Die Stuttgarter Erklärung vom Oktober 1945 ist ein eindringliches, aber auch umstrittenes Dokument. Viele Zeitgenossen empörten sich über ein zu weitgehendes (Kollektiv-)Schuldeingeständnis der evangelischen Kirche. Andere kritisierten dagegen, dass das Versagen vor allem der Kirchenleitungen nicht deutlich genug benannt sei.
Der Text entstand ein halbes Jahr nach Kriegsende in der Absicht, den Erwartungen der internationalen Ökumene auf ein explizites Bekenntnis der Schuld durch die deutsche Kirche gerecht zu werden. Manches an Inhalt und Sprache lässt sich aus dem Zeitkontext sicher besser verstehen. Es geht uns aber auch um Fragen aus heutiger Sicht: Wer waren die treibenden Kräfte und was waren die Motive hinter dieser öffentlichen Erklärung? Welche Rolle hat der Text in der „Vergangenheitsbewältigung“ gespielt? Welche Bedeutung hat er heute für evangelische Theologie und Kirche?
Herzliche Einladung in die Evangelische Stadtakademie München!
Pfr. Udo Hahn, Akademiedirektor
Dr. Ulrike Haerendel, Studienleiterin