Die Alpen ohne Bergwald – undenkbar?

Die Alpen ohne Bergwald – undenkbar?

09. - 11. Februar 2018

Inhalt

LÄRMENDER SPASSZIRKUS OHNE GRENZEN ODER LETZTE REFUGIEN UNBERÜHRTER NATUR?
  
Winterzauber verschneiter Waldlandschaften, grünes Frühlingskleid unter weißen Gipfeln, rauschende Gebirgswasser und springendes Wild im Sommer, im Herbstlaub bunt leuchtende Panoramen – die erhabene Schönheit des Gebirges ist ein Genuss. Ja, der Bergwald gehört zu den Alpen wie das Wasser zum Leben.

Dennoch zerstören wir, was untrennbar verbunden scheint. Immer rasantere Hightech-Bergbahnen schaufeln immer mehr Erlebnishungrige hinauf in die letzten Oasen intakter Natur. Der Wohlstand nimmt das Aus- beuten der Natur, Blechlawinen, Lärm und Müll billigend in Kauf.

Von Beton, Tourismus, Gewerbegebieten und Verkehr geschlagene Wun- den setzen den sensiblen Ökosystemen im alpinen Raum arg zu. Im Komplex Alpen und Bergwald streiten sich viele existentielle Erwartungen und Interessen: Soll der Bergwald Schutzbollwerk gegen Lawinen und Hochwasser oder Freizeitpark für Erholungsuchende sein, Holzlieferant oder Refugium seltener Tier- und Pflanzenarten? Dient er der Jagd oder der Almwirtschaft? Und kann es überhaupt eine gute Koexistenz geben ?

Das Protokoll der Alpenkonvention der Alpenanrainerstaaten würdigt den Bergwald als die Vegetationsform mit dem wirksamsten, wirtschaftlichsten und landschaftsgerechtesten Schutz gegen Naturgefahren wie Erosionen, Hochwasser, Lawinen, Muren und Steinschlag. Mit den dramatischen Selbstwidersprüchen des modernen Lifestyle freilich rückt der Bergwald zunehmend als Kohlenstoffspeicher, Luft- und Wasserfilter, als Klimaanlage und Quelle erneuerbarer Energien sowie mit seinen Arbeits- plätzen für viele Menschen neu in den Blick.

Können die kollidierenden Ansprüche an den Bergwald überhaupt in Einklang gebracht werden? Wie kann die Beschäftigung mit Bergwald und Alpen, dieser Melange aus Mythos und Märchen, Heimat und Kommerz, einmaliger Natur und geplünderter Kulisse unsere Einstellung zur Natur und unser Handeln nachhaltig bestimmen?

Mit der diesjährigen Tagung zu Wald Forst Holz laden wir alle an Gebirge und Bergwald Interessierten sehr herzlich zu einer virtuellen Reise durch die alpine Natur und Kultur ein.
 
Prof. Dr. Reinhard Mosandl, TU München-Freising
Olaf Schmidt, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Prof. Dr. Michael Suda, TU München-Freising
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungs-Programm

