Kunstwerke im langen Schatten der Vergangenheit
Bei der gestern Mittag zu Ende gegangenen Tagung “Raubkunst – Kunstwerke im langen Schatten der Vergangenheit”, an der sich viele Kunstsachverständige, Juristen und historische Experten beteiligt hatten, gelang den Veranstaltern am Schluss ein Überraschungscoup: Die in der Öffentlichkeit schon viel diskutierte „Bergpredigt“, ein Werk des Antwerpener Malers Frans Francken d.J. (um 1600), wurde auf der Bühne enthüllt. Mitgebracht hatte es Katrin Stoll vom Kunstauktionshaus Neumeister, der es die gerichtlich anerkannten Eigentümer kürzlich anvertraut haben. Welchen weiteren Weg es nehmen wird, ist noch offen. Aber eine typische Raubkunstkarriere hat es schon hinter sich, von der man aber nicht alle Eckdaten kennt: Gehörte es einer jüdischen Familie in Wien? Stammt es aus französischem Besitz? Jedenfalls wurde es im Krieg in Frankreich für Hitlers geplantes Kunstmuseum in Linz angekauft. Aus dem Depot im „Führerbau“ an der Arcisstraße wurde es bei Kriegsende entwendet, um schließlich vor ein paar Jahren durch Zufall in der Fernsehsendung „Kunst und Krempel“ präsentiert zu werden und München einen weiteren Raubkunst-Verdachtsfall zu bescheren.
Neugierig? Dann lesen Sie -> hier den vollständigen Bericht.
Einen Beitrag von Lisa Weiß, Deutschlandradio Kultur vom 27.9.2015, zum Thema “Rechtliche Regeln und moralische Verpflichtungen” hören Sie ->hier.
Den Beitrag von Astrid Mayerle, BR2 Kulturwelt vom 28.9.2015, zum Thema “Kunstwerke im Schatten der Vergangenheit” hören Sie -> hier.
Katrin Stoll vom Kunstauktionshaus Neumeister präsentierte “Die Bergpredigt” von Frans Francken d.J.
(Foto: M. Weniger)
Begrüßung: Dr. Ulrike Haerendel, Dr. Axel Drecoll, Staatsminister Prof. Dr. Winfried Bausback sowie Dr. Meike Hopp.
(Foto: Haist)
Akademiedirektor Udo Hahn im Gespräch mit dem bayerischen Justizminister Prof. Dr. Winfried Bausback.
(Foto: Haist)
Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel – ihre Tätigkeit als Leiterin der Taskforce Schwabinger Kunstfund endet zum Jahresende.
(Foto: haist)
Prof. Dr. Jutta Limbach – sie kann als Leiterin der “Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter, insbesondere aus jüdischem Besitz” nur Empfehlungen aussprechen, jedoch kein Recht sprechen.
(Foto: Schwanebeck)