Biopatente – Saatgut als Ware und öffentliches Gut

Biopatente – Saatgut als Ware und öffentliches Gut

02. - 03. März 2015

Inhalt

WEM NÜTZEN PATENTE AUF SAATGUT?

Für die Wohlfahrtsentwicklung der Menschheit spielt die Kultivierung von Saatgut seit jeher eine zentrale Rolle. Auch in Zukunft entscheidet die Qualität von Pflanzensamen – ob konventionell oder mit Hilfe der Biotechnologie gezüchtet – maßgeblich über die Frage, ob ausreichend Nahrungsmittel zur Versorgung der Erdbevölkerung angebaut werden können. Doch welche Anreize sorgen dafür, dass die Entwicklung und Züchtung von ertragsstarken Sorten bzw. einzelner Pflanzen stattfindet?

Ein zentraler ökonomischer Anreiz ist der Schutz geistigen Eigentums. Durch ein zeitlich befristetes Monopol an der Nutzung ihrer Erfindung gibt der Staat Innovatoren die Möglichkeit, ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung zu refinanzieren. Zugleich wird die Patentierung von Saatgut seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert. So kommt die Kammer für Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Studie „Biopatente und Ernährungssicherung aus christlicher Perspektive“ (2012) zu dem Schluss: „Biopatente sind […] das Musterbeispiel für einen Funktionswandel des Patentwesens weg von einer Institution, die technische Innovationen stimuliert, die später durch den Ablauf der Patente zu intellektuellem Gemeingut werden soll, und hin zu einer Sicherung möglichst hoher ‚returns on investments‘ für Patentinhaber.“

In den Konflikten um eine gerechte internationale Ordnung der Landwirtschaft ist die Frage der Patentierung von Saatgut von großer symbolischer Bedeutung. Doch welche tatsächlichen Wirkungen können dem Schutz geistigen Eigentums zugeschrieben werden? Sind diese ein Anreiz für Investitionen oder eher eine „Überbelohnung“? Und welche Konsequenzen haben solche schutzrechtlichen Ansprüche für die ökonomische Situation von Bauern in Industrieländern bzw. Armutsregionen?

Die Tagung ist Teil eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts, das gegenwärtig am Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften durchgeführt wird. Zur Diskussion der rechtlichen, ethischen und sozioökonomischen Fragen laden wir Interessierte herzlich ein ins Tutzinger Schloss.

Udo Hahn
Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing
Dr. Stephan Schleissing
Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften

Informationen zur Rolle von Patenten im Saatgutbereich finden Sie unter www.pflanzen-forschung-ethik.de