Freitag, 09. Februar 2018
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 UhrAbendessen
19.00 UhrDie Alpen ohne Bergwald – undenkbar! Begrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
EinführungTagungsteam
19.15 UhrDer Wald gehört zu uns Gertraud Angerpointner
20.00 UhrWinter in Boden und Kaisers Vom Leben unterm Bergwald in Lech Seitentälern
Film von Klaus Röder
Klaus Röder
Der Regisseur im Gespräch mit
21.30 UhrGespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Anreise ab 16.00 Uhr
18.00 Uhr
Abendessen
19.00 Uhr
Die Alpen ohne Bergwald – undenkbar! Begrüßung
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
EinführungTagungsteam
19.15 Uhr
Der Wald gehört zu uns Gertraud Angerpointner
20.00 Uhr
Winter in Boden und Kaisers Vom Leben unterm Bergwald in Lech Seitentälern
Film von Klaus Röder
Klaus Röder
Der Regisseur im Gespräch mit
21.30 Uhr
Gespräche in Gruppen
Geselligkeit in den Salons
Samstag, 10. Februar 2018
07.45 Uhr Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
08.00 UhrFrühstück
09.00 UhrWo der Wildbach rauscht (Wildbachverbauung) Claus Kumutat
10.00 UhrBergwald – grenzenlos: Eine Reise durch die Berglandschaften Eurasiens Reinhard Neft
11.00 UhrKaffeepause
11.30 UhrNeue Wege in der Schutzwaldpflege Dr. Franz Binder
12.30 UhrMittagessen
14.30 UhrSchutzwalderfahrung aus Tirol OR DI Kurt Ziegner
15.30 UhrKaffeepause
16.00 UhrWaldbau, Wild und Weidevieh Dr. Sebastian Höllerl
17.00 UhrVerschüttet, wenn der Wald dort oben nicht als eine Landwehr sich dagegenstellte“ (Schiller, Wilhelm Tell)Geschichte und Geschichten aus dem Bergwald
Monika Arzberger
Dr. Klaus Pukall
Prof. Dr. Michael Suda
18.00 UhrAbendessen
20.00 UhrNotengebirge auf Holz geblasen und aus Holz gezupft Musik live in der Schlossdiele & Geselligkeit in den Salons
Thomas Bouterwek
21.30 UhrHeimatfilm
Angebot in der Rotunde
07.45 Uhr
Morgenandacht in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
Wo der Wildbach rauscht (Wildbachverbauung) Claus Kumutat
10.00 Uhr
Bergwald – grenzenlos: Eine Reise durch die Berglandschaften Eurasiens Reinhard Neft
11.00 Uhr
Kaffeepause
11.30 Uhr
Neue Wege in der Schutzwaldpflege Dr. Franz Binder
12.30 Uhr
Mittagessen
14.30 Uhr
Schutzwalderfahrung aus Tirol OR DI Kurt Ziegner
15.30 Uhr
Kaffeepause
16.00 Uhr
Waldbau, Wild und Weidevieh Dr. Sebastian Höllerl
17.00 Uhr
Verschüttet, wenn der Wald dort oben nicht als eine Landwehr sich dagegenstellte“ (Schiller, Wilhelm Tell)Geschichte und Geschichten aus dem Bergwald
Monika Arzberger
Dr. Klaus Pukall
Prof. Dr. Michael Suda
18.00 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Notengebirge auf Holz geblasen und aus Holz gezupft Musik live in der Schlossdiele & Geselligkeit in den Salons
Thomas Bouterwek
21.30 Uhr
Heimatfilm
Angebot in der Rotunde
Sonntag, 11. Februar 2018
07.45 Uhr Gottesdienst in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
08.00 UhrFrühstück
09.00 Uhr10 Jahre Bergwaldoffensive im Allgäu Erfahrungen eines forstlichen Streetworkers
Dr. Ulrich Sauter
10.00 UhrDer Bergwald als Element des Mythos Bayern Dr. Margot Hamm
Volker Bräu
11.00 UhrSpaziergang im Park
11.30 UhrDie Alpen und der Bergwald Eine Zukunft zwischen totalem Kommerz, erhabener Natur und wankelmütiger Politik?
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Gottesdienst in der Schlosskapelle
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner
08.00 Uhr
Frühstück
09.00 Uhr
10 Jahre Bergwaldoffensive im Allgäu Erfahrungen eines forstlichen Streetworkers
Dr. Ulrich Sauter
10.00 Uhr
Der Bergwald als Element des Mythos Bayern Dr. Margot Hamm
Volker Bräu
11.00 Uhr
Spaziergang im Park
11.30 Uhr
Die Alpen und der Bergwald Eine Zukunft zwischen totalem Kommerz, erhabener Natur und wankelmütiger Politik?
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Monika Arzberger, Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik, TUM School of Management, Freising
Dr. Franz Binder, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Freising
Volker Bräu, Haus der Bayerischen Geschichte, München
Rosi Friedl, Bergbäuerin, Boden, Gemeinde Pfafflar bei Bschlabs unterm Hahntenjoch, Lech Seitental, Austria
Gertraud Gafus, Bergbäuerin und Aktivistin, Fuermannalm/Anger, Berchtesgadener Land
Prof. Dr. Hans Haid, Volkskundler, Autor und Fotograf, vielfach ausgezeichneter Preisträger, Aktivist für Ötztaler Mundart und das Immaterielle Kulturerbe in Österreich, Vent bei Sölden/Längenfeld,   Ötztal / Austria (angefragt)
Dr. Margot Hamm, Haus der Bayerischen Geschichte, München
Dr. Sebastian Höllerl, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München
Martin Kainz, Forstdirektor, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weilheim/Schongau: Bergwaldpflege und -bewirtschaftung im Werdenfelser Land; ehem. Leiter Schutzwaldsanierung 1987-1996, Steingaden
Claus Kumutat, Präsident, Landesamt für Umwelt, Augsburg
Prof. Dr. Reinhard Mosandl, Lehrstuhl für Waldbau, TU München Freising
Reinhardt Neft, Vorstand Bayerische Staatsforsten, Regensburg
Dr. Klaus Pukall, Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik, TUM School of Management, Freising
Klaus Röder, Dokumentarfilmemacher, Fotograf, Autor, Kleinbauer, Waldbesitzer, u.a. Bayerisches Fernsehen, Redaktion Unter unserm Himmel, Hohenschwangau
Dr. Ulrich Sauter, Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten, Kempten
Olaf Schmidt, Präsident, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Freising
Prof. Dr. Michael Suda, Lehrstuhl für Wald- und Umweltpolitik, TU München-Freising
OR DI Kurt Ziegner, Direktor am Amt der Tiroler Landesregierung, Abteilung Forstplanung, Innsbruck, Austria

