PALLIATIVE CARE IST EINE REVOLUTIONÄRE VERÄNDERUNG
Armin Nassehi
Armin Nassehi
Wir leben in bewegten Zeiten. Längst ist die Gesellschaft im „Krisenmodus“ angekommen. Viele Menschen empfinden ihr eigenes Leben mehr und mehr als krisenhaft, gefährdet und unsicher. Ein „Unbehagen“ macht sich breit, wie der Münchner Soziologe Armin Nassehi seinen jüngsten Entwurf zu einer Theorie der überforderten Gesellschaft betitelt hat: ein Unbehagen, die Herausforderungen nicht mehr meistern zu können.
Pandemien, Kriege, Klimawandel, demografische Entwicklung, Digitalisierung, erstarkender Rassismus, unterschiedliche kulturelle Erfahrungen, Pflegenotstand und nicht zuletzt die Fragen rund um die Suizidbeihilfe – all das macht auch vor der Hospizbewegung nicht halt. Denn sie agiert in eben jener krisenbehafteten Gesellschaft und begleitet Menschen, die die Krisenerfahrungen der vergangenen Jahre mit sich tragen.
Die Hospizbewegung selbst ist herausgefordert! Wir wollen daher ihren Auftrag für die nächsten Jahre umreißen: Wie geht die Hospizarbeit mit den gegenwärtigen Krisenerfahrungen um? Wie kann gute Hospizarbeit in einer sich verändernden Gesellschaft aussehen? Wie kann sie auch ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden? Gibt es Impulse aus der Palliativ- und Hospizarbeit, die der Gesellschaft im Umgang mit Krisen helfen können?
Die Tagung setzt die Reihe der Tutzinger Hospizgespräche fort. Sie richtet sich nicht nur an ehren- und hauptamtliche Kolleginnen und Kollegen aus Hospizarbeit und Palliativversorgung, sondern an alle Menschen, die Interesse an einem anregenden Austausch zur Zukunft von Hospizarbeit und Palliative Care in einer sich wandelnden Gesellschaft mitbringen!
Pfr. Dr. Hendrik Meyer-Magister
Studienleiter für Gesundheit, Künstliche Intelligenz und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Andreas Heller, M.A.
Zentrum für interdisziplinäre Alterns- und Careforschung (CIRAC) der Karl-Franzens Universität Graz, Sprecher des wissenschaftlichen Beirats des DHPV