Tagungs-Programm

Montag, 02. März 2015
Anreise ab 12.00 Uhr
14.15 UhrBegrüßung und Einführung in die TagungsthematikDr. Stephan Schleissing, Programmleiter "Ethik in der Technik und Naturwissenschaften" Institut TTN an der LMU
14.30 UhrDer Mensch ist, was er sät und erntetAnmerkungen zum Thema aus der Sichteiner Kulturpflanzengeschichte
Prof. Dr. Hansjörg Küster
15.30 UhrGeistiges Eigentumsrecht und der Schutztraditionellen WissensProf. Dr. Christine Godt
16.30 UhrKaffeepause
17.00 UhrDie Rolle von Patenten in der politischen Ökonomie biotechnologischer SaatgutentwicklungDipl.-Soz. Barbara Brandl
18.30 UhrAbendessen
20.00 UhrPatente – Blockade oder Anreiz für Innovationen?Prof. Dr. Michael Stephan
anschließend informelle Gespräche in den Salons
Anreise ab 12.00 Uhr
14.15 Uhr
Begrüßung und Einführung in die TagungsthematikDr. Stephan Schleissing, Programmleiter "Ethik in der Technik und Naturwissenschaften" Institut TTN an der LMU
14.30 Uhr
Der Mensch ist, was er sät und erntetAnmerkungen zum Thema aus der Sichteiner Kulturpflanzengeschichte
Prof. Dr. Hansjörg Küster
15.30 Uhr
Geistiges Eigentumsrecht und der Schutztraditionellen WissensProf. Dr. Christine Godt
16.30 Uhr
Kaffeepause
17.00 Uhr
Die Rolle von Patenten in der politischen Ökonomie biotechnologischer SaatgutentwicklungDipl.-Soz. Barbara Brandl
18.30 Uhr
Abendessen
20.00 Uhr
Patente – Blockade oder Anreiz für Innovationen?Prof. Dr. Michael Stephan
anschließend informelle Gespräche in den Salons
Dienstag, 03. März 2015
07.45 UhrAndacht am Morgen in der Schlosskapelle
09.00 UhrSaatgut als GemeingutDr. Gregor Kaiser
10.00 UhrBiopatentierung und Sortenschutz in der KontroverseDr. Andreas Koch
11.30 UhrPodiumsdiskussion mit den Vortragenden der TagungModeration:
Dr. Stephan Schleissing, Programmleiter "Ethik in der Technik und Naturwissenschaften" Institut TTN an der LMU
12.30 UhrEnde der Tagung mit dem Mittagessen
07.45 Uhr
Andacht am Morgen in der Schlosskapelle
09.00 Uhr
Saatgut als GemeingutDr. Gregor Kaiser
10.00 Uhr
Biopatentierung und Sortenschutz in der KontroverseDr. Andreas Koch
11.30 Uhr
Podiumsdiskussion mit den Vortragenden der TagungModeration:
Dr. Stephan Schleissing, Programmleiter "Ethik in der Technik und Naturwissenschaften" Institut TTN an der LMU
12.30 Uhr
Ende der Tagung mit dem Mittagessen

Referierende

Referierende
 
Prof. Dr. Peter Feindt, Politikwissenschaftler, Professor of Strategic
Communication, Wageningen University
Prof. Dr. Christine Godt, Professorin für Europäisches und Internationales
Wirtschaftsrecht an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Dr. Gregor Kaiser, Sozialwissenschaftler und Forstwirt, Lennestadt
Dr. Andreas Koch, European Patent Attorney, Schiweck Weinzierl
Koch GbR, München
Prof. Dr. Hansjörg Küster, Professor für Pflanzenökologie am Institut
für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover
Dr. Stephan Schleissing, Geschäftsführer des Instituts Technik-
Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München
Prof. Dr. Michael Stephan, Lehrstuhl für Technologie- und
Innovationsmanagement, Philipps-Universität Marburg

Preise & Informationen

Tagungsleitung
Dr. Stephan Schleissing, Geschäftsführer des Instituts Technik-
Theologie-Naturwissenschaften an der LMU München
 
Tagungsorganisation
Cornelia Spehr, Telefon: 08158 251-125, Telefax: 08158 99 64 25,
Email: spehr@ev-akademie-tutzing.de, beantwortet Ihre Anfragen
zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr
bis 12.00 Uhr.
 
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich. Bitte verwenden Sie
die beiliegende Anmeldekarte, den Online-Modus bzw. die Email-
Anschrift der Tagungsorganisation. Ihre Anmeldung wird nicht
bestätigt und ist verbindlich, sollten Sie von uns nicht spätestens eine
Woche vor Tagungsbeginn eine Absage wegen Überbelegung erhalten.
Anmeldeschluss ist der 23. Februar 2015.
 
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir
bis spätestens zum 23. Februar 2015 um entsprechende schriftliche
Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 50 % des vollen Preises,
ab dem Tag des Tagungsbeginns 100 % der von Ihnen bestellten
Leistungen in Rechnung gestellt. Nach Abmeldefrist entfällt der
Anspruch auf Ermäßigung. Sie erhalten von uns eine schriftliche
Bestätigung über den Eingang Ihrer Abmeldung. Zu Ihrer Buchung
empfehlen wir den Abschluss einer Seminar-Versicherung.
 
