Die BarBarei erklären – wie geht Das?
Zwischen Gedenkstätten und Museen haben sich Dokumentations- zentren als eigene Ausstellungskategorie zur Geschichte des Nationalsozialismus etabliert. Sie dokumentieren Aufstieg und Herrschaft des NS-Regimes, aber auch Alltag, Krieg und Verfolgung. Dabei wird ein erklärend-nüchterner Ansatz gesucht, der das Verstehen befördern soll und durchaus auch als präventives Instrument gegen Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verstanden werden kann.
Unterschiedlich gehen die Dokumentationszentren an die Verwirklichung ihres Auftrags zur historischen Aufklärung über den Nationalsozialismus heran: Manche verzichten ganz auf dreidimensionale Objekte und Originaldokumente. Die Unterstützung durch mediale und inter- aktive Möglichkeiten ist verschieden ausgeprägt. Unterschiedlich werden auch die lokalen und regionalen Kontexte eingebunden. Manches Mal legt der Ort, an dem das Dokumentationszentrum sich befindet, von vornherein den Schwerpunkt nahe – meistens handelt es sich um „Täterorte“ wie in München, am Obersalzberg oder im Haus der Wannseekonferenz.
In der Tagung werden sechs Dokumentationszentren vorgestellt, die zu den wichtigsten in Deutschland gehören. Nicht zu den Häusern gehörige Expertinnen und Experten schildern ihren Blick auf die Einrichtungen und laden zur Diskussion ein. In weiteren Tagungseinheiten stehen grundsätzliche Fragen der Wissensvermittlung im Bereich NS-Geschichte und der gegenwärtigen und zukünftigen Erinnerungskultur auf dem Programm.
Wir laden Sie herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein zu einer Tagung, die nach dem heutigen und künftigen Umgang mit dem „negativen Eigentum“ (Jean Améry) fragt.
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Andreas Heusler, Stadtarchiv München
Prof. Dr. Edgar Wolfrum, Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Universität Heidelberg