DIE DIGITALE GESELSCHAFT UND IHRE HERAUSFORDERUNGEN
Die digitale Technik verändert unser Leben. Wir spüren die angenehmen Seiten, rund um den Globus in Echtzeit Informationen und Bilder senden zu können. Großeltern, die ihre Enkelkinder sonst nur selten sehen würden, nehmen Anteil am Familiengeschehen über weite Entfernungen hinweg. Weniger angenehm empfinden jene den technischen Fortschritt, wenn sie immer und überall für den Arbeitgeber, für Kunden erreichbar sein müssen. Unabhängig davon wächst nach wie vor die Netzeuphorie – die Kritik an ihr aber auch. Die Reflexion der sozialen Folgen dieser Technologie, der Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, hat erst begonnen.
Die schöne neue Welt von Facebook, Google & Co, die uns unbegrenztes und grenzenloses Kommunizieren verheißt, hat erste Risse bekommen. Durch sie schimmert hindurch, dass der Preis für diese Entwicklung hoch ist. Wir bezahlen mit unseren Daten. Die intelligenten Systeme der digitalen Revolution – auch Big Data genannt – häufen ein Wissen an, das den Menschen zur Ware macht. Überwachung und Kontrolle drohen, eine Welt ohne Geheimnisse und Privatheit. Mehr denn je steht der Mensch in der Gefahr, seine Freiheit zu verlieren, sein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Letztlich ist damit auch unsere Demokratie bedroht.
Die digitale Technik – Segen oder Fluch? Aus der biblischen Perspektive muss der Mensch davor bewahrt werden, sich zu überheben. Und im Lichte unserer Zivilgesellschaft braucht es mehr Diskurs über Chancen und Risiken. Johanna Haberer und Yvonne Hofstetter haben hierzu Wegweisendes publiziert.
Es ergeht herzliche Einladung in das Schloss Tutzing!
Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing