt es bisher allerdings nicht. Welche Aussagekraft hat dann aber künftig das Label „Ohne Gentechnik“? Und wie kann der Konsument angesichts dieser Lage eine informierte Entscheidung treffen?
 
Die Regulierung von Genome Editing berührt zentrale Fragen von Selbstbestimmung und Verantwortung: Was bedeutet in dieser Situation das Recht auf Wahlfreiheit? Und welche Informationen sind notwendig, damit der Verbraucher als Bürger eine verantwortliche Wahl treffen kann? Wir laden Sie herzlich dazu ein, auf dieser Tagung mit uns ethische, rechtliche und sozioökonomische Fragen von Genome Editing in der Landwirtschaft zu diskutieren!
 
Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. Stephan Schleissing
Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München und Projektleiter im BMBF-Verbund „Ethische, rechtliche und sozio-ökonomische Aspekte des Genome Editing in der Agrarwirtschaft“ (ELSA-GEA)

Tagungs-Programm

Dienstag, 01. Oktober 2019
Anreise ab 13.00 Uhr
14.15 UhrBegrüßung und EinführungDr. Stephan Schleissing
14.30 UhrEthik des Essens und die Biotechnologisierung der LandwirtschaftProf. Dr. Christoph Rehmann-Sutter
15.15 UhrGenome Editing in der Landwirtschaft
Möglichkeiten der Genomik für eine tierfreundlichere TiernutzungProf. Dr. Hans Rudolf Fries
Neue Strategien gegen PflanzenkrankheitenDr. Frank Hartung
16.00 UhrKaffeepause
16.30 UhrEthische Kriterien beim Einsatz von Genome Editing im ÜberblickSarah Bechtold
17.00 UhrDiskussion in Gruppen(mit Moderation) und Präsentation im Plenum
18.30 UhrAbendessen
19.30 UhrNatürlichkeit als ethisches Kriterium in der Debatte um Genome EditingDr. Christian Dürnberger
20.30 UhrGesellige Gespräche in den Salons des Schlosses
Anreise ab 13.00 Uhr
14.15 Uhr
Begrüßung und EinführungDr. Stephan Schleissing
14.30 Uhr
Ethik des Essens und die Biotechnologisierung der LandwirtschaftProf. Dr. Christoph Rehmann-Sutter
15.15 Uhr
Genome Editing in der Landwirtschaft
Möglichkeiten der Genomik für eine tierfreundlichere TiernutzungProf. Dr. Hans Rudolf Fries
Neue Strategien gegen PflanzenkrankheitenDr. Frank Hartung
16.00 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Ethische Kriterien beim Einsatz von Genome Editing im ÜberblickSarah Bechtold
17.00 Uhr
Diskussion in Gruppen(mit Moderation) und Präsentation im Plenum
18.30 Uhr
Abendessen
19.30 Uhr
Natürlichkeit als ethisches Kriterium in der Debatte um Genome EditingDr. Christian Dürnberger
20.30 Uhr
Gesellige Gespräche in den Salons des Schlosses
Mittwoch, 02. Oktober 2019
07.45 UhrMorgenandacht in der Schlosskapelle
Dr. Stephan Schleissing
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrDas gentechnikrechtliche Grundsatzurteil des EuGH und die Folgen für die KennzeichnungJens Kahrmann
09.40 UhrÖkonomische Folgen des EuGH-Urteils für Kennzeichnung und Handel von Lebensmitteln mit oder ohne Gentechnik: Eine ProblemanzeigeProf. Dr. Justus Wesseler
10.20 UhrKaffeepause
10.45 UhrWas heißt Wahlfreiheit? Verpflichtende oder freiwillige Kennzeichnung von genomeditierten Lebensmitteln? - Pro & ContraProf. Dr. Franz-Theo Gottwald
und
Dr. Stephan Schleissing
11.15 UhrWahlfreiheit ermöglichen im Zeitalter von Genome EditingPodiumsdiskussion mit
Dr. Alexander Beck (AöL)
Dr. Katja Börgermann (BV-Agrar)
Dr. Markus Gierth (BDP)
und
Johann Graf (BBV)
Moderation:
Dr. Matthias Arlt
12.30 UhrMittagessen
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Dr. Stephan Schleissing
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Das gentechnikrechtliche Grundsatzurteil des EuGH und die Folgen für die KennzeichnungJens Kahrmann
09.40 Uhr
Ökonomische Folgen des EuGH-Urteils für Kennzeichnung und Handel von Lebensmitteln mit oder ohne Gentechnik: Eine ProblemanzeigeProf. Dr. Justus Wesseler
10.20 Uhr
Kaffeepause
10.45 Uhr
Was heißt Wahlfreiheit? Verpflichtende oder freiwillige Kennzeichnung von genomeditierten Lebensmitteln? - Pro & ContraProf. Dr. Franz-Theo Gottwald
und
Dr. Stephan Schleissing
11.15 Uhr
Wahlfreiheit ermöglichen im Zeitalter von Genome EditingPodiumsdiskussion mit
Dr. Alexander Beck (AöL)
Dr. Katja Börgermann (BV-Agrar)
Dr. Markus Gierth (BDP)
und
Johann Graf (BBV)
Moderation:
Dr. Matthias Arlt
12.30 Uhr
Mittagessen

Referierende

Dr. Matthias Arlt, Leiter der Geschäftsstelle PLANT 2030, Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie
Sarah Bechtold, M.Sc., M.A., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut TTN an der LMU München und Projektmitarbeiterin im BMBF-Verbund „Ethische, rechtliche und sozioökonomische Aspekte des Genome Editing in der Agrarwirtschaft“ (ELSA-GEA)
Dr. Alexander Beck, Geschäftsführender Vorstand der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL)
Dr. Katja Börgermann, Fachbereiche Getreide, Ölsaaten, Saatgut, Bundesverband agrargewerbliche Wirtschaft e.V. (BV-Agrar)
Dr. Christian Dürnberger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Messerli Forschungsinstitut, Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung, Vetmeduni Vienna, Universität Wien & Medizinische Universität Wien
Prof. Dr. Hans Rudolf Fries, Lehrstuhl für Tierzucht an der Technischen Universität München und Sprecher des Forschungsverbunds Tiergesundheit durch Genomik (FORTiGe) der Bayerischen Forschungsstiftung
Dr. Markus Gierth, Referent für Pflanzeninnovation, Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)
Johann Graf, Referent Kartoffel, Zucker, Hopfen, Gentechnik und Risikomanagement, Bayerischer Bauernverband (BBV)
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald, Vorstand der Schweisfurth-Stiftung, Honorarprofessor für Umwelt-, Agrar- und Ernährungsethik an der Humboldt Universität zu Berlin und Vorsitzender der Verbraucherkommission Bayern
Dr. Frank Hartung, Institut für die Sicherheit biotechnologischer Verfahren bei Pflanzen, Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Quedlinburg
Jens Kahrmann, Abteilung Gentechnik, Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Berlin
Prof. Dr. Christoph Rehmann-Sutter, Professor für Theorie und Ethik in den Biowissenschaften am Institut für Medizingeschichte und Wissenschaftsforschung (IMGWF) der Universität zu Lübeck
Dr. Stephan Schleissing, Leiter des Programmbereichs „Ethik in Technik und Naturwissenschaften“, Institut TTN an der LMU München; Projektleiter im BMBF-Verbund „Ethische, rechtliche und sozio-ökonomische Aspekte des Genome Editing in der Agrarwirtschaft“ (ELSA-GEA)
Prof. Dr. Justus Wesseler, Professor für Agricultural Economics and Rural Policy, Universität Wageningen

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Stephan Schleissing, Evangelische Akademie Tutzing
 
Tagungsorganisation
Cornelia Spehr, Telefon: 08158 251-125, Telefax: 08158 99 64 24, E-Mail: spehr@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
 
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich. Anmeldeschluss ist der 24. September 2019.
 
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens 24. September 2019 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.
 
Preise                                                                         €

Teilnahmebeitrag                                                     35.–
 
Verpflegung (ohne Ü/Fr)                                         28.50
Vollpension im Einzelzimmer                                 87.–
Vollpension im Zweibettzimmer                             65.–
Vollpension im Zweibett- als EZ                             95.–
 
In den Pausen werden Kaffee/Tee/Kuchen angeboten und auch bei Teilnahme ohne Verpflegung berechnet (à 4.– €).

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.
 
Sonderkost
Gerne bietet unsere Küche gegen einen Aufpreis von 10.– € pro Person & Veranstaltung bei streng veganem Essen, Unverträglichkeiten oder Allergien die Zubereitung einer Sonderkost an.
 
Ermäßigung
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Bei Inanspruchnahme einer Ermäßigung schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises mit Ihrer Anmeldung zu.
 
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
 
Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt desdenkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.
 
Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal  Greenmobility auf unserer Homepage.
 
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Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
 
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.