KDA-Chef Lysy: New-Work-Privilegien sollten für alle gelten
Das “New Work”-Konzept bedeutet: Arbeit soll dem Menschen dienen und nicht umgekehrt. Aktuell sei das allerdings “vielfach eine unerfüllte Verheißung” schreibt Peter Lysy, Leiter des Kirchlichen Diensts in der Arbeitswelt (kda) der bayerischen Landeskirche. Er erinnert an den demokratischen Grundgedanken des Konzepts und möchte es für die evangelische Arbeitsseelsorge um ein “evangelisches Berufsverständnis” erweitern.
New Work – das bedeutet mehr als “schicke Anglizismen“ wie flexibles Arbeiten, Homeoffice, Co-Working-Spaces und Workation, schreibt Pfarrer Peter Lysy, Leiter des Kirchlichen Diensts in der Arbeitswelt (kda) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Vielmehr beschreibt das von dem Sozialphilosophen Frithjof Bergmann begründete Konzept eine Haltung: “Arbeit soll den Menschen dienen.”
Was in der Theorie vielversprechend klingt, sieht in der Realität anders aus. “Dass ‘Arbeit den Menschen dient’ ist auch in unseren Tagen vielfach eine unerfüllte Verheißung.”, schreibt Peter Lysy in seinem Gastbeitrag für die Evangelische Akademie Tutzing. Er weist auf ein Problem der Ungleichheit hin: “Einer Arbeit, die dem Menschen dient, die, so das New-Work-Konzept, mit Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn, Entwicklung und sozialer Verantwortung verknüpft ist, können all jene nachgehen, die sich dies erlauben können. Viele hingegen können das nicht.”
Im Sinne Bergmanns ist das nicht – und auch nicht im Sinne von Peter Lysy. Er weist in seinem Text darauf hin, dass diese Privilegien allen zugänglich gemacht werden sollen, sie “demokratisiert” werden müssen.
Nach einem evangelischen Berufsverständnis habe der Grundsatz von New Work darüber hinaus eine doppelte Bedeutung. So erscheine der Bergmannsche Satz “als eine Reformulierung des Rufes bzw. Auftrags Gottes an die Menschen, mit ihrem Tun ihren jeweils Nächsten zu dienen, jenen nämlich, die ihnen mit ihrer Not vor die Füße fallen.” Dieses Fremdbestimmtsein durch die Nächsten und ihre Not werde auch als Freiheit verstanden, so Lysy.
Den kompletten Gastbeitrag lesen Sie im Rotunde-Blog der Evangelischen Akademie Tutzing.
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