WEIHNACHTEN – WUNDE UND WUNDER
Alles perfekt. Ein Fest ohne Makel, das wäre es! Zum Glück gibt es den Advent. Vier Wochen Vorbereitung. Fast wie für eine Hochzeit… Noch immer und immer wieder neu setzt Weihnachten viele Energien frei. Alle Sinne sollen auf ihre Kosten kommen. Im Lauf der Zeit verblasst zwar der Urgrund des Feierns. Dafür wird die Form zum Inhalt. Der Rahmen ersetzt das Bild. Jahr für Jahr erwacht der Traum einer heilen Welt, in der auch schlimme Geschichten gut ausgehen.
Die Geschehnisse der Geburt Jesu können bei solchem Perfektionismus nicht mithalten. Es ging nicht festlich zu damals in Bethlehem. Die Hochschwangere irrt ohne Nachtasyl umher. Eine mordende Soldateska radiert die Neugeborenen aus. Von Anfang an ähnelt Weihnachten einer klaffenden Wunde. Und wird zugleich als Wunder verstanden. Frierende Hirten beginnen zu singen. Erforscher des Weltalls beugen sich über einen Säugling.
Unsere Tagung wagt den Blick auf beide Wirklichkeiten. Menschen erzählen von ihren Verwundungen. Psychotherapie und Theologie fragen nach Heilung und Heil. Werke der Kunst – Theater, Musik, Dichtung und Malerei – suchen und finden Dimensionen einer verborgenen Tiefe. Ein facettenreiches Programm nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise: Die im Film porträtierten chassidischen Juden New Yorks vereinen auf einzigartige Weise Erfahrungen der Verwundung und des Wunderbaren. Dietrich Bonhoeffer erlebt und erleidet Weihnachten zwischen Bedrohung und Hoffnung. Ein herausragender Lyriker der Gegenwart umkreist die verwundete, wunderbare Welt der Pflanzen und Tiere. Die Psychotraumatologie entdeckt Heilungsperspektiven in verblüffender Nähe zu körperlichen Wunden. Fragmente heilsamer Schönheit finden sich im Schaffen des Komponisten Arvo Pärt und des Malers Jehuda Bacon. Eine aktuelle, unter den Bedingungen der Corona-Pandemie entstandene Film-Inszenierung von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür" zeigt Distanzierung und Nähe. Der Regisseur erläutert die Aktualität dieser Heimkehr im Zeichen des Krieges. „Bergkristall" erzählt in der geheimnisvollen Sprache Adalbert Stifters von der weihnachtlichen Rettung zweier Kinder aus einem Winter-Inferno. Die Deckenmalerei in Zillis (Graubünden) hebt mit Humor und überraschenden Details Szenen der Weihnachtsgeschichte hervor.
An der Schwelle zum Fest erwarten Sie Entschleunigung, faszinierende Stimmungen am Ufer des Sees, kulinarische Köstlichkeiten und ein achtsames Miteinander. Die Gestaltung der Tagung berücksichtigt alle Anforderungen für die Gesundheit – damit Sie gestärkt den Heiligen Abend erleben.
Wir freuen uns auf Sie!
Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. Elisabeth Kohler, Ärztliche Psychotherapeutin & Psychoanalytikerin
Dr. Oliver Kohler, Historiker und Schriftsteller
Alles perfekt. Ein Fest ohne Makel, das wäre es! Zum Glück gibt es den Advent. Vier Wochen Vorbereitung. Fast wie für eine Hochzeit… Noch immer und immer wieder neu setzt Weihnachten viele Energien frei. Alle Sinne sollen auf ihre Kosten kommen. Im Lauf der Zeit verblasst zwar der Urgrund des Feierns. Dafür wird die Form zum Inhalt. Der Rahmen ersetzt das Bild. Jahr für Jahr erwacht der Traum einer heilen Welt, in der auch schlimme Geschichten gut ausgehen.
Die Geschehnisse der Geburt Jesu können bei solchem Perfektionismus nicht mithalten. Es ging nicht festlich zu damals in Bethlehem. Die Hochschwangere irrt ohne Nachtasyl umher. Eine mordende Soldateska radiert die Neugeborenen aus. Von Anfang an ähnelt Weihnachten einer klaffenden Wunde. Und wird zugleich als Wunder verstanden. Frierende Hirten beginnen zu singen. Erforscher des Weltalls beugen sich über einen Säugling.
Unsere Tagung wagt den Blick auf beide Wirklichkeiten. Menschen erzählen von ihren Verwundungen. Psychotherapie und Theologie fragen nach Heilung und Heil. Werke der Kunst – Theater, Musik, Dichtung und Malerei – suchen und finden Dimensionen einer verborgenen Tiefe. Ein facettenreiches Programm nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise: Die im Film porträtierten chassidischen Juden New Yorks vereinen auf einzigartige Weise Erfahrungen der Verwundung und des Wunderbaren. Dietrich Bonhoeffer erlebt und erleidet Weihnachten zwischen Bedrohung und Hoffnung. Ein herausragender Lyriker der Gegenwart umkreist die verwundete, wunderbare Welt der Pflanzen und Tiere. Die Psychotraumatologie entdeckt Heilungsperspektiven in verblüffender Nähe zu körperlichen Wunden. Fragmente heilsamer Schönheit finden sich im Schaffen des Komponisten Arvo Pärt und des Malers Jehuda Bacon. Eine aktuelle, unter den Bedingungen der Corona-Pandemie entstandene Film-Inszenierung von Wolfgang Borcherts „Draußen vor der Tür" zeigt Distanzierung und Nähe. Der Regisseur erläutert die Aktualität dieser Heimkehr im Zeichen des Krieges. „Bergkristall" erzählt in der geheimnisvollen Sprache Adalbert Stifters von der weihnachtlichen Rettung zweier Kinder aus einem Winter-Inferno. Die Deckenmalerei in Zillis (Graubünden) hebt mit Humor und überraschenden Details Szenen der Weihnachtsgeschichte hervor.
An der Schwelle zum Fest erwarten Sie Entschleunigung, faszinierende Stimmungen am Ufer des Sees, kulinarische Köstlichkeiten und ein achtsames Miteinander. Die Gestaltung der Tagung berücksichtigt alle Anforderungen für die Gesundheit – damit Sie gestärkt den Heiligen Abend erleben.
Wir freuen uns auf Sie!
Pfr. Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. Elisabeth Kohler, Ärztliche Psychotherapeutin & Psychoanalytikerin
Dr. Oliver Kohler, Historiker und Schriftsteller