Menschen im Park
Es war ein herrlicher Spätsommertag. Gepflegte 23 Grad Celsius und viel Sonnenschein, der die über 1.000 Besucher der Ausstellung „Menschen im Park“ verwöhnte. Ein letztes Mal konnten die Gäste die lebensgroßen Tonfiguren der Würzburger Künstlerin Hilde Würtheim betrachten und bewundern. Da war die „Feine Dame mit Hund“ – schnell noch einmal danebengestellt und mit dem Smartphone ein Selfie gemacht. Und auf der Parkbank am Seeufer, da saßen in Ton verewigt Oma und Opa und luden noch einmal dazu ein, sich zwischen sie zu setzen und die Arme um ihre Schultern zu legen. Auf der Seeterrasse stand der coole „Schlaks“ mit selbstgestrickter Pudelmütze auf dem Kopf und blickte lässig in die Gegend. Hilde Würtheim ist es gelungen, Menschen des modernen Alltags nachzubilden. Menschen mit ihren Sorgen, Nöten und Problemen, aber auch mit ihren Vorlieben, Hobbys und Neigungen. Wohl deshalb verleiten die Figuren der Künstlerin die Betrachter immer wieder zur Nachdenklichkeit und manchmal auch zum Träumen.
„Athene“, „Aphrodite“ oder „Morta, die Schneidende“ – was wollen sie uns sagen? Hilde Würtheim wusste Rat. Sie stand den neugierigen Besuchern Rede und Antwort, auch wenn es um Fragen der Herstellung, der Kostümierung und weiterer, geplanter Ausstellungen von ihren Tonfiguren ging.
Ja, es war ein gelungener Sonntag, denn nicht nur das herrliche Wetter und die Ausstellung erfreuten die Herzen der Besucher, sondern auch die Oldie-Band, die im Park Songs von damals zum Besten gab, ein Projekt, das im Zusammenwirken mit dem Tutzinger Förderverein für Tourismus e.V. in die Wege geleitet werden konnte. Für das leibliche Wohl war mit Kaffee und Kuchen ebenfalls gesorgt, und wer erstmals das Schlossgelände betrat, wurde mit drei Schlossführungen unter der fachkundigen Leitung von Akademiedirektor Udo Hahn und Schlossführer Uwe Tuchenhagen in die vergangenen Jahrhunderte des Tutzinger Schlosses entführt. Den Gästen von nah und fern wurde einiges geboten, und da wundert es nicht, dass auch so manches Buch „Das Beste aus der Tutzinger Schlussküche“, so mancher Kunstführer „Schloss und Evangelische Akademie Tutzing“ oder Prospekte über „Ferien im Schloss“ über die Theke der Rezeption wanderten und einen neuen Besitzer fanden. Wir wünschen uns natürlich, dass der eine oder andere doch wiederkommen möge – zu einem Konzert vielleicht, zu einem abendlichen Vortrag eventuell oder gar zu einer ganzen Tagung. Wir hoffen auf ein Wiedersehen.
Echt oder unecht? Menschen im Park bestaunen die lebensgroßen Tonfiguren
Oldies zum Mitsummen
Schlossführungen lassen frühere Jahrhunderte erleben