Kein anderes Instrument muss mehr Witze über sich ergehen lassen als die Bratsche. Natürlich völlig zu Unrecht, wenn man sich diesem samtigen Klangwunder einmal genauer widmet, wie in diesem Kammerkonzert. Den Auftakt schaffen neun fesselnde Minuten, in denen sich bei George Benjamins Viola, Viola zwei Bratschen regelrecht ineinander verknoten. Mit klanglicher Tiefe und polyphonen, höchst komplexen Texturen entspinnt sich ein eng gewebter Dialog des Duos, der stellenweise fast schon orchestrale Qualität annimmt. Ein wogendes, tanzendes, genial unmittelbares Drama im Bratschen-Repertoire! In Beethovens Streichquintett sorgen sie für einen besonders lyrisch-warmen Duktus und reißen bei Mendelssohn überraschend mit, voller Elan und äußerst positiv gestimmt.
BRSO
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