Preise €
Teilnahmebeitrag 40.–
Verpflegung (ohne Ü/Fr) 27.–
Vollpension im Einzelzimmer 82.–
Vollpension im Zweibettzimmer 61.–
Vollpension im Zweibett- als EZ 88.–
 
Wir bitten um Begleichung bei Anreise durch Barzahlung oder
EC-Karte. Bestellte und nicht in Anspruch genommene Einzelleistungen
können nicht rückvergütet werden.
 
Ermäßigung
Auszubildende, SchülerInnen, StudentInnen (bis zum 30. Lebensjahr)
und Arbeitslose erhalten eine Ermäßigung von 50 %. JournalistInnen
wird der Teilnahmebeitrag erlassen, wenn der Presseausweis von einer
ausstellungsberechtigten Organisation vorliegt. Eine Kopie Ihres
Ausweises schicken Sie uns bitte mit Ihrer Anmeldung zu.
 
Stiftung Schloss Tutzing
Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt des
denkmalgeschützten Gesamtensembles „Schloss und Park Tutzing“
Sorge zu tragen. Möchten Sie der Stiftung einen Betrag zukommen
lassen, stellen wir Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.
 
Die Tagung wird zu einem erheblichen Teil aus Kirchensteuermitteln
finanziert.
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat für diese Tagung
einen Zuschuss in Aussicht gestellt.
 
Verkehrsverbindungen
Für die Planung Ihrer Anreise nutzen Sie bitte das Portal
Greenmobility auf unserer Homepage.
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen.
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ab München Hbf: S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder
Regionalbahn der Richtung Garmisch bzw. Kochel. Fußweg vom
Bahnhof zur Akademie: 10 Minuten. Mit dem Auto fahren Sie von
München auf der A95 in Richtung Garmisch bis Starnberg, von
Starnberg auf der B2 bis Traubing, dort links nach Tutzing.
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und
dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der
Rezeption nachweisen können, erhalten auf den Tagungsbeitrag einen
Preisnachlass von 10.– €.
 
Tagungsnummer: 0442015

Diese Tagung ist nach dem BzGBW als Bildungszeit geeignet

Ort & Anreise

Evangelische Akademie Tutzing / Schlossstraße 2+4 / 82327 Tutzing

Planen Sie Ihre Anreise schnell und einfach bei unserem Partner Green Mobility:

 


 
Dort finden Sie alle Anreisemöglichkeiten (mit dem PKW, Nah-/Fernverkehr, …) zu uns im direkten Vergleich
mit Hilfe von Echtzeitdaten und sparen sich so die zeitaufwendige Suche bei unterschiedlichen Anbietern.
 
Die Akademie verfügt nur über eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen. Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Deutsche Bahn bietet auch die Möglichkeit, für Fahrten zu Seminaren und Tagungen das Veranstaltungsticket (VaT) im Geschäftskundenportal "CLASSIC" bzw. in der Großkundenlösung zu buchen.
 
MIT ÖFFENTLICHEN VERKEHRSMITTELN
Ab München Hbf: S-Bahn S6 (Tiefgeschoss) bis Endstation Tutzing oder Regionalbahn in Richtung Garmisch
bzw. Kochel. Fußweg vom Bahnhof zur Akademie: ca. 10 Minuten – Bahnhofstraße, Hallberger Allee,
Hauptstraße, Schlossstraße.
 
Tagungsgäste, die zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel benutzen und dieses durch Vorlage ihres Fahrscheins (Mindestbetrag: 10.– €) an der Rezeption nachweisen können, erhalten auf den vollen (nicht ermäßigten) Tagungsbeitrag einen Preisnachlass.
Bitte beachten Sie abweichende Regelungen bei einzelnen Sonderveranstaltungen, z.B. Tagungen im Jungen Forum, Tages- und Abendveranstaltungen oder Konzerte!
 
MIT  DEM PKW
Mit dem Auto fahren Sie von München auf der A95 in Richtung Garmisch bis zur Abzweigung Starnberg,
von Starnberg auf der B2 bis Traubing, danach Abzweigung links nach Tutzing.