Mit der Großinvasion Russlands am 24. Februar 2022 in die Ukraine wurden die lang verfolgten Absichten der imperialen Machtpolitik Putins für alle Welt sichtbar. Das Thema Dekolonisierung in Ost-, Mittel- und Südosteuropa rückte seitdem in vielen Ländern ins Zentrum der politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Debatten. Auch das hierarchische Ost-West-Verhältnis in Europa findet unter dieser Perspektive eine neue, kritische Betrachtungsweise. In den internationalen Osteuropawissenschaften werden (post-)koloniale Strukturen und Dynamiken bereits seit den 1990er Jahren verhandelt. Dabei geht es nicht nur um den russländischen Imperialismus: auch die deutsche Geschichte und die Expansionen nach Osten sowie die Tatsache, dass manche Gesellschaften von Kolonisatoren zu Kolonisierten wurden, werden in diesen Debatten wissenschaftlich erörtert.
Die erste Jahrestagung der neu gegründeten Projektgruppe Mittel- Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung und der Evangelischen Akademie Tutzing will die Dringlichkeit des Themas zum Anlass nehmen, Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Erinnerung im östlichen Europa aus der Perspektive der Dekolonisierung zu untersuchen. Dafür geben Wissenschaftler:innen im ersten Teil der Tagung mit kurzen Impulsvorträgen (Spotlights) Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung und Lehre. Dabei soll die eigene Perspektive auch kritisch hinterfragt werden. In den Werkstattgesprächen im zweiten Teil der Tagung geht es um den Transfer dieses Wissens in die politische Bildung. Hierfür stellen Wissenschaftler:innen und Expert:innen der politischen, historischen und kulturellen Bildung konkrete Praxisbeispiele bzw. Forschungsergebnisse vor. Gemeinsam diskutieren die Teilnehmenden, wie Erkenntnisse aus der Wissenschaft und reflektierte Erfahrungen aus der Bildungspraxis in die eigene Arbeit übersetzt werden können.
Alix Michell
Evangelische Akademie Tutzing
Kateryna Stetsevych
Bundeszentrale für politische Bildung
Die erste Jahrestagung der neu gegründeten Projektgruppe Mittel- Ost- und Südosteuropa der Bundeszentrale für politische Bildung und der Evangelischen Akademie Tutzing will die Dringlichkeit des Themas zum Anlass nehmen, Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Erinnerung im östlichen Europa aus der Perspektive der Dekolonisierung zu untersuchen. Dafür geben Wissenschaftler:innen im ersten Teil der Tagung mit kurzen Impulsvorträgen (Spotlights) Einblicke in den aktuellen Stand der Forschung und Lehre. Dabei soll die eigene Perspektive auch kritisch hinterfragt werden. In den Werkstattgesprächen im zweiten Teil der Tagung geht es um den Transfer dieses Wissens in die politische Bildung. Hierfür stellen Wissenschaftler:innen und Expert:innen der politischen, historischen und kulturellen Bildung konkrete Praxisbeispiele bzw. Forschungsergebnisse vor. Gemeinsam diskutieren die Teilnehmenden, wie Erkenntnisse aus der Wissenschaft und reflektierte Erfahrungen aus der Bildungspraxis in die eigene Arbeit übersetzt werden können.
Alix Michell
Evangelische Akademie Tutzing
Kateryna Stetsevych
Bundeszentrale für politische Bildung