RÜCKZUG ODER AUFBRUCH?
Die Zahl der Christinnen und Christen wächst weltweit – nur nicht in Deutschland. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten nahezu alle Deutschen einer christlichen Kirche an. In Folge gesellschaftlicher Umwälzungen kam es wiederholt zu größeren Austrittsbewegungen, etwa während der NS-Diktatur und in der DDR, aber auch nach der Wieder-vereinigung Anfang der 1990er Jahre. Seit Jahren sinken die Kirchenmitgliederzahlen bundesweit kontinuierlich: zum einen aufgrund der demografischen Entwicklung, zum anderen, weil weniger Menschen getauft werden und viele austreten. 2021 verließen 280.000 Evangelische und 360.000 Katholiken ihre Kirche. Insbesondere aufgrund des Missbrauchsskandals haben die Kirchen an Vertrauen eingebüßt. Die Pandemie, so scheint es, hat den Prozess der Entfremdung noch beschleunigt.
In immer neuen Anläufen entwickeln die Kirchen Reformprozesse. Darin geht es nicht nur um Strukturfragen, sondern auch um eine zeitgemäße Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation. Gerade die letzten beiden Jahre haben einen Kreativitätsschub ausgelöst, unter Corona-Bedingungen den Auftrag der Kirche im Gottesdienst, in der Seelsorge, in Diakonie und Bildung zu erfüllen.
Löst sich die Kirche auf, wie manche fürchten oder gar erwarten? Immerhin engagieren sich etwa eine Million Ehrenamtliche allein in der evangelischen Kirche. Und mit ihrer Diakonie, die rund 600.000 Beschäftigte ausweist, zählt sie zu den größten Arbeitgebern im Land. Aber wozu ist die Kirche eigentlich da? Und was habe ich persönlich vom Glauben? Kann man auch ohne Kirche Christ sein? Von Erfahrungen in und mit der Kirche sowie von Neuansätzen wird die Rede sein. Dabei werden auch Menschen zu Wort kommen, die die evangelische Kirche verlassen haben bzw. wieder eingetreten sind. Diese und viele weitere Aspekte stehen im Mittelpunkt unserer Tagung, die nach der Zukunft der evangelischen Kirche fragt.
Wir laden Sie herzlich zur Diskussion in die Evangelische Akademie Tutzing ein!
Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Die Zahl der Christinnen und Christen wächst weltweit – nur nicht in Deutschland. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörten nahezu alle Deutschen einer christlichen Kirche an. In Folge gesellschaftlicher Umwälzungen kam es wiederholt zu größeren Austrittsbewegungen, etwa während der NS-Diktatur und in der DDR, aber auch nach der Wieder-vereinigung Anfang der 1990er Jahre. Seit Jahren sinken die Kirchenmitgliederzahlen bundesweit kontinuierlich: zum einen aufgrund der demografischen Entwicklung, zum anderen, weil weniger Menschen getauft werden und viele austreten. 2021 verließen 280.000 Evangelische und 360.000 Katholiken ihre Kirche. Insbesondere aufgrund des Missbrauchsskandals haben die Kirchen an Vertrauen eingebüßt. Die Pandemie, so scheint es, hat den Prozess der Entfremdung noch beschleunigt.
In immer neuen Anläufen entwickeln die Kirchen Reformprozesse. Darin geht es nicht nur um Strukturfragen, sondern auch um eine zeitgemäße Weitergabe des Glaubens an die nächste Generation. Gerade die letzten beiden Jahre haben einen Kreativitätsschub ausgelöst, unter Corona-Bedingungen den Auftrag der Kirche im Gottesdienst, in der Seelsorge, in Diakonie und Bildung zu erfüllen.
Löst sich die Kirche auf, wie manche fürchten oder gar erwarten? Immerhin engagieren sich etwa eine Million Ehrenamtliche allein in der evangelischen Kirche. Und mit ihrer Diakonie, die rund 600.000 Beschäftigte ausweist, zählt sie zu den größten Arbeitgebern im Land. Aber wozu ist die Kirche eigentlich da? Und was habe ich persönlich vom Glauben? Kann man auch ohne Kirche Christ sein? Von Erfahrungen in und mit der Kirche sowie von Neuansätzen wird die Rede sein. Dabei werden auch Menschen zu Wort kommen, die die evangelische Kirche verlassen haben bzw. wieder eingetreten sind. Diese und viele weitere Aspekte stehen im Mittelpunkt unserer Tagung, die nach der Zukunft der evangelischen Kirche fragt.
Wir laden Sie herzlich zur Diskussion in die Evangelische Akademie Tutzing ein!
Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing