Todestag Albert Hackelsbergers: Gedenken und Gemälde-Übergabe
Zum Gedenken an den früheren Besitzer von Schloss Tutzing kamen am 25. September 2021 Angehörige der Familie in der Evangelischen Akademie Tutzing zusammen. Seine jüngste Tochter erfüllte zudem ein Versprechen aus dem vorigen Jahr.
“Das Erinnern an Dr. Albert Hackelsberger tut auch am 81. Todestag weh. Es löst Entsetzen aus und lässt uns verstummen und aufschreien zugleich. Auch in seinem Schicksal zeigt sich die menschenverachtende Brutalität der NS-Diktatur. Es ist unser Auftrag, Schuld und Versagen nicht zu verdrängen, zu vergessen oder zu verleugnen, sondern aufzudecken, offen zu benennen und zu bekennen.” Mit diesen Worten richtete sich Akademiedirektor Udo Hahn an die Versammelten und lud zu einem Augenblick des Gedenkens und Erinnerns ein.
Der Unternehmer und Zentrumspolitiker Albert Hackelsberger kaufte 1936 Schloss Tutzing. Es sollte als Sommerwohnsitz für seine Familie dienen, aber auch um mittelfristig den Geschäftssitz seines Unternehmens, der Firma Weck-Gläser, vom südbadischen Öflingen nach Tutzing zu verlegen.
Dazu sollte es jedoch nicht kommen, denn Albert Hackelsberger wurde bereits am 21. September 1938 bei der Ausfahrt aus dem Schloss von der Gestapo verhaftet. Der Vorwurf lautete “Devisenvergehen”. Nach Jahren der Haft, geschwächt von den psychischen und physischen Qualen, die er dort erleiden musste, verstarb der Unternehmer und Zentrumspolitiker im Alter von 46 Jahren an einer verschleppten Nierenentzündung in einer Klinik in Freiburg im Breisgau.
Seine jüngste Tochter, die heute 84-jährige Birgitta-Maria Hackelsberger erfüllte ihr Versprechen aus dem Vorjahr, ein Gemälde, das die Familie aus ihrer Zeit im Schloss Tutzing bewahrt hatte, der Evangelischen Akademie Tutzing vererben zu wollen, “damit es wieder seinen richtigen Platz erhält”.
Das “Bildnis einer jungen Dame” von Sir Thomas Lawrence (1769-1830) wurde feierlich überreicht. Es wird “einen ehrenvollen Platz erhalten”, versprach Akademiedirektor Hahn und bekannte: “Wir freuen uns über dieses Zeichen der Verbundenheit!”
Karl-Benedikt Schäfer
Weitere Informationen:
- Den Artikel zur Gedenkveranstaltung zum 80. Todestag können Sie hier nachlesen
- Podcastausgabe über das Leben Albert Hackelsbergers gelangen Sie hier
Bild: V.l.n.r.: Vor der Gedenktafel im Schlosshof: Edigna Hackelsberger, Udo Hahn, Sabine Rüdiger-Hahn, Dr. MinMi Hackelsberger, Birgitta-Maria Hackelsberger, Dr. Nina Hackelsberger und Kathrin Hamburger (Foto: eat archiv)
Bildübergabe: Das “Bildnis einer jungen Dame” von Sir Thomas Lawrence (1769-1830) wird im Schloss “einen ehrenvollen Platz erhalten”. (Foto: eat/archiv)