Stabübergabe beim traditionellen Medizin-Theologie-Symposium
Im Rahmen der Tagung „Wenn das Fremde naht – Interkulturalität und Fremdheit als Herausforderung für das Gesundheitswesen“ am 18. und 19. November 2016 in Rothenburg o.d.T. gab es für das renommierte und traditionsreiche Medizin-Theologie-Symposium einen besonderen Anlass zum Innehalten: Dieses 28. Symposium markierte einen Einschnitt durch den Wechsel in der Leitung und stand damit auch im Zeichen einer Stabübergabe.
Seit nunmehr 28 Jahren gibt es dieses Format, welches vom Theologen Prof. Dr. theol. Richard Riess und dem inzwischen verstorbenen Onkologen Prof. Dr. med. Walter Gallmeier zusammen mit dem damaligen Studienleiter, dem inzwischen ebenfalls verstorbenen Pfr. Bernhard Wolf, 1988 ins Leben gerufen wurde.
Ziel dieser Veranstaltungsreihe war und ist es, Themen aufzugreifen, die über das Alltagsgeschäft im Medizinbetrieb und über die Alltagsroutine in den Heilberufen hinausweisen. So wird der Dialog zwischen Medizin, Pflege und anderen Gesundheitsberufen mit Theologie, Kirche und Seelsorge intensiv gepflegt. Es wurde ein Ort geschaffen, um grundsätzliche Fragen der Ethik und des Menschenbildes in diesen Arbeitsfeldern zu diskutieren. Dazu werden traditionell Medizin und Theologie miteinander und mit anderen Disziplinen ins Gespräch gebracht. An diesem Dialog beteiligen sich nicht nur Fachleute aus den Wissenschaften, sondern auch Menschen, die in der praktischen Arbeit mit kranken Menschen stehen, also Ärzte, Pflegekräfte, Seelsorger und andere Berufsgruppen aus dem Gesundheitswesen. Darüber hinaus – und dies ist ein Markenzeichen der Akademiearbeit – wird die Tagung auch Patienten, Angehörigen und allen sonst am jeweiligen Thema Interessierten angeboten!
Im Abstand von jeweils knapp einem Jahrzehnt hat dieses Team dann regelmäßig gewechselt. Nach dem Team mit Prof. Dr. theol. Richard Riess und Prof. Dr. med. Walter Gallmeier nahmen Frau Prof. Dr. theol. Barbara Städtler-Mach vom Fachbereich Pflegemanagement der Evangelischen Hochschule Nürnberg und Prof. Dr. med. Matthias Volkenandt, Dermatologe und Medizinethiker am Klinikum Innenstadt der LMU München diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit dem Studienleiter der Evangelischen Akademie (damals Pfr. Dr. Christoph Meier) wahr.
Ihnen folgte das nun verabschiedete Team, bestehend aus Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Frank Erbguth, Direktor der Klinik für Neurologie am Klinikum Nürnberg und Prof. Dr. Traugott Roser, Lehrer für Praktische Theologie an der Universität Münster. Beiden dankte Oberkirchenrat Detlev Bierbaum, Leiter der Abteilung für Gesellschaftsbezogene Aufgaben im Landeskirchenamt, herzlich für ihren Dienst in dieser anspruchsvollen ehrenamtlichen Funktion.
Übergeben wurde die Leitung der künftigen Symposien nun in Zusammenarbeit mit dem aktuellen Studienleiter für Ethik in Medizin und Gesundheitswesen, Pfr. Frank Kittelberger, an das neue Team: Prof. Dr. med. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinische Klinik 5 Hämatologie und Internistische Onkologie am Uni-Klinikum Erlangen, und Prof. Dr. theol. Arne Manzeschke, Professor für Anthropologie und Ethik für Gesundheitsberufe an der Evangelische Hochschule Nürnberg und Leiter der Fachstelle für Ethik und Anthropologie im Gesundheitswesen am Institut TTN an der LMU München.
Besonderen Applaus erhielt als Ehrengast der Mitbegründer des Symposiums, der inzwischen emeritierte Professor der Praktischen Theologie Prof. Dr. Richard Riess, der seine Freude über den anhaltenden Erfolg und Bestand des Symposions ausdrückte und der Arbeit auch für die Zukunft alles Gute wünscht.
Foto: Oberkirchenrat Detlev Bierbaum, Pfr. Frank Kittelberger, Prof. Dr. med. Andreas Mackensen, Prof. Dr. theol. Arne Manzeschke, Prof. Dr. Traugott Roser, Prof. Dr. med. Dipl. Psych. Frank Erbguth und Prof. Dr. theol. Richard Riess (v.l.) (c) privat.