ICH WEISS NICHT, OB ES BESSER WIRD, WENN ES ANDERS WIRD. ABER ES MUSS ANDERS WERDEN, WENN ES BESSER WERDEN SOLL.
Georg Christoph Lichtenberg
Der Wandel in Medizin und Gesundheitswesen berührt auch unser Bild von der Ärztin und dem Arzt. Dieser Wandel im Arztbild hat Ursachen und zeitigt Wirkungen im sozialpolitischen Gefüge unserer Gesellschaft. Äußere Rahmenbedingungen, wie der Strukturwandel in der Landschaft der Krankenhäuser und Kliniken, der Arztpraxen und der medizinischen Forschung, spielen dabei ebenso eine zentrale Rolle, wie der zunehmende Kostendruck und immer neu auflammende Debatten um die angemessene Verteilung der Ressourcen.
Unser Verständnis von Heilung und Genesung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten durch eine breitere öffentliche – und nicht immer sachkundige – Beteiligung der Bevölkerung an der Diskussion um Krankheit und Gesundheit stark verändert. So geraten Medizinerinnen und Mediziner, Forscherinnen und Forscher sowie Verantwortliche in der staatlichen und in der kommunalen Politik zunehmend unter Druck, gleichzeitig sparsam, innovativ, gerecht und verständnisvoll den ärztlichen Beruf zu definieren, anzupassen und lebendig zu gestalten. Globale Herausforderungen, grenzüberschreitende Wissenschaft und grenzüberschreitende Arbeitsmöglichkeiten sowie ein harter Konkurrenzkampf zwischen den Anbietern im Gesundheitswesen verstärken die Unsicherheit darüber, was heutzutage einen guten Arzt oder eine gute Ärztin ausmacht.
Das ärztliche Berufsbild mit all seinen Innen- und Außenperspektiven ist im Fluss. Dieser Wandel mag nicht unbedingt ein Nachteil sein, muss aber immer wieder kritisch refl ektiert und kreativ ausgelotet werden.
Zur Diskussion dieser Entwicklung und zu anregenden Begegnungen laden wir zusammen mit dem Gesundheitsforum der Süddeutschen Zeitung in die Evangelische Akademie am Starnberger See.
Pfr. Frank Kittelberger, Studienleiter Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pastoralpsychologie und Spiritual Care, Evangelische Akademie Tutzing
Dr. Gernot Sittner, SZ Gesundheitsforum