LOVE PEACE FREEDOM
Die 68er träumten von einer friedlicheren Welt und setzten diese gegen die Realitäten eines mörderischen Krieges in Vietnam und andauernder rassistischer Diskriminierung. Was in den USA begann, fand Widerhall in Europa, wo junge Menschen die Brüche zwischen ihren Utopien und der Realpolitik zum Teil genauso hart empfanden. Zwischen der Ermordung Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 und Woodstock im August 1969 erlebten Demonstrationen, Straßenkämpfe und Krawalle ihren Höhepunkt. Rudi Dutschke wurde bei einem Attentat schwer verletzt und der Prager Frühling gewaltsam niedergeschlagen.
Die Proteste der Studierenden in der Bundesrepublik richteten sich gegen äußere Feinde der Demokratie wie den Schah. Sie artikulierten ihren Unmut genauso gegen innere Verknöcherungen, reformunfähige Universitäten und eine ausufernde Große Koalition, die „die APO“ mit Notstandsgesetzen auf die Barrikaden trieb.
Anders als in unserem blumigen Erinnern an Flower Power, Hippies und Tagträumer, an ein swingendes 1968, wurde Love Peace Freedom von der Welt nicht liebevoll begrüßt. Doch die Erinnerung an Aufbruch und Idealismus, Mut zur Utopie und politisches Engagement motiviert viele Menschen immer noch zur Zivilcourage.
Popkultur – Sex, Drugs & Rock’n Roll – war auch eine ästhetische Rebellion gegen das Spießertum. „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“? Musik, Mode, Lifestyle, Festivals, Kommunen und Sit-ins sprengten feierlich kleinbürgerliche Rollen. Sounds Colours Dance waren Energieströme für befreiende Sinnlichkeit.
Was ist aus den Tagträumen und Utopien politisch konkret geworden? Parallelen sind offensichtlich: Große Koalition, endloser Krieg in Syrien, ein US-Präsident als Karikatur des amerikanischen Traums. Aber nicht alles ist gescheitert: Frauengleichstellung, Bildungs- und Universitätsreformen, Erinnerungskultur, Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, Arbeitnehmerrechte u.v.m. sind institutionalisiert und: Rechtspopulisten ein Dorn im Auge.
Geht Pop dagegen als Trost ohne Einspruch nicht längst im Kommerz auf? Lösen Globalisierung, Social Media und World Wide Web die Freiheitsversprechen der Moderne ein? Was sind heute Signaturen der anderen, gerechten, friedlichen Welt?
What´s up? Pop oder Politik? Zu aktuellem Gespräch, nostalgischem Nachspüren und kritischer Diagnose laden wir Sie herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein!
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Jan Söffner, Zeppelin Universität Friedrichshafen
Pfr. Dr. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing
Die 68er träumten von einer friedlicheren Welt und setzten diese gegen die Realitäten eines mörderischen Krieges in Vietnam und andauernder rassistischer Diskriminierung. Was in den USA begann, fand Widerhall in Europa, wo junge Menschen die Brüche zwischen ihren Utopien und der Realpolitik zum Teil genauso hart empfanden. Zwischen der Ermordung Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 und Woodstock im August 1969 erlebten Demonstrationen, Straßenkämpfe und Krawalle ihren Höhepunkt. Rudi Dutschke wurde bei einem Attentat schwer verletzt und der Prager Frühling gewaltsam niedergeschlagen.
Die Proteste der Studierenden in der Bundesrepublik richteten sich gegen äußere Feinde der Demokratie wie den Schah. Sie artikulierten ihren Unmut genauso gegen innere Verknöcherungen, reformunfähige Universitäten und eine ausufernde Große Koalition, die „die APO“ mit Notstandsgesetzen auf die Barrikaden trieb.
Anders als in unserem blumigen Erinnern an Flower Power, Hippies und Tagträumer, an ein swingendes 1968, wurde Love Peace Freedom von der Welt nicht liebevoll begrüßt. Doch die Erinnerung an Aufbruch und Idealismus, Mut zur Utopie und politisches Engagement motiviert viele Menschen immer noch zur Zivilcourage.
Popkultur – Sex, Drugs & Rock’n Roll – war auch eine ästhetische Rebellion gegen das Spießertum. „Unter den Talaren der Muff von tausend Jahren“? Musik, Mode, Lifestyle, Festivals, Kommunen und Sit-ins sprengten feierlich kleinbürgerliche Rollen. Sounds Colours Dance waren Energieströme für befreiende Sinnlichkeit.
Was ist aus den Tagträumen und Utopien politisch konkret geworden? Parallelen sind offensichtlich: Große Koalition, endloser Krieg in Syrien, ein US-Präsident als Karikatur des amerikanischen Traums. Aber nicht alles ist gescheitert: Frauengleichstellung, Bildungs- und Universitätsreformen, Erinnerungskultur, Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit, Arbeitnehmerrechte u.v.m. sind institutionalisiert und: Rechtspopulisten ein Dorn im Auge.
Geht Pop dagegen als Trost ohne Einspruch nicht längst im Kommerz auf? Lösen Globalisierung, Social Media und World Wide Web die Freiheitsversprechen der Moderne ein? Was sind heute Signaturen der anderen, gerechten, friedlichen Welt?
What´s up? Pop oder Politik? Zu aktuellem Gespräch, nostalgischem Nachspüren und kritischer Diagnose laden wir Sie herzlich in die Evangelische Akademie Tutzing ein!
Dr. Ulrike Haerendel, Evangelische Akademie Tutzing
Prof. Dr. Jan Söffner, Zeppelin Universität Friedrichshafen
Pfr. Dr. Jochen Wagner, Evangelische Akademie Tutzing