“Hospizliche Haltungen sind elementarer denn je”
Der katholische Theologe und Pflegewissenschaftler Andreas Heller sieht die Grundhaltungen der Hospizbewegung als wertvolle Leitlinien für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Er fordert eine neue Mitarbeit an einer sorgenden Gesellschaft.
“Im Umgang mit dem Sterben und den Sterbenden können wir auch wie unter einem Vergrößerungsglas erkennen, in welcher Gesellschaft wir leben und für welche Gesellschaft wir uns jetzt einsetzen wollen”, schreibt Andreas Heller in einem Beitrag, der soeben im Rotunde-Blog der Evangelischen Akademie Tutzing erschienen ist. Prof. Dr. Andreas Heller wurde 2007 auf den ersten europäischen Lehrstuhl für Palliative Care und Organisationsethik berufen, lehrte und forschte später an der Karl-Franzens Universität Graz und ist heute Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des dortigen Zentrums für Interdisziplinäre Alterns- und Care-Forschung (CIRAC) sowie des Deutschen Hospiz- und Palliativ Verbandes e.V. (DHPV).
Sterben sei eine soziale Erfahrung, die im Hier und Heute beginne – in der Erfahrung mit den Mitmenschen, schreibt Heller in seinem Text. “Gastfreundschaftlichkeit für alle, die es brauchen” sei die Grundidee des hospizlich-palliativen Ansatzes. Die Haltungen dahinter beschreibt er mit den Worten: “zuwenden statt abwenden, zuhören statt weghören, dableiben statt weggehen.” Es seien Haltungen, die heute “elementarer denn je für unser Zusammenleben sind” und aus diesem Grund nicht nur für die Hospizarbeit, sondern für die Gesellschaft als Ganzes von Bedeutung seien.
Die Krisen der heutigen Zeit könnten dabei auch eine Chance sein. Andreas Heller weiter: “Sie könnten den Boden bereiten für eine Gesellschaft solidarischen Aufbruchs.” Er plädiert für eine Mitarbeit an einer sorgenden Gesellschaft (caring communities) – und eine neue Dynamisierung der Hospizbewegung, “die sich in die Tiefen der Gesellschaft verbreitet und ihre Vielfalt und Bunheit widerspiegelt.”
Den kompletten Gastbeitrag von Andreas Heller lesen Sie im Rotunde-Blog der Evangelischen Akademie Tutzing.
Hinweis:
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