WIR VERZEICHNEN KEIN ENDE DER WILLKOMMENSKULTUR, SONDERN EINEN WANDEL.
Gerd Mutz / Lisa Wolff
Die Politik setzt den Anstrengungen derjenigen, die sich ehrenamtlich für Geflüchtete engagieren, enge Grenzen. Viele Helfer-innen und Helfer halten das für kontraproduktiv und sind frustriert. Auf der europäischen Ebene der Quoten und Verteilungsschlüssel geht nichts voran, die Fluchtwege bleiben größtenteils illegal und lebensgefährlich, die Abschiebepraxis scheint oft die Falschen zu erwischen. Und die Eingliederung in Wohnung und Arbeit gelingt bislang nur in den wenigsten Fällen. Doch Resignation wäre fatal: Die Asylsuchenden sind weiter auf erhebliche Unterstützung angewiesen, von Seiten der amtlichen Stellen genauso wie von Freiwilligen.
Es geht für die Zugewanderten um Kenntnis und Durchsetzung von Rechten, um den Erwerb sprachlicher und kultureller Kompetenzen, um Ausbildungsplätze und Jobs oder Wohnraum. Fatal wäre es aber auch, den Anspruch auf Mitformulierung der Integrationspolitik gerade von der Seite aufzugeben, die sie so wesentlich trägt: die Zivilgesellschaft. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer erleben und erfahren in der Alltagsbegleitung Vieles, das ganz wesentlich beitragen kann zur Verbesserung kleiner wie großer Schritte in den Asylverfahren und der anschließenden Gestaltung des Einlebens von Anerkannten im Aufnahmeland. Die Politik braucht diesen Input!
Wir möchten gemeinsam einen Tag gestalten, der die Fragen der Helfenden aufnimmt und zur Diskussion mit den Expertinnen und Experten bringt, der in bestem Sinn Politik praktisch mitgestaltet und den Austausch untereinander ermöglicht. Herzliche Einladung in die Evangelische Akademie Tutzing!
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing