Impulse zum Nachhören im neuen “Seefunken – Reden & Debatten”
In unserem neuen Format gehen wir auf einen vielfach geäußerten Wunsch unseres Publikums ein: Wo kann man Vorträge und Debatten aus der Evangelischen Akademie Tutzing als Podcast noch einmal nachhören? Wir starten im Dezember mit einem Gespräch mit dem Dirigenten Vladimir Jurowski.
Der Seefunken-Podcast hat Zuwachs bekommen! Unter dem Titel “Reden & Debatten” führen wir ein neues Format ein, in dem wir Impulse aus unserer Bildungsarbeit veröffentlichen.
Ab Dezember 2022 können Sie in der “Reden & Debatten”-Ausgabe unseres Seefunken-Podcasts ausgewählte Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gespräche nachhören.
Wir starten mit einem Gespräch des Generalmusikdirektors der Bayerischen Staatsoper in München sowie Chefdirigenten und Künstlerischen Leiters des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, Vladimir Jurowski. Der gebürtige Moskauer sprach im November 2022 während der Herbsttagung des Politischen Clubs mit der Radiojournalistin Sybille Giel über seine Erfahrungen, seine Haltung und seine Arbeit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Das Gespräch fand unter dem Titel statt: “In der heutigen Welt können wir nicht sagen: Wir sind einfach nur Musiker und spielen Musik”. (Unter diesem Link können Sie den ausführlichen Bericht zur Tagung nachlesen.) Der erste Politische Club unter der Leitung von Dr. hc. mult. Roger de Weck trug den Titel “Deutschland und Osteuropa”.
In den darauffolgenden Ausgaben des Podcasts werden Sie Impulse dieser Personen nachhören können: Janusz Reiter, Markus Meckel, Marina Weisband, Prof. Dr. Alice Lagaay und Dr. Boniface Mabanza Bambu.
Hier geht’s zum Podcast: https://seefunken.podigee.io/
An dieser Stelle auch noch ein Hinweis:
Auf dem YouTube-Kanal der Evangelischen Akademie Tutzing finden Sie weitere Inputs aus unseren Veranstaltungen! Den Kanal abonnieren und einsehen können Sie unter diesem Link: https://www.youtube.com/@EATutzing
Bild: Logo unseres neuen Podcast-Formats der Evangelischen Akademie Tutzing: Seefunken-Podcast “Reden und Debatten” (Titelbild: ma/eat archiv)
Den Auftakt zu unserem “Reden & Debatten”-Format bestreitet Vladimir Jurowski im Gespräch mit Sybille Giel. Jurowski ist Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper in München sowie Chefdirigent und Künstlerischer Leiters des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin.
Der gebürtige Moskauer unterhielt sich im November 2022 während der Herbsttagung des Politischen Clubs mit der Radiojournalistin Sybille Giel über seine Erfahrungen, seine Haltung und seine Arbeit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Das Gespräch fand unter dem Titel statt: “In der heutigen Welt können wir nicht sagen: Wir sind einfach nur Musiker und spielen Musik”.
Online seit dem 27.12.2022:
Janusz Reiter, von 1990 bis 1995 Botschafter von Polen in Deutschland, von 2005 bis 2007 Botschafter in den USA, berichtete auf der Herbsttagung des Politischen Clubs 2022 von seiner ambivalenten Einstellung zum Motto von Egon Bahr “Wandel durch Annäherung”. Selbst die beste Idee überdauere sich irgendwann einmal – so sei es auch mit dieser. In seinem Vortrag beleuchtet er die Beziehung zwischen Deutschland, Polen und Russland: eine “schwierige Dreiecksbeziehung”.
Veröffentlicht am 3.1.2023:
Vortrag zum Thema “Zeitenwende – vom alten Denken zur neuen Politik” von Markus Meckel, Pfarrer und letzter Außenminister der DDR. Meckel hielt den Vortrag auf der Herbsttagung des Politischen Clubs 2022.
Der Begriff der “Zeitenwende” sollte, so Meckel, mehrere Prozesse anstoßen. Zum einen sollten Konzepte und Denkmuster neu hinterfragt werden. Die Phase der Ostpolitik Brandts (und des Motto Egon Bahrs) habe zu einem Denken in Einflusszonen geführt, zu Kategorien von Staaten und Vermächtnissen. Putin greife nicht nur die Ukraine an, sondern auch die Ordnung des internationalen Rechts, die UN-Charta, die auf der Erfahrung der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert fuße. Putins Krieg gehe aus diesem Grund auch uns in Deutschland unmittelbar an. Wo Regeln verletzt werden, gelte es nun, Bündnisse zu stärken.
In seinem Vortrag forderte Meckel darüber hinaus einen neuen Prozess in der Denkschrift zur Evangelischen Friedensethik. Schon allein die Forderung nach Frieden werfe Fragen auf: Welcher Friede ist gemeint? Eine Waffenruhe, zunächst mit Belassen der aktuell besetzten Gebiete – oder ein vollständiger Rückzug der russischen Armee?
Veröffentlicht am 9. Januar 2023:
Die deutsch-ukrainische Politikerin, Publizistin und Psychologin Marina Weisband in der Herbsttagung des Politischen Clubs zur Frage: “Vor einer neuen Weltordnung?”.
Weisband stieg in ihren Vortrag mit einem psychologischen Ansatz ein: dem des Selbstwertgefühls. In den früheren Ländern der Sowjetunion, die unterschiedliche kulturelle Hintergründe hätten, habe sich ab den 1930ern eine Tradition der Autorität etabliert, die dem Individuum bis heute jegliches Selbstwertgefühl und jegliche Selbstwirksamkeit abspreche: “Der Mensch ist Staub, was zählt ist das Große.” In einem Akt “erlernter Hilflosigkeit” würden sich Menschen gedanklich selbst unterdrücken.
Jedoch lebe Demokratie von Unabhängigkeit, es sei dringend nötig, dass die Menschen in den früheren Sowjetstaaten Selbstwirksamkeit erfahren und “sich nicht von jemandem abhängig machen, der an einem Gestern festhält, um das Morgen zu zerstören.”
Hier können Sie den vollständigen Vortrag von Marina Weisband nachhören