LÄRMENDER SPASSZIRKUS OHNE GRENZEN ODER LETZTE REFUGIEN UNBERÜHRTER NATUR?
Winterzauber verschneiter Waldlandschaften, grünes Frühlingskleid unter weißen Gipfeln, rauschende Gebirgswasser und springendes Wild im Sommer, im Herbstlaub bunt leuchtende Panoramen – die erhabene Schönheit des Gebirges ist ein Genuss. Ja, der Bergwald gehört zu den Alpen wie das Wasser zum Leben.
Dennoch zerstören wir, was untrennbar verbunden scheint. Immer rasantere Hightech-Bergbahnen schaufeln immer mehr Erlebnishungrige hinauf in die letzten Oasen intakter Natur. Der Wohlstand nimmt das Aus- beuten der Natur, Blechlawinen, Lärm und Müll billigend in Kauf.
Von Beton, Tourismus, Gewerbegebieten und Verkehr geschlagene Wun- den setzen den sensiblen Ökosystemen im alpinen Raum arg zu. Im Komplex Alpen und Bergwald streiten sich viele existentielle Erwartungen und Interessen: Soll der Bergwald Schutzbollwerk gegen Lawinen und Hochwasser oder Freizeitpark für Erholungsuchende sein, Holzlieferant oder Refugium seltener Tier- und Pflanzenarten? Dient er der Jagd oder der Almwirtschaft? Und kann es überhaupt eine gute Koexistenz geben ?
Das Protokoll der Alpenkonvention der Alpenanrainerstaaten würdigt den Bergwald als die Vegetationsform mit dem wirksamsten, wirtschaftlichsten und landschaftsgerechtesten Schutz gegen Naturgefahren wie Erosionen, Hochwasser, Lawinen, Muren und Steinschlag. Mit den dramatischen Selbstwidersprüchen des modernen Lifestyle freilich rückt der Bergwald zunehmend als Kohlenstoffspeicher, Luft- und Wasserfilter, als Klimaanlage und Quelle erneuerbarer Energien sowie mit seinen Arbeits- plätzen für viele Menschen neu in den Blick.
Können die kollidierenden Ansprüche an den Bergwald überhaupt in Einklang gebracht werden? Wie kann die Beschäftigung mit Bergwald und Alpen, dieser Melange aus Mythos und Märchen, Heimat und Kommerz, einmaliger Natur und geplünderter Kulisse unsere Einstellung zur Natur und unser Handeln nachhaltig bestimmen?
Mit der diesjährigen Tagung zu Wald Forst Holz laden wir alle an Gebirge und Bergwald Interessierten sehr herzlich zu einer virtuellen Reise durch die alpine Natur und Kultur ein.
Prof. Dr. Reinhard Mosandl, TU München-Freising
Olaf Schmidt, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Prof. Dr. Michael Suda, TU München-Freising
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
Winterzauber verschneiter Waldlandschaften, grünes Frühlingskleid unter weißen Gipfeln, rauschende Gebirgswasser und springendes Wild im Sommer, im Herbstlaub bunt leuchtende Panoramen – die erhabene Schönheit des Gebirges ist ein Genuss. Ja, der Bergwald gehört zu den Alpen wie das Wasser zum Leben.
Dennoch zerstören wir, was untrennbar verbunden scheint. Immer rasantere Hightech-Bergbahnen schaufeln immer mehr Erlebnishungrige hinauf in die letzten Oasen intakter Natur. Der Wohlstand nimmt das Aus- beuten der Natur, Blechlawinen, Lärm und Müll billigend in Kauf.
Von Beton, Tourismus, Gewerbegebieten und Verkehr geschlagene Wun- den setzen den sensiblen Ökosystemen im alpinen Raum arg zu. Im Komplex Alpen und Bergwald streiten sich viele existentielle Erwartungen und Interessen: Soll der Bergwald Schutzbollwerk gegen Lawinen und Hochwasser oder Freizeitpark für Erholungsuchende sein, Holzlieferant oder Refugium seltener Tier- und Pflanzenarten? Dient er der Jagd oder der Almwirtschaft? Und kann es überhaupt eine gute Koexistenz geben ?
Das Protokoll der Alpenkonvention der Alpenanrainerstaaten würdigt den Bergwald als die Vegetationsform mit dem wirksamsten, wirtschaftlichsten und landschaftsgerechtesten Schutz gegen Naturgefahren wie Erosionen, Hochwasser, Lawinen, Muren und Steinschlag. Mit den dramatischen Selbstwidersprüchen des modernen Lifestyle freilich rückt der Bergwald zunehmend als Kohlenstoffspeicher, Luft- und Wasserfilter, als Klimaanlage und Quelle erneuerbarer Energien sowie mit seinen Arbeits- plätzen für viele Menschen neu in den Blick.
Können die kollidierenden Ansprüche an den Bergwald überhaupt in Einklang gebracht werden? Wie kann die Beschäftigung mit Bergwald und Alpen, dieser Melange aus Mythos und Märchen, Heimat und Kommerz, einmaliger Natur und geplünderter Kulisse unsere Einstellung zur Natur und unser Handeln nachhaltig bestimmen?
Mit der diesjährigen Tagung zu Wald Forst Holz laden wir alle an Gebirge und Bergwald Interessierten sehr herzlich zu einer virtuellen Reise durch die alpine Natur und Kultur ein.
Prof. Dr. Reinhard Mosandl, TU München-Freising
Olaf Schmidt, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Prof. Dr. Michael Suda, TU München-Freising
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing