DER MENSCH IST EIN SEIL, GEKNÜPFT ZWISCHEN TIER UND ÜBERMENSCH, EIN SEIL ÜBER EINEM ABGRUND
Friedrich Nietzsche
Ja, wir balancieren zwischen Gut und Böse auf dem seidenen Faden unseres Lebens. Über Abgründen fühlen wir uns wie der Artist unter der Zirkuskuppel ohne Netz. Was, wenn wir die Balance verlieren? Wenn das Seil reißt? Friedrich Nietzsche ging dennoch volles Risiko, als Grenzgänger mit der Magie des Extrems ins Offene zu denken.
Seine fröhliche Wissenschaft ohne Gewissheit und Sicherheit ist gefährlich. Wo unsere Versuche um das intensive Leben zwischen Wahn und Sinn taumeln, ist der Absturz nahe. Denn die Welt ist aus den Fugen geraten. Wie kaum jemand wütet Nietzsche daher gegen alles Falsche, Erstarrte, Kaputte, um der gestundeten Zeit unserer Präsenz möglichst viel Erfüllendes, Sinnvolles abzuringen.
Friedrich Nietzsche spürte, was es heißt, modern zu sein, ohne jedwede Geborgenheit den Reizen der Außenwelt wie den Impulsen der Innenwelt hilflos ausgesetzt zu sein. Was es heißt, postmodern zu sein, weil alles Eindeutige zerstiebt im tanzenden Vieldeutigen. Und postpostmodern zu sein, weil das rasende Allzuviele uns zurück ins Schwarz-Weiß, ins identitäre Freund-Feind-Schema lockt.
Gott ist tot schreit Nietzsches toller Mensch. Na und. Doch wer hält das aus? Wer hat die Kraft, auf dem Markt der Schrecken und Lüste sein rauschiges Glück zu schmieden? Nietzsche hörte zwischen Angst und Chaos die verlorene Melodie des schöpferischen Lebens. Zwischen Jubel und Jammer, und (k)ein bisschen Untergang, philosophierte er mit Hammer und Zärtlichkeit.
Nietzsche ist keine Nahrung, sondern ein Reizmittel, meinte Paul Valéry. So wollen wir von Nietzsche angeleitet entdecken und Kontakt bekommen mit allem, was uns den Atem raubt, uns lähmt, entstellt, vergiftet und zugleich mit der „Magie des Extrems“ fasziniert.
Wir laden Sie herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing, mit Nietzsche die Stäbe unserer betreuten Käfige zu sprengen und uns als Akrobaten auf dem Seil ins Offene zu üben.
Prof. Dr. Manuel Knoll, Istanbul Sehir University
Prof. Dr. Henning Ottmann em., LMU München
Prof. Dr. Andreas Urs Sommer, Universität Freiburg
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
Friedrich Nietzsche
Ja, wir balancieren zwischen Gut und Böse auf dem seidenen Faden unseres Lebens. Über Abgründen fühlen wir uns wie der Artist unter der Zirkuskuppel ohne Netz. Was, wenn wir die Balance verlieren? Wenn das Seil reißt? Friedrich Nietzsche ging dennoch volles Risiko, als Grenzgänger mit der Magie des Extrems ins Offene zu denken.
Seine fröhliche Wissenschaft ohne Gewissheit und Sicherheit ist gefährlich. Wo unsere Versuche um das intensive Leben zwischen Wahn und Sinn taumeln, ist der Absturz nahe. Denn die Welt ist aus den Fugen geraten. Wie kaum jemand wütet Nietzsche daher gegen alles Falsche, Erstarrte, Kaputte, um der gestundeten Zeit unserer Präsenz möglichst viel Erfüllendes, Sinnvolles abzuringen.
Friedrich Nietzsche spürte, was es heißt, modern zu sein, ohne jedwede Geborgenheit den Reizen der Außenwelt wie den Impulsen der Innenwelt hilflos ausgesetzt zu sein. Was es heißt, postmodern zu sein, weil alles Eindeutige zerstiebt im tanzenden Vieldeutigen. Und postpostmodern zu sein, weil das rasende Allzuviele uns zurück ins Schwarz-Weiß, ins identitäre Freund-Feind-Schema lockt.
Gott ist tot schreit Nietzsches toller Mensch. Na und. Doch wer hält das aus? Wer hat die Kraft, auf dem Markt der Schrecken und Lüste sein rauschiges Glück zu schmieden? Nietzsche hörte zwischen Angst und Chaos die verlorene Melodie des schöpferischen Lebens. Zwischen Jubel und Jammer, und (k)ein bisschen Untergang, philosophierte er mit Hammer und Zärtlichkeit.
Nietzsche ist keine Nahrung, sondern ein Reizmittel, meinte Paul Valéry. So wollen wir von Nietzsche angeleitet entdecken und Kontakt bekommen mit allem, was uns den Atem raubt, uns lähmt, entstellt, vergiftet und zugleich mit der „Magie des Extrems“ fasziniert.
Wir laden Sie herzlich ein in die Evangelische Akademie Tutzing, mit Nietzsche die Stäbe unserer betreuten Käfige zu sprengen und uns als Akrobaten auf dem Seil ins Offene zu üben.
Prof. Dr. Manuel Knoll, Istanbul Sehir University
Prof. Dr. Henning Ottmann em., LMU München
Prof. Dr. Andreas Urs Sommer, Universität Freiburg
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing