Gleichberechtigung als kulturelle Aufgabe (Online-Tagung)

Gleichberechtigung als kulturelle Aufgabe (Online-Tagung)

07. November 2020

Inhalt

DIVERSITÄT HEBT DIE KÜNSTLERISCHE QUALITÄT.
Olaf Zimmermann*
 
Frauen und Männer sind in der Kultur sehr unterschiedlich präsent: Während  Künstler  den Kunstmarkt dominieren, arbeiten Künstlerinnen  über- wiegend in der kulturellen Bildung. Die Chefetagen der Institutionen, die Medien und Jurys sind meist männlich besetzt, während weibliche  Kulturschaffende als organisierende Kräfte hinter den Kulissen arbeiten. Die traditionelle Rollenverteilung hält sich in der Kultur zäh und beständig – trotz Anti-Diskriminierungsgesetzen und Geschlechterdiversität. Auch bei der Nutzung von Fördergeldern geht es bei weitem nicht paritätisch zu. Deutlich ist zudem der Gender Pay Gap: Publizistinnen, Künstlerinnen und Frauen in den Creative Industries  verdienen im Durchschnitt  24 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, wie die Studie „Frauen in Kultur und Medien“ des  Deutschen Kulturrats 2016 ermittelte.*
 
Der Kultur- und Kreativsektor ist von einer Gleichberechtigung noch immer weit entfernt. Corona hat dieses Ungleichgewicht noch verstärkt. Vorwiegend Frauen waren durch Kita- und Schulschließungen belastet und wurden zurück in alte Rollenmuster gedrängt. Wo liegen die Ursachen hierfür? In Geschlechterbildern, die sich auch im Kunst- und Kulturverständnis fortsetzen? Welche Rolle spielen die Strukturen  unserer Kulturinstitutionen? Welche das Management?
 
Auf der anderen Seite können gerade künstlerische Ausdrucksformen Stereotype anprangern und Sensibilität für Geschlechterfragen stärken.  Wie wird dieses Potenzial genutzt und wie wirkt es auf den Kulturbetrieb zurück?
 
Um Geschlechtergerechtigkeit und kulturelle Vielfalt zu stärken, so die UNESCO in ihrem Konzeptpapier „Kulturpolitik Neu/Gestalten 2020“, gilt es, „von einer Agenda des reinen Empowerment zu einer Agenda des tatsächlichen Wandels, also der Transformation, überzugehen“. Wie kommen wir in der Kulturbranche zum transformativen Handeln? Welche Veränderungen sind nötig, um eine größere Sichtbarkeit der weiblichen Arbeit und gleichen Zugang im Kulturbereich herzustellen? Wie ist die aktuelle Lage, international und in der EU? Was lässt sich aus anderen Ländern lernen?
 
Geschlechtergerechtigkeit ist eine kulturelle Aufgabe. Die Tagung will die kulturpolitischen Dimensionen diskutieren, Wege für eine gute Praxis aufzeigen und einen Beitrag zur Vernetzung leisten. Sie richtet sich an alle, die in Kulturpolitik, Kulturvermittlung und Kulturwirtschaft tätig sind und an alle Interessierten.

Dr. Christine Fuchs & Christina Madenach, STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V.
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
 
 
 
*Gabriele Schulz, Carolin Ries, Olaf Zimmermann (Deutscher Kulturrat), Frauen in Kultur und Medien. Ein Überblick über aktuelle Tendenzen, Entwicklungen und Lösungsvorschläge, Berlin 20

Tagungs-Programm

Samstag, 07. November 2020
10.00 UhrVorstellung und Begrüßung
Alix Michell
und
Dr. Christine Fuchs
und
Christina Madenach
10.15 UhrImpulsvorträge von
und
Modupe Laja
10.45 UhrDiskussion in Break Out Session
11.15 UhrDiskussion im Plenum
11.40 UhrPause
12.12 UhrImpulsvorträge von
13.45 UhrChristine M. Merkel
und
Dr. Helga Trüpel
12.45 UhrDiskussion in Break Out Session
13.15 UhrDiskussion im Plenum
13.45 UhrAbschlussgespräch
10.00 Uhr
Vorstellung und Begrüßung
Alix Michell
und
Dr. Christine Fuchs
und
Christina Madenach
10.15 Uhr
Impulsvorträge von
und
Modupe Laja
10.45 Uhr
Diskussion in Break Out Session
11.15 Uhr
Diskussion im Plenum
11.40 Uhr
Pause
12.12 Uhr
Impulsvorträge von
13.45 Uhr
Christine M. Merkel
und
Dr. Helga Trüpel
12.45 Uhr
Diskussion in Break Out Session
13.15 Uhr
Diskussion im Plenum
13.45 Uhr
Abschlussgespräch

Referierende

Dr. Birgit Bosold, Finanzexpertin, Kuratorin und Vorstandsmitglied im Schwulen Museum Berlin
 
Modupe Laja, bildungspolitische Veranstaltungskuratorin und Initiatorin des Mentoringprojekts FirmaMent, Vorstandsmitglied im EineWeltHaus München e.V.
 
Christine M. Merkel, Leiterin Fachbereich Kultur, Kommunikation, Memory of the World, Deutsche UNESCO-Kommission, Bonn
 
Dr. Helga Trüpel, Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), ehem. Senatorin für Kultur und Ausländerintegration der Freien Hansestadt Bremen, ehem. MdEP (Die Grünen/Europäische Freie Allianz), Bremen
 

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Ulrike Haerendel & Dr. Christine Fuchs

Tagungsorganisation
Rita Niedermaier, Telefon: 08158 251-128, Telefax: 08158 99 64 28, E-Mail: niedermaier@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir bis Freitag, 6. November, 13 Uhr. Am Freitagnachmittag erhalten Sie Ihren persönlichen Zugangslink und die Rechnung.

Preise
pro Person für die gesamte Tagungsdauer (in €):                                                              
 
Vortragsgebühr                                                                                                    20.–        
 
Mitveranstalter / Kooperationspartner
STADTKULTUR Netzwerk Bayerischer Städte e.V. / Deutsche UNESCO-Kommission e. V. / Kulturpolitische Gesellschaft  e.V
 
Medienpartner
Deutscher Städtetag / Bayerischer Städtetag

Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln ?nanziert.
 
 

Bildnachweis: Hilma af Klint, Der Schwan Nr. 17, 1915 © Stiftelsen Hilma af Klints Verk, HaK 165, aus: Julia Voss, Hilma af Klint. „Die Menschheit in Erstaunen versetzen“ (S. Fischer 2020), Tafel 33.
Tagungsnummer: 0182021

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.