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Prof. Dr. Reinhard Mosandl & Prof. Dr. Michael Suda, TU München
Olaf Schmidt, Präsident, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Pfr. Dr. phil. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing

Tagungsorganisation
Maria Wolff, Telefon: 08158 251-123, Telefax: 08158 99 64 23 E-Mail: wolff@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 12.00 Uhr.

Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich, mit anhängender Karte, per E-Mail (Tagungsorganisation) oder direkt online. Ihre Anmeldung wird von uns bestätigt und ist verbindlich.  Anmeldeschluss ist der 3. Februar 2018

Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir bis spätestens zum 3. Februar 2018 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises, am Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung.  Zu Ihrer Buchung empfehlen wir  den Abschluss einer Seminar-Versicherung.

Preise 
für die gesamte Tagungsdauer:   
Teilnahmebeitrag                                               70.– €
Verpflegung (ohne Übernachtung/Frühstück)   49.– €
Vollpension
 – im Einzelzimmer                                         166.– €
– im Zweibettzimmer                                      122.– €
– im Zweibettzimmer als Einzelzimmer         182.– €
Kurzzeitzuschlag für eine Übernachtung          10.– €

Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder EC-Cash. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen können nicht rückvergütet werden.

Preisnachlass
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr) und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Bei Inanspruchnahme des Preisnachlasses schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Ausweises zu.

Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln finanziert.
 
Die Evangelische Akademie Tutzing ist Mitglied der Evangelischen Akademien in Deutschland (EAD) e.V., Berlin.

Stiftung
Schloss Tutzing Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“ Sorge zu tragen. Möchten Sie darüber hinaus der Stiftung einen Betrag zukommen lassen, stellen wir Ihnen eine Spendenbescheinigung aus.

Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal  Greenmobility auf unserer Homepage. Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Park- plätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing.
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €)  an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €.

Diese Tagung ist nach dem BzGBW als Bildungszeit geeignet.

Bildnachweis: © Stefanie Ederer
Tagungsnummer: 0332018

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass von 10.– €. Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.